Jimmy Kimmel: Comeback nach Trumps Angriff
Shownotes
Jimmy Kimmel ist zurück – nach massiven Angriffen von Donald Trump und politischem Druck auf sein Network. Jule und Sascha Lobo sprechen darüber, was dieser Fall über die Meinungsfreiheit in den USA aussagt, welche Rolle Late-Night-Shows für die politische Bildung spielen – und warum Kimmels Comeback weit mehr ist als nur TV-Unterhaltung.
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00:00:02: Hallo Leute, schön, dass ihr einschaltet zu einer neuen Folge von Für The News, was Deutschland bewegt.
00:00:06: Wir sprechen hier jede Woche über Themen, die uns bewegen zu Hause am Abendbrotisch als Ehepaar mit der Familie, mit Freundinnen oder Arbeitskolleginnen.
00:00:14: Und heute soll es in all den Nachrichten, die gerade wahrscheinlich auch für euch sehr bedrückend sind, um eine gute Nachricht gehen, und zwar die Rückkehr von Jimmy Kimmel.
00:00:22: Ja, was war passiert?
00:00:24: Jimmy Kimmel war von seinem Network ABC, das zu Disney gehört, vorübergehend ausgesetzt worden.
00:00:31: Also seine Show Jimmy Kimmel Live, er ist einer der bekanntesten Talkshow Host von einer Late Night Show, er ist Comedian selbst.
00:00:37: Seit über zwanzig Jahren macht er diese Show und in seiner bekannten Art Trump zu kritisieren, hatte er
00:00:46: auch
00:00:47: über seine Bewegung geredet, anlässlich der Ermordung von Charlie Kirk.
00:00:51: In der letzten Woche war das Grund dafür, dass zunächst Trump selbst und dann auch sein Medienbehördenvorsteher, FCC heißt diese Medienbehörde, einen Mann namens Karl, dass der angefangen hat, Druck aufzubauen und zwar öffentlich Druck aufzubauen, Jimmy Kimmel solle abgesetzt werden.
00:01:11: Und das war ... Vielleicht eine Überraschung, vielleicht aber gerade auch nicht.
00:01:15: Tatsächlich hat ABC Jimmy Kimmel kurzfristig aus dem Programm genommen.
00:01:19: Sie haben zwar gesagt, es sei temporär, die meisten Beobachter und Beobachterinnen sind aber davon ausgegangen, dass das nicht nur temporär sein wird.
00:01:28: gigantisch, und zwar weltweit muss man sagen.
00:01:32: Und in der Tat scheint zumindest ein Teil dieses Aufschreiß etwas genutzt zu haben, denn inzwischen ist Jimmy Kimmel wieder on air.
00:01:42: Das heißt, am Dienstag wurde die Sendung das erste Mal wieder ausgestrahlt.
00:01:48: Jimmy Kimmel hat auch einen Eingangsmonolog über dieses Thema gegeben, in den wir gleich noch rein hören werden.
00:01:55: Was genau ist also passiert?
00:01:56: Auf Druck von Trump und seinen Behörden ist eine Sendung abgesetzt worden, was im diametralen Widerspruch zu jeder Form von Meinungs- und Pressefreiheit steht.
00:02:11: Ja, und warum machen wir diese Sendung?
00:02:12: Wir wollen zum einen jetzt über diese Geschehnisse um Jimmy Kimmel die Show reden, aber natürlich auch was bedeutet das für Amerika?
00:02:19: und letztendlich was bedeutet das auch für Deutschland.
00:02:22: Wir sind unsere Gefühle und Gedanken zu diesem Thema.
00:02:24: Darüber sprechen wir jetzt.
00:02:29: Ja, Sascha.
00:02:30: Für mich ist Jimmy Kimmel tatsächlich eine der Sendungen, die ich jede Sendung, ich würde sagen, in den letzten fünf Jahren definitiv gesehen habe.
00:02:39: Und das ist irgendwie für mich so ein Morgenritual geworden.
00:02:42: Und ich musste so ein bisschen lachen, weil ich schau ehrlich gesagt Jimmy Kimmel so als Entertainment ganz gerne.
00:02:48: Es ist aber mir oft einfach zu seicht.
00:02:50: Also ich finde jetzt so von den ganzen Late Night Houses in Amerika ist Kimmel schon der, der ehrlich gesagt oft sehr, sehr nett an der Oberfläche kratzt.
00:03:02: Ich mag den sehr gerne für seine Emotionalität.
00:03:05: Es ist der einzige Late-Net House, der gefühlt permanent weint, was ich total häufig finde, dass dem so Themen und Nachrichten so nahe gehen und man bei dem so viele Emotionen sieht.
00:03:15: Ich
00:03:16: fand es aber absurd, als ich gehört habe, dass ABC ihn absetzen will oder ihn pausieren will, weil ich damals auch die Sendung gesehen habe und ehrlich gesagt, Die Worte, ich professiere das jetzt, aber diese Passage, um die es ging, weswegen diese Sendung ausgesetzt wurde, war, dass er gesagt hat, Trump und seine Gefolgschaft würden den Tod von Charlie Kirk instrumentalisieren.
00:03:41: Und das ist, so finde ich, kimmeltypisch, weil der geht nicht dahin, wo es richtig weh tut.
00:03:47: Also, das, was er gesagt hat, ist, ja, kann man vielleicht geschmacklos finden, aber das war jetzt nicht, er hat sich über den Tod von Charlie Kirk lustig gemacht.
00:03:56: Und das ... so vielen Leuten diese Abstraktionsfähigkeit gefehlt hat, das zu sehen oder es halt dann instrumentalisiert wurde von der falschen Seite und es geklappt hat, fand ich absurd, weil ich mir wirklich dachte, wie geht es dann John Stuart?
00:04:12: Ja, also ich glaube schon John Stuart ist für mich schon der, der am meisten irgendwie drauf haut teilweise auf Themen oder reingeht in der Weise, bei der ich mir jetzt dachte, dass es Kimmel trifft, ist absurd.
00:04:24: Und dann, als ich ... So gemerkt hab, okay, das ist jetzt wirklich so.
00:04:28: Dann war ich richtig verzweifelt.
00:04:31: Ich hab dir sofort diese Nachricht geschickt.
00:04:32: Und es ist so was, wenn einfach so deine Lieblingssendung ohne ... Und das ist schon eine meiner liebsten Sendungen, ohne irgendwie so Ankündigung nicht mehr da ist.
00:04:41: Und du gehst dann am nächsten Tag irgendwie, ich schaue es immer auf YouTube, gehst auf YouTube und ... Da ist keine neue Folge.
00:04:47: Ich fand das richtig krass.
00:04:49: Ich hab's dir auch geschickt und war so, oh mein Gott, das ist jetzt richtig groß.
00:04:52: Ja.
00:04:53: Das ist sogar noch ein bisschen schlimmer als das, was ich nur lich hatte, dass meine Lieblings-Sahnpasta-Marke ohne Vorankündigung den Geschmack geändert hat.
00:04:59: Nee, finde ich auch hart.
00:05:00: Es
00:05:01: ist auch hart, aber das ist vielleicht noch ein bisschen ... Es ist tatsächlich so, dass ich Jimmy Kimmel von all den großen Late-Night-Talkshow-Heroes mit am spätesten Schätzen gelernt habe.
00:05:13: Das hängt auch etwas damit zusammen, dass diese Seichtheit, die du angesprochen hast, ich finde, die ist in den letzten Jahren geringer geworden.
00:05:21: Ich glaube, die war am Anfang größer.
00:05:23: Der ist mir halt immer mal wieder über den Weg gelaufen und ich bin dann eher so irgendwo zwischen John Oliver und Stephen Colbert hängen geblieben, was jetzt aber auch natürlich Eingangsrituale mit John Stuart definitiv auch.
00:05:36: Aber tatsächlich fand ich Jimmy Kimmel lange eben so ein bisschen, naja, eher über Jimmy Fallon übrigens genauso.
00:05:43: Das fand ich auch immer so ein bisschen zu freundlich.
00:05:45: Die
00:05:46: beiden Genies sind im Gegensatz zu Seth Meyers oder so.
00:05:49: Es ist schon noch mal anders.
00:05:50: Und was ich dazu sagen muss, dass bei Jimmy Kimmel ist eine bestimmte Form von Bösartigkeit, die ich an Comedians manchmal schätze, die ist erst sehr spät dazugekommen.
00:06:00: Weil er nicht ... Ich wusste das gar nicht, weil ich ihn so eng dann doch nicht verfolge.
00:06:04: Ich wusste gar nicht, dass er so häufig weint oder überhaupt weint.
00:06:08: Aber es passt, weil diese Emotionalität, die geht halt auch einher mit einer bestimmten Form von Nicht-Abgebrütheit.
00:06:15: Und man muss, um eine bestimmte Form von so böser, zynischer Attitüde von Communion zu haben, muss man gleich ein bisschen abgebrüht zumindest sein.
00:06:23: Deswegen ist das auch so eine große Überraschung oder eben gerade nicht Überraschung, dass er für diese zwei Sätze, die er gesagt hat über Charlie Kirk's Mord, dafür gekanzelt wurde.
00:06:35: Tatsächlich war das natürlich, Deswegen nicht überraschend, weil vollkommen klar ist, dass er nicht für die Sätze über Charlie Kirk gecancelt wurde, sondern für seine fortlaufende Kritik an Donald Trump.
00:06:48: Das hat er in seiner emotionalen Rede, als er wieder auf dem Bildschirm erschienen ist, nicht überall übrigens.
00:06:55: Manchen Städten konnte er nicht empfangen werden, aber das hat er in der emotionalen Rede auch gesagt, nämlich dass jemand, nämlich Donald Trump, die Meinungsfreiheit so radikal einschränkt, weil er ein paar Gags über sich selbst nicht verträgt.
00:07:09: Ja.
00:07:09: Denn das ist der eigentliche Hintergrund.
00:07:11: Es ging nie um Charlie Kirk.
00:07:13: Das ist komplett offensichtlich.
00:07:14: Das hat man nur benutzt, um diese MAGA Crowd, Make America Great Again, diese Donald Trump Bewegung, ein fanatischer, höchst gefährlicher Haufen wie Donald Trump ja auch, um die zu entzünden.
00:07:26: Deswegen haben wir das benutzt.
00:07:28: Also, was schon sehr Telling ist.
00:07:31: Das merkt man, wenn man die letzten Monate eigentlich so seit die Epstein-Sache in Amerika im letzten Jahr richtig groß wurde.
00:07:40: Jimmy Kimmel hat sich so Aufgabe gemacht, jede Sendung das anzusprechen.
00:07:44: Und er spricht das manchmal im Halbsatz an, manchmal macht er so ein längeres Stück draus.
00:07:47: Aber das ist schon was.
00:07:49: Ich kann verstehen, dass Trump das nervt und dass wenn du das kontinuierlich von einem Ich glaube, es ist sogar mit einer der größten, ich weiß nicht ganz genau, welches die größte ist, aber mit einer der größten Shows.
00:08:00: Ich meine, der YouTube-Account von Jimmy Kimmel hat allein ein bisschen über zwanzig Millionen Abonnentinnen.
00:08:05: Er wird überall auf der Welt geguckt.
00:08:07: Es ist natürlich nervig, wenn jemand jede Woche diese Sache aufbringt.
00:08:11: Und das ist vielleicht so diese Bissigkeit, die dann bei Kimmel eher rauskommt.
00:08:15: Der hat so eine Kontinuität an... mittelstarken Discs, aber die sind schon sehr kontinuierlich.
00:08:22: Und ich konnte schon verstehen, dass es passiert.
00:08:24: Ich hätte aber einfach nicht gedacht, dass es passiert, weil freie Meinungsäußerungen und dieses ganze Cancelculture-Ding, das ja aus den Trump-Lagern die letzten Jahre aufgemacht wurde, das kannst du ja dann nicht bringen, dass du selber sagst, okay, ich schneide hier jetzt jemandem komplettes Mikro ab oder das Kabel zum Mikro ab, weil das nervt mich, was dir sagt.
00:08:43: kann sie eben doch bringen, weil das ja völlig offensichtlich geworden ist.
00:08:47: Das wusste man schon vorher, aber jetzt hat man auch nochmal den... Ausdrücklichen Beweis, weil es den Republikanern, den Rechten und Rechtsextremen, um Donald Trump nie um Meinungsfreiheit ging.
00:08:58: Keine einzige Millisekunde.
00:09:00: Es geht ihm um ihre eigene Meinungsfreiheit.
00:09:03: Das ist das Einzige, was sie wollen.
00:09:05: Und das ist jetzt offensichtlich geworden.
00:09:07: Jetzt gab es ja schon am achtzehnten Juli, als eben klar wurde, dass Colbert seine Sendung nicht mehr haben würde, dass die nicht verlängert wird, einen Tweet von Donald Trump, wo er eben geschrieben hat, Zitat, absolut.
00:09:25: Glaubst du, das war schon eine Ankündigung auf das, also wie sehr hat Trump, dass Trump da seine Finger im Spiel hat?
00:09:31: Da sind sich, glaube ich, alle einig.
00:09:33: Aber wie sehr ist es die Ankündigung für das gewesen, was jetzt passiert ist?
00:09:38: Glaubst du, dass das ... miteinander zu tun hat?
00:09:41: oder war das einfach so, ich sag jetzt mal so ein Trump-Gibrabbel, weil er halt auch gegen Late-Night-Shows vorgehen will?
00:09:47: Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine gute Mischung aus Beidem ist, weil es ein interessantes Phänomen gibt in Trumps Amerika, nämlich, dass seine Gefolgschaft ihm an den Lippen hängt, auch an den so Social-Media-Lippen, quasi zum Beispiel auf True Social, seinem eigenen Social-Network, wo er in einer Art Mini-Regierungserklärung in Form von Tweets veröffentlicht und dass sie in entweder nachfolgenden oder sogar vorauseilendem Gehorsam, das tun, von dem sie glauben, dass Trump das gerne will.
00:10:15: Das heißt, es kann sowohl sein, dass Trump die Devise ausgegeben hat, die müssen weg, macht das möglich, mir egal wie, als auch, dass die Leute sowas lesen und dann danach handeln.
00:10:26: Es ist strukturell am Ende, aber auch gar nicht ... So wichtig diese Unterscheidungen, weil das ein Kennzeichen von autoritären Regimes und auch Faschistoidenregimes ist.
00:10:36: Leider ist Trumps Amerika auf dem Weg in eine solche Regimesituation, in eine autoritäre, von Faschistoid würde ich noch nicht sprechen, aber in ein autoritäres Regime definitiv.
00:10:48: Und das ist ein Kennzeichen davon.
00:10:49: Voraus einen da gehorsamen, klassisches Kennzeichen.
00:10:52: Jetzt war es ja auch für Disney Plus keine einfache Woche.
00:10:56: Mit der Entscheidung?
00:10:58: Aber auch mit dem, was danach passiert ist, weil man schon sagen muss, wie sehr Jimmy Kimmel jetzt zurück ist und wie sehr da vielleicht auch Einsicht bei Disney Plus ist, bleibt zumindest ein kleines Fragezeichen dahinter, weil es ganz klar ist.
00:11:13: Blick schreibt zum Beispiel, dass es finanzielle Einbußen in Höhe von drei Komma acht Milliarden Dollar gegeben haben soll.
00:11:19: Selbst wenn es nicht so viel war, war ganz klar, es hat sich so die Power of Social Media gezeigt.
00:11:26: Menschen haben ihr Disney-Plus-Abo gekündigt.
00:11:30: Was ich, ehrlich gesagt, total folgerichtig finde und auch toll finde inzwischen, das passiert dann halt oft so.
00:11:35: Internet ist da einfach auch so schnell und mich freut es dann richtig zu sehen.
00:11:40: Dass Leute sofort verstehen, wo man hingehen muss, wo es wehtut, um Druck auf diese Sache zu bekommen.
00:11:45: Und mal abgesehen von den finanziellen Einbußen, fand ich es auch toll, dass alle late night hosts extra Sendungen gemacht haben, sich diesen ganzen Thema aus ... Ich finde es schon allein total spannend, wenn ich jetzt Lehrerin wäre, würde ich diese Woche im Politikunterricht zeigen und diese einzelnen Stücke mit SchülerInnen angucken, weil sich alle humoristisch aus anderen Blickwinkeln an diese Sache so an ... zum Beispiel John Stuart, was ich genius fand, hat eine Sendung gemacht, wie sie Trump lieben würde.
00:12:18: Seth Meyers hat gesagt, ich habe noch nie irgendwas gegen Trump gesagt.
00:12:21: So hat sich so lustig versucht, aus der Asphäre zu ziehen.
00:12:24: John Stuart hat eine ganze Sendung gemacht, in der er gesagt hat, wie toll Trump ist.
00:12:30: Man hat halt so gemerkt, er hat es schon mit dem Augenzwinkern gemacht, aber wenn man sich das ein bisschen länger angesehen hat, hat man gemerkt, krass, wie schnell so eine Late-Night-Show, die man ja für die spitzen Inhalte und die Politik, die darin vorkommt, guckt, einfach Propaganda-Fernsehen werden kann.
00:12:46: Wie schnell sich das ... so anfühlt wie irgendwie wahrscheinlich in Russland das Fern oder immer.
00:12:53: wenn ich ausschöne das aus dem russischen Fernsehen sieht es nämlich nämlich genauso aus.
00:12:56: unser Staat ist toll unser Präsident ist toll alles ist toll Es gibt eigentlich keine News weil alles so toll ist und in unserem Land ist alles so toll und die Sendung ist jetzt vorbei.
00:13:03: übrigens unser Land ist so toll und das fand ich gespenstisch mit anzusehen und ich fand es aber auf der anderen Seite so schön dass so Unterstützung von Fans, Konsumentinnen, sogar aus dem rechten Lager kamen, was ich in der Hinsicht, hat ja Jimmy Kimmel dann auch erwähnt, oder auch aus dem konservativen Lager, dass es interessant ist, dass, oder wenn es auch wichtig ist, dass Leute, die ihn nicht mögen und die die Show nicht mögen, sich dafür einsetzen, dass man halt alle Sachen sagen darf in diesem Land.
00:13:33: Ja.
00:13:33: Das war auch einer der sehr seltenen Momente, wo Teile der Republikaner überhaupt aufgebegärt haben.
00:13:40: Wenn auch, muss man sagen, immer mit diesem kleinen Geschmäckler, Ted Cruz zum Beispiel, hat gesagt, er findet diese Sendung ganz fürchterlich.
00:13:47: Aber inner, wenn die Regierung anfängt, in die Meinungsfreiheit einzugreifen, dann leiden früher oder später Konservative darunter.
00:13:56: Ted Cruz hat also in gewisser Weise gegen Trump aufgebegärt und gesagt, dass er es schlecht findet, dass das passiert.
00:14:01: Er hat aber einen sehr konservativen Ansatz gewählt, nämlich, dass es nicht schlimm war, das passiert gegen die Liberals, gegen die Linken, sondern es ist schlimm, weil es irgendwann uns auf die Füße fällt.
00:14:11: Und jetzt kann man natürlich sagen, er hat trotzdem aufgekehrt, aber dass er das getan hat auf diese Weise, das ist vielleicht auch schon ein bisschen kennzeichnend, weil mein Hauptproblem oder das Hauptproblem, was ich sehe, Und mit dieser ganzen Menge Lage ist, dass am Ende die gesamte republikanische Partei sich Trump unterworfen hat und Trump folgt keinerlei Werten außer Egozentrik und Loyalität.
00:14:34: Das bedeutet, es gibt keine Werte, die ihm irgendwas mit mehr bedeuten als sich selbst.
00:14:40: Das ist das Hauptproblem und das ist eben genau der autoritäre Drive, der dahinter steckt.
00:14:45: Also,
00:14:45: ich hab so einen richtig nachdenklichen Morgen gehabt, weil ich auch dachte, es ist für immer, dass Jimmy Kimmel abgesetzt wird und einfach Angst hatte, dass man so ... Ich mein, der hat sein Geld gemacht.
00:14:53: Das wäre dann auch ein guter Moment, vielleicht zu sagen, Leute, ich bin jetzt ... Ich bin reich, ich hab eine Familie, der sagt immer, dass er so happy ist mit seiner Familien, gerne reist, hätte ja auch einfach sein können, dass der dann sagt, ey, am Out so, das bewirrt nicht mehr passieren, dass ich in fünf Jahren noch mal was Neues aufbaue.
00:15:09: Und dann war ich so ein richtig trauriger Vormittag und dachte mir so, krass, wie Amerika, dieses Land, das für mich schon Sehnsuchtsort, meine ganze Jugendüber war.
00:15:22: Ich wollte so gerne, meine Eltern hatten nicht genug Geld, dass wir irgendwann mal nach Amerika fliegen.
00:15:26: Meine Mutter hat immer gesagt, wenn du das irgendwann mal machen willst, musst du dein eigenes Innesgeld verdienen, kannst du da mal hinfliegen.
00:15:31: Und ich habe das so in ... auf Bildern gemalt als Mädchen.
00:15:35: Ich habe alle Filme aufgesogen.
00:15:38: Es war für mich wirklich ein Sehnsuchtsort.
00:15:41: Und war es bis vor ein paar Jahren noch.
00:15:43: Ich bin auch mit achtzehn da hingeflogen und fand das fantastisch da.
00:15:47: Ich saß an diesem Vormittag so da und dachte mir, es ist so traurig, dass dieser Ort der ... So lange für mich, aber auch für viele andere, so ein Sehnsuchtsort ist in so einem Ort, wo einfach Träume wahr werden können und Geschichten geschrieben werden.
00:16:02: In jedem Bereich so krass einen Tiefflug erlebt.
00:16:06: Ich will mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man da lebt und da seine Familie aufgebaut hat und dann ja nicht wegen so einer Sache plötzlich wegzieht.
00:16:14: Also vielleicht machen das auch einige Leute, die meisten Leute werden es nicht machen.
00:16:17: Und wie traurig, weil man sich ja irgendwann mal ... für ganz andere Gründe für dieses Land entschieden hat.
00:16:23: und dann ist man da und alles, was dieses Land ausmacht, die Vielfältigkeit, die Meinungsfreiheit, so the land of the free, ist halt nicht mehr so.
00:16:34: Das ist leider, also das sagst du mit diesem Schmerz in der Stimme, den ich auch fühle.
00:16:41: Und ich glaube, dass man in der Bewertung von außen, gerade aus Deutschland, immer so ein bisschen vorsichtiger sein sollte, gerade was eine über zweihundertfünfzig Jahre alte Demokratie angeht, dass da schon auch noch ein paar Sachen anders laufen und dass ein paar, sag ich mal, Mühlen langsamer malen und man deswegen nicht alles, da kann man sich hundert Sprüche sagen, so heiß essen muss, wie es gekocht wird.
00:17:06: Das Aber, was im Raum schwebt, ist ja nicht, dass das einzige Anzeichen ist, dafür, dass Trump das Land entdemokratisiert.
00:17:13: Da gibt es ganz viele.
00:17:14: Das ist bloß ein sehr hervorstechendes, weil man gerade Comedians, die die Aufgabe haben von so einer Art nationalem Hufnall, und zwar in den Vereinigten Staaten schon sehr lange, gerade solche Comedians kann man als ... Canary in the coal mine betrachten, als Kanarienvogel in der Mine will sagen, wenn die Probleme bekommen, obwohl sie a. Comedians sind und b. von großen Networks unterstützt werden und c. große Öffentlichkeiten haben und d. wenn die Probleme kriegen, dann ist das Problem wirklich groß.
00:17:54: Und ich fürchte, das ist hier so.
00:17:56: Ich finde jetzt auch allein, wenn man so die Bilder aus den letzten Wochen so aneinander reiht, Trump rolt Putin den roten Teppich aus.
00:18:04: Elite-Universitäten werden die Gelder gekürzt, gehen dagegen gerichtlich vor.
00:18:07: Aber schon, dass das passiert.
00:18:09: Kunst wird aus staatlichen Museen entfernt, Bücher werden verboten.
00:18:13: Das sind jetzt alles ... In den Late-Night-Show wird verboten, also würde man jetzt diese ganzen Sachen auf einen Zettel schreiben und würde nicht wissen, von welchem Land das ausgeht, hätte ich jetzt nicht vor ein paar Jahren Amerika gesagt.
00:18:27: Und ich finde, schon eine dieser Sachen wäre schon skandalös.
00:18:31: und es ist gerade wöchentlich mehr und mehr und mehr und mehr und das finde ich schon krass.
00:18:36: Wir haben eine Zuschrift bekommen.
00:18:38: Ich habe vor ein paar Stunden angekündigt auf Instagram, dass wir diese Sendung machen.
00:18:42: Und wir haben eine Nachricht bekommen von einer Zuschauerin, die geschrieben hat.
00:18:48: Jimmy Kimmel
00:19:09: hat dazu ja selber was gesagt in seinem Monolog.
00:19:13: hat relativ deutlich gemacht, dass so ein großer Konzern wie Disney natürlich eine Verantwortung hat, nicht nur ihm gegenüber, sondern auch vielen anderen gegenüber.
00:19:25: Ich würde das auch nicht so leichtfertig sagen, dass Disney da ganz schlimm ist.
00:19:29: Zwar hat Disney in vielen anderen Bereichen schon häufig eindeutig politisch gefärbte Entscheidungen getroffen.
00:19:35: Disney ist alles andere als so ein ganz unpolitischer armes Hasche.
00:19:39: Sie haben übrigens, sagen wir mal, zurückgespult vor fünf oder zehn Jahren das auch in eine andere Richtung getan.
00:19:45: Disney hat zum Beispiel vor, sagen wir mal, bis fünf Jahren eine ziemlich LGBTQ-freundliche Politik verfolgt, was für ein Medienunternehmen durchaus auch ein gewisses Risiko beinhaltet hat.
00:19:59: Sie haben sich also politisch... Versucht zumindest zu engagieren, sind sogar auch mit dem Gouverneur von Florida, das ist vielleicht vielen gar nicht mehr so bewusst, ziemlich massiv aneinander geraten.
00:20:09: Und zwar weil der extrem homo- und transfeindlich ist.
00:20:13: Und dort haben sie, weil da Disney World ist, den ein oder anderen Konflikt auch mit gerade im Rücken ausgetragen.
00:20:19: Das muss man dazusagen.
00:20:21: Insofern würde ich sagen, schon der Punkt, dass sie temporär ihn abgesetzt haben und dann so schnell wieder mit reingenommen haben, Sind alles Punkte bei einem Unternehmen, was viele Verpflichtungen hat, was sehr abhängig ist vom Staat, z.B.
00:20:34: über bestimmte Lizenzen, das ist nicht so leicht.
00:20:38: dazu sagen, dass böse Disney hätte viel stärker bestraft werden müssen?
00:20:42: Ja, also wir wissen ja eh nur, dass was so vorne rumlief.
00:20:46: Ich habe ja auch diese Woche mal mit dir darüber gesprochen, weil ich so ein bisschen die Theorie hatte, als es noch nicht klar war, dass er zurückkommt, ob das nicht vielleicht sogar eine abgesprochene Sache ist.
00:20:55: Also wenn ABC ... hinter den Kulissen so viel Druck erfährt, wie wir ja auch inzwischen wissen, das ist eine gängige Praxis von Trump, dass man eben hinter den Kulissen versucht, finanziell mit Drohungen unternehmen, wen auch immer einzuschüchtern.
00:21:09: Vielleicht war das dann diese Strategie so von wegen, ja, guck mal, wir folgen dir vorn herum.
00:21:14: Wohl wissend, dass ihm selbst auf die Füße fallen wird, weil das ganze Land auf die Barrikaden gehen wird und es kam ja auch ein bisschen so.
00:21:22: Ich würde aber inzwischen sagen, einfach schon erleiden für die Einbuße, die Disney jetzt ja schon wegstecken musste, das machst du nicht.
00:21:30: Das machst du nicht.
00:21:31: Auf der anderen Seite, wer weiß, wie schlimm die Drohungen waren.
00:21:33: Also, wenn da am Ende irgendwie die Hälfte des Angebots von Disney Plus sein gestrichen werden muss, weil man dieser Sache einmal nachgeht, vielleicht ist es dann doch eine Strategie gewesen, zu sagen, hey, lass uns das in irgendeiner Form vielleicht nicht anfangs direkt, aber dann mit ihm eben abgesprochen, hat er gesagt, wir hatten sehr viele Gespräche, dass die meinten, hey, wir müssen das jetzt eine Woche lang machen.
00:21:54: Dass die Leute sehen, wie schlimm das ist, dass du nicht mehr da bist, dass Trump auch sieht, dass er das nicht permanent weiterfällt.
00:22:00: Ich glaube schon, dass es jetzt nach dieser Kimmel-Sache, wo er jetzt wieder zurück ist, leiser wird um Trump, was solche Forderungen angeht.
00:22:10: Weil man schon gesehen hat, es hilft auch der eigenen Presse nicht, wenn man fordert, dass irgendwie Menschen nichts mehr sagen dürfen, nur weil es nicht die eigene Meinung ist.
00:22:19: Siehst
00:22:19: du da irgendwo ein ... eine Resonanz im konservativen Spektrum, das was so ernst zu nehmen war.
00:22:28: Also hast du da irgendwas beobachtet von denjenigen, die ständig Meinungsfreiheit in den Vereinigten Staaten ja auch schreien?
00:22:33: Haben die sich irgendwo nach deiner Wahrnehmung jetzt, ausser sagen wir mal, Ted Cruz und so ein paar versprengten Republikanern da gedeihen geäußert, dass hier etwas stattfindet, was nicht sein darf?
00:22:44: Nee, ich finde aber, dass noch mal, also mir wurde in der letzten Woche noch mal klarer, was ja eigentlich und darauf muss man sich ja auch besinnen, das Wahlergebnis gezeigt hat.
00:22:53: Und zwar, Trump hat zwar diese letzte Wahl in Stimmen gewonnen, aber ... Es gibt schon unfassbar viele Amerikaner, die das komplett anders sehen.
00:23:03: Und ich glaube, das formiert auch noch mal so eine neue Stärke, in dem man eben, weil ich hatte, ehrlich gesagt, im letzten Jahr das Gefühl, ist das nur noch zehn Prozent von Menschen, die irgendwas gegen Trump sagen, finden uns hintenrum dann doch irgendwie alle ganz okay, weil so viel passiert ist, von dem ich mir dachte, wieso geht ihr nicht auf die Straßen?
00:23:20: Wieso wärt ihr euch nicht?
00:23:22: Und ... Ich fand, das war jetzt bei Kimmel sehr deutlich, sichtbar, dass A. überall auf der Welt hingesehen wird, aber vor allem auch in Amerika.
00:23:31: Und zwar so, dass klar ist, das hält man jetzt kein, also das macht man nicht ein paar Mal im Jahr.
00:23:36: Und so sicher fühlt sich Trump auch nicht im Sitz, dass er das, oder im Sattel, dass er das jetzt noch mal, noch mal, noch mal machen kann.
00:23:43: Und ich glaube, das hat das mir viel mehr gezeigt, weil ich würde schon sagen, aus dem Konservativen oder vor allem auch rechten Kreis, Ich weiß nicht, dass ich das täglich konsumiere, aber ich habe schon in den letzten Tagen hingesehen, wo ich dachte, wie wird das aufgefasst.
00:23:57: Da hatte ich auch das Gefühl, die Schadenfreude, dass Jimmy Kimmel weg vom Fenster ist, war viel größer als ein Unrechtbewusstsein, dass das am Ende auch ein Selbsttreffen könnte und Free Speech damit beeinträchtigt ist.
00:24:10: Das sehe ich schon so.
00:24:12: Hätte ich mir anders gewünscht, war nicht so.
00:24:14: Ich finde aber schon, dass vor allem ... Man gemerkt hat, da ist eine breite Masse, die das nicht in Ordnung findet und sich wehrt.
00:24:25: Ich will gerne mit dir über ein Aspekt reden, der mir ein bisschen zu kurz bei dem Thema kam, aber eröffnete eine Frage, die ich finde, die man gut diskutieren kann.
00:24:36: Und zwar gab es ein Video, das von einer amerikanischen schwarzen Komedien veröffentlicht wurde, Elizabeth Broker Houston.
00:24:45: die so übergreifend zu diesem Thema gesagt hat, wie so sind so viele von euch verwundert, dass es passiert ist und wie so sind so viele von euch jetzt plötzlich so alarmiert.
00:24:57: Sie hat dann so ein Bild aufgemacht, das ich gut fand.
00:24:59: Sie meinte, schwarzen Frauen und schwarzen Menschen geht's schon viel länger so unter Trump.
00:25:04: Und wenn weiße Männer einen Husten haben oder eine leichte Erkältung haben, dann sind schwarze schon bei der Lungenentzündung.
00:25:13: Und das fand ich ... auf der einen Seite ein total gutes Bild, auch vor allem, weil sie in diesem Video, wir packen das mal auf Campfire, ganz viele so Unterthemen-Bereiche aufgemacht hat, wo sie gesagt hat, wenn man genauer hingesehen hat, und ich hab die letzten Monate genauer hingesehen, haben wahnsinnig viele schwarze Frauen um Trump ihre Jobs verloren, sind irgendwie aus den Ministerien rausgeflogen.
00:25:34: Das heißt, das, was Jimmy Kimmelgrad erlebt, ist vielleicht die Spitze von einem Eisberg, der so viel größer ist.
00:25:41: Ehrlich gesagt, den ihr hättet sehen müssen.
00:25:43: Ihr seid ignorant, wenn ihr es nicht gesehen habt.
00:25:45: Das ist das Grundding dieses Videos.
00:25:48: Und auch wenn ich das total sehe und wichtig finde, dachte ich mir, ist es nicht nochmal was anderes und schon was Besonderes, dass es Jimmy Kimmel passiert und jetzt nicht, weil er ein weißer Mann in Amerika ist, sondern ich will dich fragen, wie schätzt du diese Wichtigkeit dieser Sache ein?
00:26:08: Ich finde, was die schwarze Comedian gesagt hat.
00:26:12: richtig bist du in einem bestimmten Punkt.
00:26:14: Nämlich, dass die große Masse dort draußen viel zu wenig darauf achtet, was anderen Menschen als weißen Männern passiert.
00:26:21: Ich würde das sogar so drastisch formulieren.
00:26:23: Und zwar natürlich auch eine Abstufung, wer ist im Fokus der Aufmerksamkeit und wer nicht.
00:26:27: Wessen Wort wird gehört und wer nicht.
00:26:29: Und da leben wir in einer strukturell rassistisch geprägten parzarchalen Gesellschaft.
00:26:33: Und nicht nur wir, sondern große Teile der Welt.
00:26:36: Die Vereinigten Staaten nennen definitiv auch.
00:26:38: Insofern hat sie einen wichtigen Punkt, was ich nicht so gut fand.
00:26:42: war, dass sie den Bogen hingespannt hat zu fast schoner Abwertung gegenüber Jimmy Kimmel und anderen weißen Comedians, weil ich da das Aufwiegen nicht richtig finde.
00:26:56: Ich hab eine Gedankenprobe gemacht, um deine Frage zu beantworten.
00:27:00: Es ist einfach so, dass von den fünf, sechs großen Late-Show-Comedian-ModeratorInnen, da muss man eben nicht gendern, das sind alles weiße Männer.
00:27:11: Und das hat mit Sicherheit Gründe, die auch in dem strukturellen Rassismus liegen, die auch in einer Abwertung von Frauen liegen, total klar.
00:27:19: Und natürlich auch darin liegen, dass Frauen nicht so lustig sind wie Männer.
00:27:22: Ja, muss nicht mega lachen.
00:27:24: Das ist eine super Gag.
00:27:25: Danke, Jule.
00:27:26: Der Punkt ist aber, ich hab mir gedacht, wie wäre es denn, wenn die bekannt, mit Abstand übrigens bekannteste Showmasterin der Vereinigten Staaten Comedy-Late-Show machen würde, nämlich Oprah Winfrey?
00:27:39: Wenn die abgesetzt worden wäre.
00:27:41: Das wäre aus politischen Gründen.
00:27:42: Das wäre mindestens so groß wie bei Jimmy Kimmel gewesen.
00:27:45: Insofern glaube ich, dass sie nur über Banderecht hat, denn es ist nicht, weil das weiße Männer sind, sondern die fünf wichtigsten Talkshows im Comedybereich.
00:27:55: sind weiße Männer aus den Gründen, die sie gesagt haben.
00:27:58: Aber dann muss man es eben auch schlimm finden, dass sie abgesetzt werden.
00:28:02: Denn, und das ist meine Position, das ist ein Unterschied, ob jemand mit einer nationalen Reichweite und vielen Millionen Menschen, die da zuschauen auf ganz vielen unterschiedlichen Kanälen, ob eine solche Person abgesetzt wird oder ob jemand Probleme bekommt, der halt ein paar Tausend Follower hat oder in einem ganz anderen Bereich arbeitet.
00:28:19: Ich finde, das ist ein Unterschied.
00:28:22: Ja, also ich würde dir widersprechen, ich fand, dass sie in diesem Video das extrem gut hinbekommen hat, nicht Kimmel dafür zu blame, sondern sie hat die ganze Zeit gesagt, sie findet es total richtig, dass da so viel darüber geredet wird, sie findet es nur schade, dass nicht mehr über die anderen Sachen geredet wird.
00:28:34: Und in dieser Verwunderung, die die Leute jetzt haben, ist halt rauszulesen, dass sie die Sachen vorher nicht richtig gehört und gesehen und dem keine Aufmerksamkeit geschenkt haben.
00:28:43: Und das finde ich, da finde ich, hat sie einen Punkt und ich fand, sie hat das gut hinbekommen.
00:28:47: Würde dir aber auch recht geben bei ... Natürlich ist es nicht so interessant für eine breite Masse.
00:28:54: Hier geht es ja auch um Unterhaltung, zu sagen, hier in dem und dem Gremium war mal eine schwarze Frau, die ist da jetzt nicht mehr.
00:29:00: Das ist schlimm, keine Frage.
00:29:03: Es ist ja Teil des Entertainments, was da passiert, das mit Kimmel.
00:29:07: Und ehrlich gesagt, es wäre, wenn Trevor Noah seine Sendung noch hätte, genauso bei Trevor Noah gewesen, der zumindest ja irgendwie schwarz ist und immer noch keine Frau.
00:29:15: Aber gut, das hast du ja gerade schon erwähnt.
00:29:16: Das ist dann die andere Problematik, die sicherlich auch mit struktureller Benachteiligung zu tun hat.
00:29:20: Trotzdem denke ich mir auch.
00:29:23: Und in Amerika ist einfach die Umfragen zeigen, dass junge Menschen super viel ... Politische Bildung über Late-Night-Shows in Amerika beziehen.
00:29:33: Das heißt, das ist nicht nur Entertainment, sondern auch Newsquelle.
00:29:39: Und dann findet das alles auf einer riesen Bühne statt.
00:29:42: Ich glaube, eine Besonderheit kommt auch noch hinzu, dass Jimmy Kimmel ... in Los Angeles lebt.
00:29:47: Da gibt es einen super offenen Gouverneur, der Trump-Gegner vor dem Herrn ist.
00:29:55: Ich glaube, dass da so politische Facetten und Nuancen mit rein spielen, warum das jetzt so groß geworden ist.
00:30:02: Die, ehrlich gesagt, nicht daran liegen.
00:30:04: Und das fand ich an diesem Bitt auch schade, dass es sich manchmal so ein bisschen so angehört hat, als sei das jetzt so groß, weil Jimmy Kimmel ein weißer Mann ist, dem was passiert ist.
00:30:12: Und das glaube ich nicht, sondern ich würde schon sagen, es ist halt ein der wichtigsten Sprachrohre in Amerika passiert und das ist ein weißer Mann.
00:30:21: Ja, natürlich ist es trotzdem wichtig, diese ... Diskriminierung mit aufzugreifen und mitzudenken und in diese ganze Kritik mit einzuweben, schon, weil es halt ganz wünschenswert wäre, wenn nicht immer nur die fünf, sechs, sieben weißen Männer, die immer die gleichen weißen Männer, genau diejenigen sind, die nationale Sprachrohr oder sogar internationale Sprachrohre dafür sind.
00:30:44: Total, ich habe es deswegen auch, ich meine, ich habe viel heute im Internet gelesen in Vorbereitung auf die Sendung und der Punkt war mir jetzt unter all dem, was würde ich von außen mit reinnehmen, schon der Wichtigste, dass sie es auch geschafft hat, hier eine Lebensrealität abzubilden, die wir beide nicht nachvollziehen können, weil wir weiß sind.
00:31:00: Und ich finde es wichtig, da reinzugehen und dieses ganze Thema schon aufzumachen.
00:31:04: Und wenn wir über Jimmy Kimmel zu berichten, auch über andere Stimmen zu berichten, die eben hier von Teilproblemen ... Eigentlich was sie ja macht ist ja Aufklärung.
00:31:12: Sie sagt ja einfach nur nicht, dass es schlecht was Kimmel da gerade passiert ist, sondern eigentlich sagt sie ja, hey, jetzt, wo wir die Aufmerksamkeit schon mal auf dem Thema haben, lass uns mal kurz noch in die und in die und in die Ecke gucken, weil da guckt sonst keiner hin und das ist ja wichtig.
00:31:24: Ja, ich möchte gerne noch mal über einen Punkt reden, den du vorher schon angerissen hast, weil ich da ein paar Zahlen zu habe, nämlich die hohe Relevanz für solche Late Shows und von solchen politischen Comedians, die im Prinzip ... politischen Stand-up machen für die Bildung gerade von jungen Leuten.
00:31:43: Da gibt es schon länger intensive Forschungen, beziehungsweise überhaupt Forschungen, was in Deutschland glaube ich gar nicht so ist.
00:31:49: Aber eine der eindrücklichsten Forschungen dazu ist eine Studie schon von zwei tausend vier von Pew Research.
00:31:57: Pew Research ist so eine der wichtigsten Medienforschungsinstitute in den Vereinigten Staaten.
00:32:03: Die haben sich zwei tausend vier damit beschäftigt.
00:32:06: Was zum Beispiel die Daily Show von John Stuart, den haben wir schon angesprochen, oder Saturday Night Live, diese iconic Samstagabend Comedy Show in den Vereinigten Staaten, was die eigentlich für die politische Bildung tun.
00:32:21: Und tatsächlich haben schon im Jahr Einundzwanzig Prozent der jungen Menschen ihre politischen Nachrichten regelmäßig und neunundzwanzig Prozent manchmal aus Comedy-Shows oder Late-Night-Shows bezogen.
00:32:32: Für Late-Night-Shows war die Zahl der sich manchmal dort informierenden sogar bei einunddreißig Prozent.
00:32:38: Und das sind extrem große Werte, weil das heißt, dass ungefähr ein Viertel bis ein Drittel der jungen Menschen als wichtigste Informationsquelle in Politikbereich Comedy-Shows betrachtet.
00:32:53: Ich gehöre jetzt für amerikanische Politik, zumindest den Grundbaustein.
00:32:57: Dein hat auch dazu, weil es für mich viel leichter ist, mir Namen und ... Besonderheiten des Landes über Witze zu merken.
00:33:06: Klaro, man recherchiert da noch mal nach.
00:33:08: Ich kann den Economist oder andere Zeitungen lesen, die einen genaueren Zoom rein haben und weiß schon mal über Themen Bescheid.
00:33:15: Sie sagen mir, weil ich so was vorher geguckt hab.
00:33:18: Ich kann das total verstehen.
00:33:20: Ich finde das auch, wenn man das regelmäßig macht.
00:33:25: überhaupt nicht schlimm oder verwerflich, wenn man sich noch dazu informiert.
00:33:29: Also, ich finde schon, dass es auch ein Weg inzwischen ist, es sicherlich auch so ein bisschen Gen Zee und aufwärts Art Medien zu konsumieren.
00:33:37: Aber ich finde das wirklich ... Okay, das ist nicht nur, weil ich das mache.
00:33:41: Man könnte auch sagen, ich mache es, aber ich weiß, dass es nicht in Ordnung ist.
00:33:44: Ich denke eher so, als eine Person, die wirklich so heavy diese Shows schaut und dann sich weiter informiert.
00:33:49: Es kann halt ein total unterhaltsamer Einstieg sein im Thema, weiß ich nicht, ob ich das sonst in dieser Intensität konsumieren würde.
00:33:56: Ja, absolut.
00:33:57: Das ist ja auch irgendwie, wenn man so didaktisch auf Vermittlung schaut von Nachrichten, die Art wie Nachrichten am wenigsten belastend und nervig sind.
00:34:07: Das ist zwar emotional und aufruhend manchmal.
00:34:09: Das ist auch nicht so, dass bei einem klassischen, sagen wir mal, John Oliver Bit, wo man zehn Minuten lang in jeder Facette irgendwas ausgewälzt bekommt.
00:34:18: dass man danach irgendwie erheitert zu Bett geht, sondern es sind manchmal auch Sachen, wo einem, ich mag diesen Spruch eigentlich nicht, aber hier trifft er total, das Lachen im Halsestecken bleibt, weil man zu einerseits darüber lacht, aber andererseits auch echt getroffen, empört oder sauer ist.
00:34:32: Ich glaube, es ist noch ein weiterer Aspekt dazugekommen.
00:34:36: Und dieser weiterer Aspekt sind ganz eindeutig soziale Medien, weil ... Trump schimpft ja immer auf die miserablen Ratings.
00:34:44: Er denkt ja als Reality-TV-Star ausschließlich in Fernsequoten, also in Ratings.
00:34:49: Und was die klassischen Ratings angeht, da ist zum Beispiel Jimmy Kimmel echt.
00:34:54: gar nicht so gut vorsichtig gesagt.
00:34:56: Tatsächlich haben wir das in Nilsen herausgefunden.
00:35:00: Die Nilsen-Company ist eine ziemlich akzeptierte Messstelle für diese Fernsehquoten, so ein bisschen wie die GFK in Deutschland.
00:35:07: Und die hat herausgefunden, dass im Schnitt je Sendung im Jahr, nur zwanzigtausend Menschen zwischen achtzehn und neunundvierzig die Sendung gesehen haben.
00:35:20: Zweihunderttausend, ein bisschen über zweihunderttausend Menschen, jede Sendung von Jimmy Kimmel, das ist wirklich bestürzend.
00:35:28: wenig für einen Leid mit über drehundert Millionen Einwohnern.
00:35:30: Aber, und das ist halt dann der erscheidende Punkt, Hier sind soziale Medien ins Spiel gekommen.
00:35:36: Weil die Verbreitung von solchen Videobits über soziale Medien, da erreicht es spielend jeder Clips.
00:35:43: Und aus einer normalen Sendung werden so so drei, vier, fünf, sieben, zwölf Clips rausgeschnitten.
00:35:47: Da erreicht es spielend jeder solcher Clip ein Vielfaches von diesen zweiundzwanzigtausend.
00:35:51: Der meist verbreitete Clip oder meist gesehene Clip zum Beispiel aus dem Jahr zwanzundzwanzig von Jimmy Kimmel.
00:35:57: Nur bei TikTok ist eine Verhöhnung von Trump-Supportern in South Carolina.
00:36:02: Und er steht bei deutlich über dreißig Millionen Views, also ein einzelner Clip.
00:36:06: Und das wiederum sagt, wir haben auch deswegen so eine große Relevanz in dieser Zielgruppe, weil Late Shows und diese Comedians Politik vermitteln auf eine Weise, die TikTok-Kompatibel ist.
00:36:16: Ja,
00:36:16: ich habe heute morgen den Fehler gemacht, weil ich es vergessen hatte.
00:36:21: Oder weil sie es so lang anfühlt, zu sehen, wie lang die Präsidentschaft von Trump noch geht.
00:36:26: Und mir ist plötzlich klar geworden, dass wir immer noch im ersten Jahr sind.
00:36:32: Zwanzigster Januar, zwanzigneunundzwanzig.
00:36:35: Trump ist erst.
00:36:37: Ich weiß nicht, ob es alle sagen so, ja, wo sind jetzt die News.
00:36:39: Aber Trump ist am zwanzigsten Januar, zwanzigneunundzwanzig war die Amtsentführung.
00:36:44: Diesen Januar.
00:36:45: Das fühlt sich für mich wie drei Jahre Präsidentschaft an.
00:36:49: Ich weiß total, was du meinst und hab das bei mir analysiert, weil es mir genauso ging.
00:36:53: Ich bin darauf gekommen, dass irgendwo hinten in meinem Brain die Zwischenpräsidentschaft von Joe Biden hinten runtergefallen
00:37:02: ist.
00:37:02: Nee, ich finde eher ... Ich kann dir einfach ... ... zwanzig Aktionen, die sich auf die Welt, auf Amerika, auf Europa, auf internationalen Handel, aus diesem Jahr.
00:37:12: zwanzig Aktionen von Trump Minimum aufzählen, wahrscheinlich sind es fünfzig.
00:37:16: Und ... So absurde Sachen wie Gold von Mexiko, super spezielle Sachen, Zölle, diese Zusammenarbeit, die weirde Zusammenarbeit mit Elon Musk.
00:37:26: Jetzt irgendwie dieses Tech-Treffen, wo jeder an diesem Tisch, Apple-Chef, Mark Zuckerberg, alle sitzen da irgendwie so um diesen Tisch rum und müssen erzählen, warum sie Trump alle lieben.
00:37:36: Und es geht so reihum.
00:37:37: Und du denkst hier so, das ist eine Black Mirror Folge.
00:37:40: Es kann nicht sein, dass das passiert ist.
00:37:42: Und es ist aber passiert und es wurde abgefilmt und dann hochgeladen.
00:37:45: Wie da alle sitzen und sagen, ja, danke, ich bin auch dankbar, du bist ja toll, weil wir kennen uns ja schon nie.
00:37:50: Und wir sind ja auch, ich hab dir noch dieses Geschenk mitgebracht.
00:37:53: Wirklich hatte das Gefühl, es ist das Kaisers neue Kleider oder Mittelalter, da sitzt irgendwie der König am Tisch und alle müssen irgendwie die Dankbarkeit ihrer Majestät äußern.
00:38:04: Absurd.
00:38:04: Und davon gibt es halt aber ... In meinem Kopf wohnen da midfrei, minimum zwanzig Sachen, die ich so minuzös zählen könnte, aus dieser Präsidentschaft.
00:38:13: Vielleicht ist das sein Ziel gewesen, möglichst viel alle Leute zu überfluten, mit allem, wo sein Name und allem drinsteht.
00:38:22: Aber es fühlt sich endlos an.
00:38:25: Es fühlt sich, finde ich, an.
00:38:27: Wenn das noch nicht mein Jahr war, was soll dann noch kommen?
00:38:30: Und was kann der auch tatsächlich für ein Damage anrichten?
00:38:33: Das ist gerade schon was ... Ich weiß noch, wie er das wurde und wir so eine Sendung drüber gemacht haben.
00:38:38: Wie wird sich das jetzt alles verändern für Europa und die Ukraine und alles?
00:38:43: Und ich finde jetzt gerade merkt man, dass er erst wie schlimm das ist, dass er da ist.
00:38:47: Ja, es gibt zu deinem Eindruck eher ein strategisches Fundament bzw.
00:38:50: ein Satz, der programmatisch war, den ich hier schon mehrfach genau deswegen zitiert habe im Podcast von Steve Bannon, nämlich Flat the Zone with Shit, will sagen, waren so viele Informationseinheiten, so viele Information-Spits, so viele Sachen zu machen, die dann auf jeden Fall auch Nachrichten ergeben, dass man gar nicht mehr weiß, gegen was man sich noch alles wehren kann, soll muss.
00:39:12: Ja, um einen Punkt rauszugreifen, der mir auch irgendwie nicht sauer aufgestoßen ist, sondern weil ich die Textsehne ja schon intensiver folge und auch mal versucht habe, diese einzelnen Figuren abwägend und differenzierend zu betrachten, von Max Hackerberg über den Google Chef Sunder Pichai bis hin zu dem Apple Chef.
00:39:28: In ganz vielen Bereichen ... hatte ich genau dieses Gefühl, was du hattest, als die Tagchefs sich da um Trump gescharrt haben und so gekatzbuckelt haben und so auf gruseligste Weise alles, was sie vorher gemacht haben, die fünfzehn und die zwanzig Jahre vorher, sind sie aufgestanden für Diversity und für Tra-La-La und für Heel, haben sie alles im Prinzip im Klosett runtergespült, dadurch, dass sie gezeigt haben, was ihnen wirklich wichtig ist.
00:39:53: Und auch da kann man sagen, na ja, sie haben jetzt nicht so eine andere Wahl, sie sind gewisserweise abhängig, aber ... Ich habe aus diesen absurden Treffen etwas Positives ziehen können.
00:40:04: Und zwar habe ich da gemerkt, was es bedeutet, wie weit wir im XXI.
00:40:10: Jahrhundert zumindest vor Trump in der westlichen Zivilisation eigentlich gekommen sind.
00:40:15: Denn das hat mich so krass erinnert, genau wie du sagst, an so einen Hof halten, der Könighet-Hof.
00:40:20: Und das war früher Standard.
00:40:22: Bis zur Erfindung der Demokratie, und zwar der bürgerlich-liberalen Demokratie, war es totaler Standard, dass alle dem großen absoluten Herrscher ihre Eherbietung gebracht haben und rumgeschleimt haben und sich angebiedert haben.
00:40:34: Und dass das schon seit einiger Zeit nicht mehr als normal empfunden wird, da habe ich überhaupt es gemerkt, wie viel Wert eine Demokratie ist und wie groß eine liberale Demokratie als Idee ist.
00:40:46: Wenn man merkt, so was früher immer und jetzt ist es völlig aberwitzig, wenn es noch mal so passiert, jedenfalls in liberalen Demokratien.
00:40:55: Das folgt ja eh bei Trump keine Logik, die man jetzt sagt.
00:40:59: Mir wäre es peinlich, aber das ist ja eh kein Maßstab.
00:41:03: Ich finde es schon interessant zu sehen.
00:41:06: Ich meine, er will ja noch diesen Friedensnobelpreis und der fühlt sich gerade auf in der Weise, weiß ich nicht, also viel Glück damit, den jetzt noch zu bekommen.
00:41:15: Ich finde das so beschämt, das zu sehen.
00:41:17: Und ehrlich gesagt, ich fand das am Anfang sehr, die erste Präsidentschaft fand ich vieles von dem, was er gemacht hat, einfach lustig und absurd.
00:41:25: Und jetzt, denke ich mir so, es gibt durch dieses Verhalten so viele Opfer auf allen Seiten, dass ... Ich würde mir wirklich denken, wenn es jetzt nur jetzt erst ein knappes Jahr ist, wie soll das noch drei Jahre so weitergehen, vier Jahre so weitergehen.
00:41:40: Also ich finde es einfach gerade schwer auszuhalten.
00:41:43: Ja, gerade in diesem Kontext, dass es nur Weltpreises hat.
00:41:46: Tatsächlich eben Jimmy Kimmel in seinem Monolog etwas Wahnsinnig Lustiges gesagt, als er sich auf diese UNO-Räde bezogen hat von Donald Trump.
00:41:54: Da hat nämlich Trump vor der UNO gesagt, es ist Zeit, dieses fehlgeschlagene Experiment der offenen Grenzen zu beenden.
00:42:05: Ihr müsst es jetzt beenden, sagt er zu den versammelten Ländern der Welt.
00:42:10: Ich kann das euch sagen, ich bin wirklich gut da drin, so was zu sagen.
00:42:15: Eure Länder gehen zur Hölle.
00:42:18: Your countries are going to hell.
00:42:23: Und es hat Jimmy Kimmel so ausgespielt und hat dann ansatzlos dahin, also auch als Zitat, und hat dann ansatzlos dahinter gesagt, ja, und wenn das nicht dazu reicht, dass er den Friedensnobelpreis bekommt, dann reicht gar nicht.
00:42:36: Und
00:42:37: das ist natürlich auch wieder ein super interessanter Punkt bei dieser ganzen Jimmy Kimmel-Geschichte.
00:42:41: Wir haben etwas, was in Deutschland Comedians viel zu selten machen.
00:42:45: Vielleicht wird das hier vom Publikum nicht geschätzt oder es gibt nicht die richtigen Leute.
00:42:48: Ich kann es gar nicht genau sagen.
00:42:49: Es ist jedenfalls nicht Teil der deutschen Comedy-Kultur.
00:42:52: Nämlich, dass Comedians eine Art Echtzeit-Analysten sind von gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen.
00:43:01: Und ich würde gar nicht sagen, dass es in Deutschland völlig unmöglich ist.
00:43:03: Aber ich sehe das in Deutschland sehr viel seltener.
00:43:07: Hier macht man sich eher über so irgendwelchen Alltagskramen lustig.
00:43:11: Hier macht man sich eher lustig über irgendwelche Medienphänomene.
00:43:14: Hier macht man sich eher lustig über irgendwelche Punkte, die sagen wir mal irgendwo zwischen Deutsche Bahnverspätung und Flaschenfand nicht zurückgegeben sind.
00:43:23: Aber dass jemand ... ganz konkret so politische Verwerfungen in Witze verwandelt.
00:43:30: Es gab das politische Kabarett mal in Deutschland, das gibt es, glaube ich, in der Form gar nicht mehr, aber das fand ich damals schon ultra bräsig und mega unlustig.
00:43:38: Aber dass das in den Vereinigten Staaten so eine wichtige Funktion hat, das hängt, glaube ich, wirklich ganz ursätzlich damit zusammen, dass man manchmal mit einem komischen Blick auf die Welt Dinge sehen kann und sagen darf, die man auf andere Weise nicht unter die Leute bekommt oder sogar die Jungen gar nicht äußern sollte.
00:43:59: Wie glaubst du, wenn wir noch mal einen kurzen Blick in die Zukunft wagen?
00:44:04: Wie wird sich diese Ereignisse jetzt vielleicht auf einen Monat, drei Monaten, einem Jahr auf den Lauf der Dinge ausgewirkt haben?
00:44:13: Weil kleine Schleife dazu, ich hab schon gemerkt, dass ich ... So ein bisschen dem Örtum, und ich glaube inzwischen, dass es ein Örtum ist, aufgesessen bin, dass Colbert wegen Quoten ja abgesetzt wurde und er ja immer gesagt hat, das ist nicht so.
00:44:28: Es ist nicht so.
00:44:30: Und ich habe auch Scott Galloway da im Podcast zugehört, der halt meinte, ja, es ist total schlimm, dass es passiert ist, aber er vermutet auch, dass es wegen Quoten war.
00:44:39: Und ich bin mir jetzt nach der Kimmelsache wirklich nicht sicher, ob ... Dass nicht viel mehr rein spielt, dass ja, okay, Late Night ist nicht mehr so erfolgreich wie vor zehn oder zwanzig Jahren, das sehe ich.
00:44:50: Aber dass wenn so ein politischer Druck kommt, dass dann eben Sender sagen, es rentiert sich eigentlich eh nicht mehr so recht.
00:44:55: Wir hätten es als Liebehaberprojekt weitergemacht.
00:44:57: Aber wenn wir jetzt so einen Druck dafür bekommen, dann setzen wir es ab.
00:45:00: Ist Kimmel jetzt so dieser Türstopper, der die Türe durch dieses Ereignis nicht weiter aufreißt in diese Richtung?
00:45:07: Oder glaubst du, dass ... dass nur eine Frage der Zeit ist und dieses Thema natürlich, so wie es auch irgendwie bei den Universitäten, so wie es auch in der Kunst, bei Büchern, im Unterricht, in der Medizin, das gibt so viele Bereiche, wo man das inzwischen sagen muss, dass dieser Bereich auch in Zukunft nicht verschont bleibt.
00:45:26: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Entscheidung Stephen Colbert nicht zu verlängern, gar nichts mit Trump zu tun hat.
00:45:33: Das Ding ist, wir haben einen Häufiges Phänomen in solchen Zweifelsfällen in so Graubereichen, nämlich, dass unter anderen Umständen, man Argumente dafür hätte finden können, das Verlängern, unter diesen Umständen, die Trump heißen, findet man vielleicht eher Argumente, das nicht zu verlängern.
00:45:51: Und das ist so ein ganz klassischer Ansatz, wo mit zweierlei Maß gemessen wird.
00:45:57: Das ist wirklich so eine Form von Bigoterie, weil sie nach innen und nach außen.
00:46:02: Es gibt wahnsinnig gute Argumente.
00:46:04: Nein, das ist wegen der Quoten.
00:46:06: Man kann zumindest nicht ausschließen, dass es während der Quoten war.
00:46:08: Dann nehmen wir mal im besten Fall an, dass es wegen der Quoten ist.
00:46:11: Ich glaube, dass man hier so eine Wasserscheide hat.
00:46:15: Da würde ich sagen, in die Richtung geht auch das in der Zukunft.
00:46:18: Und diese Wasserscheide heißt ganz einfach, bist du gegen Trump und tust etwas, um gegen Trump dazu zu sein?
00:46:26: Oder bist du bloß nicht so richtig doll für Trump?
00:46:29: Und auch neutral ... kann im Zweifel so gedeutet werden wie für Trump, weil genau das kann es am Ende sein und zwar genau in diesen kritischen Bereichen wie Meinungsfreude und Medien.
00:46:40: Es ist ein häufiges Phänomen, dass Leute schön die Schnauze halten und alles allein nur das Schnauze halten.
00:46:47: Ist in manchen Zeiten egal, in manchen Zeiten hat es einen leichten Einschlag und in manchen Zeiten ist das Schweigen extrem vielsagend.
00:46:54: Wer, wann, wie schweigt.
00:46:57: Und in diesem Fall würde ich sagen, Quoten hin oder her.
00:46:59: Ein paar Monate, nachdem Trump an die Macht gekommen ist und gegen Colbert geschossen hat, ihn dann nicht zu verlängern.
00:47:08: Das ist ein so eindeutiges Zeichen.
00:47:11: Da muss man gar nicht mehr viel darüber sagen.
00:47:13: Und was auch klar ist, wenn man so in die Zukunft schaut, ich glaube, wir haben vielleicht ein paar Monate, wenn überhaupt, vielleicht noch nicht mal das, Ruhe an der Comedian Front.
00:47:25: Danach, spätestens danach, wird das weitergehen.
00:47:28: Aber es gibt ja noch hundert andere Fronten.
00:47:31: Es gibt ja noch von der Unabhängigkeit der Justiz bis hin zu den werbetreibenden Kunden, die unter Druck gesetzt werden, bei bestimmten Sendungen nicht mehr zu schalten, bis hin zu einer Vielzahl von wirtschaftlichen Druckmomenten.
00:47:45: Ganz viele Punkte.
00:47:46: Mein vordringlichstes Beispiel sind da die Zölle.
00:47:49: Weil man könnte ja annehmen, dass ein großes, erfolgreiches Unternehmen, was Milliarden verdient, nehmen wir mal Apple.
00:47:54: Dass ein solches großes Unternehmen relativ immun ist gegen ganz viele Druckmomente.
00:48:00: auch von US-Präsident Trump.
00:48:02: Das ist aber nicht mehr in dem Fall so, wo er mit einem Federstrich, nämlich der Unterzeichnung von einem Zoll, von irgendeinem neuen Zoll, den sich ausgedacht hat, das ultra erfolgreiche Unternehmen Apple in die krasseste Krise der Existenz stürzen kann.
00:48:17: Weil er zum Beispiel sagt so, Sachen, die in China gefertigt werden, haben jetzt einen vierhundertprozentigen Ausschlag und zwar auch iPhones.
00:48:22: Ja.
00:48:23: Und das ist ... Deswegen, glaube ich, diese Zölle, der Zollkrieg ist zu einem guten Teil nach innen gerichtet.
00:48:28: Und deswegen, glaube ich, wir haben an der Comedianfront vielleicht ein paar Wochen Ruhe.
00:48:32: In allen anderen Bereichen wird es umso härter weitergehen.
00:48:36: Was ist da deine Einschätzung?
00:48:37: Also ich glaube, dass er den Bereich jetzt schon wirklich einige Zeit mal ausklammern wird und sich um andere Bereiche kümmert.
00:48:42: Das gibt ja genug, wo er es schon weiter getrieben hat und noch viel weiter treiben will.
00:48:48: Ich glaube schon, dass es jetzt ein kleiner Dämpfer ist, der natürlich nicht irgendwie ist, weil er da selber jetzt eine große Einsicht hatte, dass das irgendwie Free Speech bedroht, sondern er fühlt sich vielleicht bedroht, würde ich nicht sagen, aber zumindest so, dass er sich leisten kann, sich jetzt mal um seinen goldenen, bildenden Ballsaal zu kümmern oder was er sonst gerade noch für Projekte offen hat.
00:49:05: Aber ich fand es war für mich bis jetzt.
00:49:09: Und das ist irgendwie absurd, weil er schon, finde ich, also diese ganze Eisache und so.
00:49:13: Ich habe immer wieder seites passiert.
00:49:16: Denke ich mir, das ist meine Pflicht, mit diese Schauergeschichten durchzulesen, wie gerade Familien gestrennt werden, Kinder in alltäglichen Situationen überrascht werden, die Eltern werden abgeführt, die Kinder haben vom ein auf den anderen Tag plötzlich keine Eltern mehr da.
00:49:29: Das ist alles.
00:49:30: So bestialisch.
00:49:31: und trotzdem hat mich diese Kimmelsache irgendwie an einem anderen Punkt getroffen.
00:49:36: Vielleicht weil so mein Verständnis von dieser westlichen Festung, die Amerika für mich immer war.
00:49:46: Ich kann es ja nicht sagen, es hat eine besondere Symbolik für mich.
00:49:48: Und ich merke, es macht was mit mir.
00:49:51: Und es macht nicht so viel mit mir, wie jetzt diese ganzen Schicksale dieser Familien zu sehen.
00:49:56: Aber es ist, glaube ich, weil es eigentlich so offensichtlich so wenig Schaden hat.
00:50:01: Merke ich irgendwie, dass es wie so ein Dorn ist, der einem dann so in der Fußhole drin steckt.
00:50:07: Und man denkt sich, eigentlich ist das gar nicht so eine schlimme Verletzung, aber das tut weh beim Laufen.
00:50:12: Und ich finde es irgendwie komisch, das jetzt zu sehen.
00:50:15: Der Blick grad irgendwie anders auf dieses ganze Thema.
00:50:18: Ich weiß noch nicht, wohin das alles führt.
00:50:19: Ich meine, wir müssen ja irgendwie auch, wäre heute auch ein guter Anders gewesen, nochmal irgendwie über die Lage in Europa zu reden.
00:50:26: In meinem Kopf geht grad ehrlich gesagt auch viel abseits von Amerika, mir durch die Birne und viele Fragen.
00:50:31: Und ich merke, das hängt halt insofern miteinander zusammen, dass man plötzlich so realisiert, ach so, diese westliche Welt, an die man geglaubt hat, die gibt es gar nicht mehr so.
00:50:40: Da gibt es jetzt einen Präsidenten, der ganz klar macht, ihm ist Europa egal, ihm sind Comedians egal.
00:50:45: Alle Menschen außer er selbst egal und das heißt ja im Umkehrschluss auch was für die Zukunft hier.
00:50:51: und das finde ich auf mehreren Ebenen einfach deswegen so beängstigend.
00:50:55: Ich fand das was Jimmy Kimmel über die Witwe von Charlie Kirk gesagt hat noch ganz interessant, weil es mir auch so ging, dass ich das überraschend christlich und überraschend korrekt fand, dass diese Witwe Weil der Trauerfeuer schon gesagt hat, sie vergibt diesem Täter.
00:51:11: Es ist für mich so ein Außenbild.
00:51:12: Es fehlt mir inzwischen.
00:51:14: Es ist ja alles nur noch Rache.
00:51:15: Und wir schlagen tausend Mal herrter zurück.
00:51:17: Wir schlagen ohne Grund auf Leute ein.
00:51:19: Ich fand, das ist so ein Bild gewesen.
00:51:21: Also, wenn ich christlich wäre und Hoffnung irgendwie und Vergebung in größeren Stellen wäre, als andere Werte in meinem Leben hätte, dann würde ich mich sehr über so ein Bild freuen.
00:51:31: Und ich fand es irgendwie so in dieser ganzen Woche, in der so viel Schlimmes passiert ist, nicht nur schön, dass für mich Kimmel jetzt zurück ist, sondern ... Auch schön, dass so beide Seiten, Kimmel hätte total verbittert zurückkommen können, hätte viel giftiger sein können.
00:51:46: Die Witwe hätte allen Grund Hass zu verbreiten ohne Ende.
00:51:49: Und da sind zwei Leute aus unterschiedlichen Lagern, die zeigen, man muss in so einer Extremsituation nicht mit Ausgrenzung, Hass und noch mehr.
00:51:58: Häme dieser ganzen Situation begegnen und das Instrumentalisieren.
00:52:02: Eigentlich ein bisschen der Wholepoint, den Jimmy Kimmel machen wollte.
00:52:05: Dieser Tod wird instrumentalisiert von den falschen Leuten.
00:52:08: Ich möchte anfügen, dass die Witwe auch gesagt hat, dass sie die Organisation von Charlie Kirk weiterführen wird.
00:52:17: Und das ist eine Organisation, die aus meiner Sicht bisher eher Hass gesät hat, als christliche Werte vorangetrieben.
00:52:24: Insofern, ich sehe, dass das ... Tatsächlich, wie du sagst, so ein Versöhnungsgeste ist, ich bin mir aber nicht sicher, wie viel davon eine Spätwirkung haben wird.
00:52:35: Ich würde das immer versuchen, ein bisschen differenziert zu betrachten.
00:52:38: Das ist jetzt aber eher meine Position.
00:52:40: Ich habe Jimmy Kimmel das schon abgenommen.
00:52:41: Ich glaube, dass Charlie Kirk in den Vereinigten Staaten anders betrachtet wird, als hier in Deutschland.
00:52:47: der Spiegel hat skizziert, warum er Charlie Kirk rechtsextrem nennt.
00:52:50: Dann haben sie einen eigenen Artikel drüber geschrieben auf dem Spiegel, und zwar anhand von ganz konkreten Aussagen.
00:52:56: die sich als rechtsextremistische frieren lassen.
00:52:59: Ich hab ihn in meinem Artikel auch rechtsradikal genannt.
00:53:03: Einfach bei rechtsextremem Begriff, der da anders fasziniert war in dieser Situation.
00:53:07: Aber der Punkt ist schon, aus meiner Sicht ist dieser Jimmy Kimmel-Inzident, also wenn man noch etwas brauchte, um zu begreifen, dass Trump die Vereinigten Staaten entdemokratisieren möchte.
00:53:22: Er möchte eine Nichtdemokratie daraus machen.
00:53:25: Er möchte daraus ein autoritäres Regime machen.
00:53:29: Wenn man noch etwas brauchte, um das zu checken und zwar in der Tiefe und auch in dem, was es bedeutet für die ganze Welt, dann muss eigentlich dieser Jimmy Kimmel-Inzident das der ausschlaggebende Punkt gewesen sein.
00:53:44: Ich
00:53:49: bin nicht
00:53:55: überzeugt.
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