Das Hass-Problem der sozialen Medien

Shownotes

In dieser Folge sprechen Jule und Sascha Lobo über den Zustand der Kommentarspalten im Internet – Orte, an denen Hass, Rassismus und Abwertung längst Alltag sind. Warum kippt jede Diskussion so schnell? Welche Rolle spielen Algorithmen, Medienhäuser und wir selbst? Ein ehrliches Gespräch über digitale Empörung, fehlenden Zusammenhalt und die Frage, wie wir online wieder respektvoller miteinander umgehen können.

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00:00:02: Hallo Leute, schön, dass ihr einschaltet zu einer neuen Folge von vielen News, was Deutschland bewegt.

00:00:06: Wir sprechen hier jede Woche über Themen, die uns bewegen.

00:00:08: Zu Hause am Abend brotisch mit der Familie, als Ehepaar, als Freunde.

00:00:12: Und heute wollen wir über ein Thema sprechen, das uns immer mal wieder bewegt und viele von euch auch.

00:00:19: Wir hatten diese Woche eigentlich ein ganz anderes Thema geplant.

00:00:22: Und dann war aber so eine überwältigende Rückmeldung auf eine Beobachtung von mir, dass wir entschieden haben, heute über dieses Thema zu sprechen, weil wir dazu auch sehr viele Gefühle und Gedanken.

00:00:31: und damit rechnen, dass es bei euch wahrscheinlich auch so ist.

00:00:34: Deswegen starten wir heute mal so ein bisschen ungewöhnlich rein und ich möchte euch erzählen, was mir die letzten Tage so aufgefallen ist, was ich mit dir die letzten Tage besprochen habe.

00:00:45: Und zwar soll es heute um die Kommentarspalten in Deutschland gerade gehen.

00:00:50: Es ist nicht nur ein deutsches Phänomen, aber ich finde in Deutschland ist es wirklich aktuell ein Brennglas der Ehrenlosigkeit, was die Kommentarspalten angeht.

00:00:57: Ich dachte ganz lange, dass sich das irgendwann von selbst erledigen wird, weil die Menschen keine Lust haben nach einem harten Arbeitstag, nach irgendwie dieser Welt, die eh schon so rau ist, dann im Feierabend in die Kommentare zu gehen und dann noch mehr Hass zu verbreiten.

00:01:14: Aber ich würde inzwischen sagen, dass ich mich völlig gehört habe bei diesem Thema, weil ich finde, die meisten Kommentarspalten heutzutage wirklich unlesbar.

00:01:24: Es ist nicht nur oft so, dass deswegen die Kommentare gar nicht erst geöffnet werden, große Zeitungen, die Kommentarfunktion komplett abgeschafft haben, sondern es ist auch so, dass Menschen, die bei einem Thema Ich sag jetzt mal eine Haltung oder eine Meinung, Wagen, man kann hier schon von Wagen sprechen, sich in den Kommentarspalten wirklich Hass, Rassismus, Menschenfeindlichkeit bei den banalsten Themen vorwerfen lassen müssen.

00:01:52: Und ich heute gerne mit dir darüber sprechen will, warum das so ist, ob das sich irgendwann ändert, weil ich gerade wirklich verzweifelt bin darüber, wie das funktioniert und ich mich schon frage, wer trägt die Schuld?

00:02:05: Wie kann man was daran ändern?

00:02:06: Was ist vielleicht ein Ausblick auf, dass es nicht immer so weitergeht, weil ich es gerade wirklich, ich bin verzweifelt und ich finde es schrecklich.

00:02:16: Ich möchte, auch weil das Thema so ernst ist und uns emotional so umtreibt, trotzdem immer wieder versuchen, einzelne... anzunehmen, die eine andere Perspektive haben.

00:02:28: Der Hintergrund ist, dass sich sehr genau weiß, was es mit einem machen kann, solche Kommentare im Netz.

00:02:33: Ich hab schon relativ früh selber angefangen, die zu beobachten, die zu bekommen.

00:02:37: Ich gehöre zu den ersten Leuten in Deutschland, die in sozialen Medien so ein bisschen sichtbarer waren.

00:02:42: Und hab dementsprechend eine lange Erfahrung mit Hasskommentaren, wenn ich auch als weißer Mittelalter Mann natürlich nicht in allen Dimensionen das überhaupt kann, was andere Menschen erdulden müssen.

00:02:57: Und trotzdem, glaube ich, dass es sinnvoll ist, auch um sich das zu erklären, sich selbst zu erklären und damit einen besseren Umgang zu finden.

00:03:04: Denn dazu gibt es manchmal gar keine Alternative, dass man versuchen sollte, das von verschiedenen Seiten zu betrachten.

00:03:11: Aber erst mal, und das ist der Grund, warum wir diese Sendung machen, Jule, möchte ich mit dir gemeinsam durchmessen, was da draußen eigentlich gerade los ist.

00:03:23: Gibt es so konkrete Punkte, die dir in den letzten Wochen aufgefallen sind?

00:03:26: Also wirklich nur einzelne Formulierung, einzelne Kommentare?

00:03:28: Also mir ist es erstmal grundsätzlich total wichtig, dass es jetzt nicht so eine Mimimi-Sendung wird, wo wir die Kommentare gegen uns besprechen, weil die gibt es gegen uns und... Wenn ich heute was davon erzähle, dann pack ich da gerne meine persönliche Erfahrung mit rein, weil ich das auch schon erlebt hab.

00:03:44: Aber mir geht es tatsächlich eher um ein Allgemeinesbild.

00:03:47: Weil viele von euch auf diese Story geschrieben haben, ich sehe das genauso.

00:03:51: Ich möchte nichts mehr selbst posten, nicht mehr an Kommentaren teilnehmen.

00:03:54: Oder ich lese mir die gar nicht erst durch, weil das für mich ungesund ist.

00:03:59: Möchte ich heute vor allem mit dir über andere Kommentare sprechen.

00:04:03: Und von Menschen sprechen ... die vielleicht auch nicht so kontrovers wie wir wahrgenommen werden.

00:04:08: Weil ich finde schon bei uns persönlich, wir wagen oft Meinungen und Standpunkte, von denen ich sagen würde, da haben wir beide mit einberechnet, dass das jetzt nicht der Standpunkt ist, den alle vertreten.

00:04:18: Und man sagt das dann trocken mal, weil es uns wichtig ist, irgendwie ein Meinungsangebot zu machen.

00:04:22: Davon rede ich aber gar nicht.

00:04:23: Ich habe in den letzten Monaten unter anderem bei Aminata Belli, Collin Urmel-Vanandes, Dunja Hayali, die ja sogar erzählt hat, dass es ihr zu viel war und sie deswegen eine Pause eingelegt hat.

00:04:35: sehr aufmerksam die Kommentarspalten mal gelesen durch Forced, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, ist es jetzt nur bei mir so?

00:04:42: oder kommt mir das auch so vor, weil ich habe ehrlich gesagt dieses Thema von allen Seiten schon selbst erlebt.

00:04:48: Ich merke selber, dass ich so richtig komisches Bauchgefühl habe, wenn ich einen Beitrag sehe.

00:04:53: Inzwischen weiß man ja, ich weiß nicht, ob ihr es auch schon bei euch erlebt habt, dass man so einen Beitrag sieht und sich denkt, oh Gott, da will ich mir gar nicht erst die Kommentare durchlesen.

00:05:00: Dann ergebt man in die Kommentare und man wird sofort bestätigt von diesem, so eine künstliche Aufregung, die dann so in den Kommentaren stattfindet.

00:05:07: Ich hab beispielsweise letzte Woche ein Video vom SWR gesehen, bei dem Kulinulmet Fernandes mit einem anderen Mann, weiß ich jetzt grad nicht mehr, wer das war, ein Gespräch geführt hat.

00:05:16: Das war so ein ganz süßes Video, weil sie so erzählt hat.

00:05:19: Also wirklich ... In sehr ungefährliches Video würde ich sagen, da war keine politische Meinung drin.

00:05:24: Sie hat erzählt, wie Christian Ulmen sie schnell heiraten wollte und Trauzeuge überredet hat, nachts noch am nächsten Tag ein paar zu schieben, dass sie schnell heiraten können, als sie dann ja gesagt hat.

00:05:37: Unverfänglich.

00:05:39: Dann geht man in die Kommentare.

00:05:42: Es sind teilweise rassistische Sachen, die stehen gelassen werden, wie zum Beispiel ein Kommentar, den ich paragraphasieren jetzt, ich weiß nicht, ob er immer noch dasteht.

00:05:49: In diesem Video wurde von der Person gelobt, dass Kulin-Ulman Fernandes ein gutes Deutsch spricht.

00:05:55: Was ganz offensichtlich ein rassistischer Kommentar ist.

00:05:59: Und das ist halt dann.

00:06:00: dieser Kommentar spielt ja auch damit, dass es nicht strafrechtlich relevant ist, dass es keine Beleidigung gegen Kulinen unmittelbar ist.

00:06:05: Also erst mal so mit einem Begriff.

00:06:07: Aber es ist natürlich beleidigend, weil es darum geht, dass sie nicht so aussieht in dem Bild des Verfassers, das war ein Mann, als würde sie ordentliches Deutsch sprechen.

00:06:17: Und solche Kommentare, dann gab es auch... Es gab Kommentare gegen ihre Person.

00:06:21: Es war ein Teil davon war rassistisch.

00:06:24: Ein Teil davon war einfach runtermachen, was sie da gerade erzählt.

00:06:27: Man regt sich drüber auf.

00:06:28: Sie hat erzählt, dass sie sich dann von der Designerin über Nacht noch einen Brautkleid hat schneidern lassen.

00:06:34: Und es ist erstmal so eine total unverfängliche Geschichte.

00:06:36: Aber was dann rauskommt, ist A. Und es ist jetzt beispielhaft, es gibt immer Menschen, die sofort sagen, ja, ich könnte das nicht.

00:06:43: Ich kann mir nicht übernachten, Brautkleid schneidern lassen.

00:06:45: Oder, ah, so arrogant ist man dann.

00:06:47: Oder, ah, rassistische Sachen.

00:06:49: Es ist ja überraschend, dass sie so ein gutes Deutsch spricht.

00:06:51: Und es ist so ein Mix aus Misskunst, Rassismus, Neid.

00:06:55: Und einfach, ich finde oft sind das Kommentare ... Bei denen man sich denkt, ich kenne das aus dem Deutschrap, vor zehn Jahren hat man das so mit einem Dis immer angefangen.

00:07:06: Das war meistens bei weiblichen Artists.

00:07:07: Da kommt ja dann auch noch Frauenfeindlichkeit oft dazu, weil man sieht das vor allem gegen Frauen.

00:07:13: Ich will nicht sagen, dass es nur Frauen betrifft.

00:07:14: Es betrifft alle, die im Internet teilnehmen.

00:07:15: Aber bei Frauen finde ich es noch mal krasser.

00:07:17: dass eigentlich permanent unter jedem Video steht, wer ist es?

00:07:22: Die interessiert mich nicht.

00:07:23: Wieso redet die hier?

00:07:24: Hab noch nie irgendwas von der gehört.

00:07:26: Also A, es wird erst mal grundsätzlich die Existenz dieser Person und die Berechtigung, dass sie reden darf, in irgendeinem Unterhaltungsformat, zunichte gemacht, weil man sagt, das interessiert mich nicht.

00:07:35: Das sind schon so Kommentare, die sind nicht strafrechtlich relevant.

00:07:39: Aber ... Es schafft halt so ein Klima in der Kommentarsparte, von der ich heute nicht mehr richtig weiß, wie kriegt man das moderiert?

00:07:47: Ist es besser, das alles abzuschalten?

00:07:49: Soll man dann jemandem erklären, weil man weiß, dass es so ein Kommentar dieser Klassiker, wer ist das, ist ja nicht so, dass die Person wirklich nicht weiß, wer die Person ist, sondern es geht eigentlich darum, sie zu degradieren und zu sagen, du hast keine Berechtigung in meinem Leben.

00:08:01: Ja,

00:08:03: ich glaube ... um sich diesem ganzen Phänomen zu nähern, auch vielleicht einen Blick darauf zu werfen, der einem hilft, das besser einzusortieren, ist es ganz gut, wenn man so unterschiedliche Kategorien aufmacht.

00:08:14: Du hast eben von sehr, sehr offensichtlichem Hass gesprochen, so rassistischer Natur.

00:08:18: Also, Rassismus als Abwertung von Menschengruppen ist, ebenso wie Antisemitismus, ebenso wie Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Transphobie.

00:08:28: Es sind ganz viele Ebenen, die ... Menschen dazu bringen, ihren Hass ins Internet zu kübeln.

00:08:36: Und ich glaube, dass in diesen Fällen, von denen ich gerade gesprochen habe und auch ein paar anderen Menschenfeindlichkeiten, dass dort andere Mechanismen im Hintergrund sind als bei einem anderen Teil des Hasses.

00:08:46: Dieser andere Teil des Hasses oder sagen wir mal der bösen Kommentare, der Kommentarabwertung, der geht dann eher auf so, das hast du am Anfang gesagt, so kleine Unterschiede, so marginale Unterschiede.

00:08:58: Das sind so eigentlich... kann man zu einem Thema nur eine Haltung haben und sogar eine kleine Abweichung wird dann einfach sofort gehätet.

00:09:07: Das sind glaube ich unterschiedliche Mechanismen.

00:09:09: Ich

00:09:09: finde es interessant, dass du das sagst, weil es wirkt für mich eher andersrum.

00:09:12: Ich habe das Gefühl, der erlaubnisgebende Gedanke oder das erlaubnisgebende Gefühl ist Hass.

00:09:19: Und dann siehst du... Es werden immer so die Weakpoints oder die Merkmale herausgetragen, dann in dem Hass.

00:09:25: Und die sind dann bei einer Aminata Belli, sehe ich immer irgendwas über Hautfarbe, was ich wirklich, weil sie einfach schwarz ist.

00:09:32: Ich ertrage das nicht, das weiterzusehen, wirklich.

00:09:34: Und ich finde, ich meine, Aminata Belli ist so eine starke Persönlichkeit, die das auch immer wieder anspricht.

00:09:39: Aber jetzt als außenstehende Person geht es mir schon so, dass ich mir denke, wie lange hält man so was aus?

00:09:46: Wie viel muss man sich das anhören, weil man schwarz ist?

00:09:49: Also, ich frage mich wirklich, ich glaube nicht, dass der Hass nicht mehr da ist, wenn man Rassismus bekämpft hat.

00:09:55: Dass wenn wir in der Welt leben, in der Rassismus, sagen wir mal, ist wirklich Utopie, aber wir leben plötzlich in der Welt, in der Rassismus kein Thema mehr ist.

00:10:00: Ich glaube, dass der Hass trotzdem noch da ist, weil es ist einfach nur in verschiedene Facetten.

00:10:05: Ich weiß, dass es bei mir so, ich finde immer da Deutschrap ganz gut, meine Erfahrungen aus dem Deutschrap, weil da ja auch so eine Hate- und Diskultur herrscht und herkommt.

00:10:14: immer ganz interessant finde mir das da anzusehen, woher kommt es.

00:10:19: Und da gibt es dann irgendwie einen Benzalo-Mo, der Jude ist, der irgendwann aktiv sich von Deutschrap verabschiedet hat, weil er gesagt hat, ich habe so viel antisemitische Erfahrungen gemacht, ich halte das nicht mehr aus im Deutschrap.

00:10:29: Dann gibt es Frauen, dazu höre ich auch, die ganz klar gesagt haben, da ist auch eine Helene Fares dabei, ganz viele Frauen, die große Journalistinnen waren, wie Savi.

00:10:38: und gesagt haben, ich packe den Frauenhass, ich packe die Feindlichkeit gegen mich nicht.

00:10:43: Also so einfach nur als in der Person der Frau, gesagt haben sie, halten das nicht mehr aus, dann gibt es irgendwie bei dir ist es, du bist der privilegierte weiße Mann, der alles andere nicht sieht.

00:10:56: Und so gibt es bei jeder Person, dicke Menschen werden für ihr Übergewicht gehältet, dünne Frauen, Karthi Hummels, dann wird die ganze Zeit, der wird permanent unterstellt, dass sie ne Essstörung hat und gar nicht gesund lebt.

00:11:06: Und eigentlich muss man schon Schnellwalt haste zum Jugendamt für ihren armen Sohn.

00:11:11: Ich habe das Gefühl, egal welches Persönlichkeitsmerkmal oder was auch immer, was von außen für Hater-Innen einsehbar ist, das wird verwendet um... Hass mal total strafrechtlich relevant im Rassismus, der sicherlich heftiger ist als nur so ein kleiner Whatever-Hass, wie z.B.

00:11:29: wer ist die?

00:11:30: Aber es ist alles Hass.

00:11:31: Es ist alles Hass mit verschiedenen Facetten.

00:11:35: Und du meinst, das ist unterschiedliche ... Ich würde

00:11:38: das gerne deswegen trennen, weil ich glaube ... dass bei dem einen eine bestimmte Form von, sagen wir mal, Diskussionskultur helfen könnte.

00:11:46: Ich versuch das so lösungsorientiert, wie möglich zu betrachten, weil ich es sonst nicht aushalten würde.

00:11:50: Meine Art, damit umzugehen, ist schon immer, zu mir genau anzuschauen, wie funktioniert das, kann man dem entgegenwirken.

00:11:55: Diese Frage kann man dem entgegenwirken, die fängt für mich an mit der Begründung.

00:11:58: Und wenn die Begründung Rassismus ist, dann ist in den allermeisten Fällen sogar Bildung einfach nicht ausreichend, um das zu bekämpfen.

00:12:04: Dann ist es so ein tiefe, emotionale ... Abwertung von Menschen, wo ich sagen würde, das ist ein gigantisches Problem, aber da kann man jetzt nicht mit irgendwie so einem Volkshochschulkurs wie diskutiere ich im Internet dagegen wirken.

00:12:16: Aber und das ist halt ein sehr wichtiger Punkt, finde ich, was ich sehr häufig beobachte.

00:12:22: Übrigens interessanterweise eher auf der linken Seite des politischen Spektrums sind diese Wahnsinns Kämpfe um Nuancen in der Haltung.

00:12:31: Von außen sieht man, das hast du gerade schon gesagt, so zwei Leute, die sind relativ ähnlich oder zumindest gucken sie grob in die gleiche Richtung, die könnten zusammen irgendwas machen.

00:12:39: Die könnten sagen, okay, lass uns eher die Gemeinsamkeiten betonen und nicht so die Unterschiede.

00:12:43: und was tun die?

00:12:45: Die machen und zwar dann von allen Seiten eine derartige Konfliktsituation auf, um wirklich Nuancen von Bezeichnungen oder Möglichkeiten.

00:12:55: Und da habe ich schon vor einiger Zeit recherchiert und einen ganz interessanten Punkt gefunden.

00:13:00: Lustigerweise von Sigmund Freud von nineteenhundertsebzehn.

00:13:03: Der hat genau das beschrieben als die nazistischen Konflikte kleiner Unterschiede oder auf Englisch narcissism of small differences.

00:13:12: Das bedeutet, er hat die Schlussfolgerung gezogen auf psychologischer Ebene und jetzt kann man von Freude halten, was man will.

00:13:17: Aber ein paar Erkenntnisse hat er schon mitgebracht.

00:13:19: Je näher sich zwei Gruppen sind, desto mehr brauchen sie kleine Unterschiede, um sich selbst zu spüren.

00:13:27: Und diese Erklärung, die leuchtet die mir nicht nur sehr unmittelbar ein, sondern die ist für mich in ganz vielen Bereichen auch stellvertretend dafür, warum sich Leute die Köpfe einschlagen, darum, ob man jetzt zum Beispiel eine bestimmte Formulierung noch verwenden darf oder nicht.

00:13:41: Oder ob jetzt hier an dieser Stelle der Hauptgrund für das Versagen eher X ist oder eher Y.

00:13:47: Ich finde das ein ganz interessantes Ansatz.

00:13:48: Ich habe dazu eine Nachricht bekommen, die mich so ein bisschen schaudern lassen.

00:13:51: Aber ich würde gerne mit dir darüber reden, weil ich auch glaube, wir müssen uns zum einen irgendwie den Hass ansehen.

00:13:57: Aber vielleicht ist es auch ganz interessant zu sehen.

00:13:59: Von wem, woher kommt er denn, wie ist denn der Ursprung?

00:14:02: Und dazu habe ich folgende Nachricht bekommen.

00:14:04: Ich anonymisiere es jetzt mal.

00:14:05: Ich glaube, das ist für die Person auch besser, wenn ich das anonym vorlese.

00:14:09: Der linke Mainstream, das Erziehen wollen der Massen, das Vorschreiben, was gesagt werden darf und was nicht, ist ein Produkt des linken Mainstreams.

00:14:17: Das bemerken außerhalb von Berlin-Mitter alle schon seit zehn Jahren, die linken aber erst jetzt, da der Wind sich dreht und die Mehrheit sich endlich wehrt gegen entsprechende Meinungsmacher, auch im journalistischen öffentlichen Bereich.

00:14:28: Die in das Kurs haben links und damit auch Grüne verengt.

00:14:31: Zieht euch bitte an der eigenen Nase.

00:14:33: Auch wenn ich politisch andere Meinung bin als du, mag ich deinen Content trotzdem.

00:14:37: Für mich geht ja klar, nun müsst ihr und euer politisches Spektrum eben wieder lernen, andere Haltungen auszuhalten, auch diffamierende.

00:14:44: Das ist aber jetzt genau die Frage zum Schluss.

00:14:46: Ich finde super, dass ihr ihn vorliest, aber möchte dir gleich im Anschluss die Frage stellen.

00:14:50: Andere Meinungen aushalten ja.

00:14:51: Auch Defamierende ist dann nicht das schon wieder genau die Form von Hass?

00:14:55: bzw.

00:14:55: die eine Seite empfindet es als Hass und die andere sagt, ich habe vielleicht so ein bisschen abwertend kritisiert.

00:15:00: Also ich habe nach der Nachricht mehrere Fragen und ich finde es tatsächlich nicht so einfach, weil ich habe in meiner Story auch Jan Böhmermann als Beispiel mit reingenommen.

00:15:08: Wir haben sofort ultra viel im Leute geschrieben und gesagt, aber ganz ehrlich, muss ich Jan Böhmermann dann nicht solche Kommentare gefallen lassen, weil er das auch seit Jahren macht, austeilen gegen alle, dann muss er auch einstecken.

00:15:18: Und ich glaube schon, Das, was Freud schon erkannt hat, diese Beobachtung, dass man, was ich eigentlich immer als eine Form von Kritik-Fähigkeit verstanden habe, dass, ich sage jetzt mal, alles links von der Mitte, Mitte würde ich da aber auch noch mit dazu zählen, zumindest so linke Mitte, sich eben auseinandersetzlich widerspricht, eben nicht sich in allem einig ist.

00:15:40: Aber ich würde schon sagen, und da würde ich dieser Nachricht zustimmen, auch wenn ich in den meisten Teilen nicht zustimme, ich glaube, dass in den letzten Jahren vor allem links dass man plötzlich merkt, stopp mal, rechts ist sich so einig.

00:15:59: Die sind sich in den Kommentaren, in der Haltung.

00:16:02: Auch wenn sie viele unterstehen, sieht man auf solchen Demos, wer da plötzlich steht.

00:16:06: Da stehen die Esoteriker, neben den Verschwörungstheter, neben den Neonazis.

00:16:11: Die sind sich in manchen Antworten so einig, dass man plötzlich einen Schaudern bekommt.

00:16:17: Das bekomme ich auch, dass ich mir denke, War es dann immer richtig, es so nuanciert zu kritisieren?

00:16:24: Ich finde, Kritik ist total wichtig und richtig.

00:16:27: Aber in der Welt, in der die andere Seite sich null kritisiert und so als Einheit wahrgenommen wird und links sich eigentlich komplett gegenseitig vermöbelt die ganze Zeit, frage ich mich, ob das die richtige Haltung ist.

00:16:40: Ich würde der Nachricht nicht übereinstimmen, dass man auch diffamierende Haltungen aushalten muss.

00:16:46: Ich finde auch, dass extrem... Unangenehmen Leute sagen, so ist das Internet-Teil.

00:16:51: Wenn man einen Internet-Teil nimmt, muss man bereit sein, das einzustecken.

00:16:54: Aber wo ist die Linie?

00:16:56: Ich finde es schwierig zu unterscheiden zwischen berechtigter Kritik.

00:17:00: Das ist das erste Argument, das von links kommt.

00:17:02: Wenn man das anspricht und sagt, so geht es nicht mehr, die Kommentarspalten, die Leute zerfleischern sich, es ist nicht auszuhalten, dann darf man nicht mehr kritisieren.

00:17:11: Ich weiß die Antwort darauf nicht.

00:17:12: Ich finde schon, dass Kritik wichtig ist.

00:17:15: empfinde es aber auch in den letzten Jahren, wenn halt alles nur noch Kritik ist und jedes kleinste bisschen auseinandergenommen wird von eigentlich Menschen, die in der gleichen Ecke mit ihr stehen, gleiche Visionen und gleiche Grundsätze haben, dann ist ja ein Ton in den Kommentarspalten, der durchweg negativ ist.

00:17:32: Ja, aber da gibt es... Auch wieder um interessante Erkenntnisse zu... Ich finde, zum einen ist das gar nicht so neu.

00:17:38: Wir erleben das bloß sehr nah, weil mit sozialen Medien quasi über das Smartphone die gesellschaftliche Debatte irgendwie von so einem komischen Medienplaneten in den Neunzigern einfach direkt in unsere Hände, in unsere Wohnzimmer reingekommen sind, in unsere Betten, wenn wir das da drin lesen, also uns ganz, ganz nahe gekommen ist.

00:17:56: Da plötzlich ist der gesellschaftliche Diskurs so nah an dir dran, dass du es schwer nur noch aushälst.

00:18:01: Aber das ist schon relativ lange in der Debatte.

00:18:03: Einer der Punkte ist zum Beispiel, warum, wenn wir das jetzt politisch auffächern, das hast du ja gerade irgendwie so quasi mit auf den Weg gegeben, warum das von links so intensiv passiert, dass man sich gegenseitig zerfleist.

00:18:14: Und da gibt es einmal dieser Nazismus, der kleinen Unterschied von Freude.

00:18:17: Es gibt auch eine ganze Reihe von anderen Erkenntnissen, nämlich zum Beispiel, dass die Basis einer eher linken Welthaltung ein moralischer Anspruch ist, auf der einen Seite, aber das Nähe in Kombination mit moralischem Anspruch eine ziemlich explosive Mischung ist.

00:18:33: Und zwar deswegen, weil moralischer Anspruch so absolut und so total gemacht wird.

00:18:38: Du darfst nicht unehrlich sein.

00:18:41: Und dann ist aber so, dass Menschen einfach relativ komplexe Wesen sind.

00:18:44: Und wenn du jemandem sehr nah bist und durch soziale Medien bist du ihm noch viel näher gekommen.

00:18:48: Denn siehst du, okay, in den siebzehn Sachen ist er zwar ehrlich, aber in dieser einen scheint er mir sehr unehrlich zu sein.

00:18:54: Also ist an einer Stelle mein hoher moralischer Anspruch gebrochen und sofort habe ich ein Konfliktfeld.

00:18:59: Und das hängt einfach, glaube ich, damit zusammen, dass diese typisch linke Position daraus resultiert, dass man versucht, die Welt zu verbessern.

00:19:08: Und zu dieser Welt zur Besserung gehört eben einerseits dieser moralische Anspruch, der durchaus sehr, sehr problematisch ist.

00:19:14: Das haben wir auch, oder sein kann zumindest.

00:19:17: Und andererseits, und das ist noch ein Grund, ein Pluralismus, so eine Vielstimmigkeit, eine Vielfalt.

00:19:22: Und Pluralismus bedeutet halt automatisch auch Reibung und Kritik.

00:19:27: Das bedeutet, wenn man sagt, ich will viele Stimmen haben, nicht nur eine Meinung, ich will viele Stimmen haben, dann muss man im Gegenzug, aber das auch aushalten, Und dann kommen diese anderen Punkte zur Geltung.

00:19:38: Und ich glaube, das ist einfach für sich eine sehr explosive Mischung, die wird noch krasser durch soziale Medien.

00:19:43: Also ich hab die letzten Tage plötzlich so einen leichten Hoffnungsschimmer gehabt, in dem ich für mich erklärt hab, vielleicht ist das gar nicht, weil ich find persönlich Kritik auch jetzt gegen meine Person, ich find das immer interessant.

00:19:55: Es gab eine Zeit, wo der Ton auch noch nicht so rau war, wo ich so viel gelernt hab über mich, über Öffentlichkeit, durch kritische Kommentare.

00:20:03: Und ich würd sagen, ich bin deswegen wirklich ... besser, anders inspirierter geworden, weil diese kritischen Kommentare nimmt man sicher, wenn sie wahr sind, dann zu Herzen und überlegt dann nochmal.

00:20:13: Und ich würde das nicht müssen wollen, als eine Person, die in der Öffentlichkeit steht.

00:20:16: Ich glaube, was mir aber häufig fehlt, ist gar nicht die Kritik, sondern die Abwesenheit von... Zusammenhalt und Lob.

00:20:25: Also die Abwesenheit von Zuspruch.

00:20:28: Und ich verstehe, warum das passiert.

00:20:30: Da hab ich selber manchmal, dass ich einen Beitrag sehe und den cool finde.

00:20:33: Dann geh ich in die Kommentarspalte und da ist schon so ... Die vorherrschende Meinung in der Kommentarspalte ist ein Scheißbeitrag.

00:20:41: dann pause ich da nicht drunter, dass ich den Beitrag gut finde.

00:20:44: Oder ich mach's manchmal, aber ich weiß dann, ich muss die nächsten zwei Tage immer wieder in den Kommentar rein, weil sich da Unterdiskussionen entwickeln und man das immer wieder selbst moderieren muss.

00:20:52: Und das ist ja voll oft bei Themen, die beschäftigen einen gar nicht so sehr.

00:20:56: Und auch, wenn ich jetzt, du ja auch im Verhältnis, ich meine, es gibt Leute, die haben viel mehr Follower, aber ... Ich habe schon viele Follower, ich weiß aber, dass es, obwohl die Leute vielleicht gerne meine Inhalte gucken, die meisten, die mir folgen, weiß ich, dass die jetzt nicht bereit sind, in ihrem Alltag, wo sie irgendwie ganz andere Probleme haben, für so kleine, kleinsten Geschichten für mich irgendwie im Internet einzustehen.

00:21:17: Erwarte ich auch nicht.

00:21:18: Das ist ja auch Öffentlichkeit, dass man sich denkt, ja, natürlich sind dann nicht alle sofort zur Seite.

00:21:23: Aber wenn die Kritik und das, worüber man sich aufregt, am Ende der Woche ... So sehr überwiegt und vielleicht die Liebe oder die Positivität, die man selber an andere verteilt hat, am Ende der Woche bei null ist.

00:21:38: Weil man das nicht kämpfen wollte, weil man die Kraft nicht hatte, dann würde ich sagen, kann es schon eine Teillösung sein, sich aktiv dafür zu entscheiden.

00:21:48: zu kritisieren von mir aus, aber eben auch zu loben, wenn man was gut findet.

00:21:52: Ich folge manchen Accounts nur gerne, weil ich das schön finde, dass die für andere einstehen.

00:21:58: Es gibt so ein paar, also ich folge jetzt mal mit Michi Beisenherz, nicht nur deswegen gerne, aber ich finde, Michi Beisenherz ist so eine Person, der sich immer wieder für, ich sage jetzt mal in Anführungszeichen, die Schwächeren einsetzt, weil er oft in Kommentarspalten wagt, gegenzusprechen.

00:22:13: zu sagen, dass man das nicht nur so sagen kann, der differenziert und der ist so ein richtiger, ich glaube, also entweder ist er vom Typ her so, aber ich meine, rauszulesen, dass er sich dazu entschieden hat, das nicht so stehen zu lassen, einfach nur.

00:22:25: Und ich finde es deswegen wirklich, ich freue mich immer, wenn ich irgendwo einen Kommentar von McGee Beisenherzehe, weil ich mir denke, das ist so ein toller, feiner Mensch und das ist ein feiner Charakterzug in der Situation, in der es wahrscheinlich einfacher wäre, nichts zu sagen, reinzugehen und zu sagen, ich halte jetzt den gegen Wind aus, der dann eben passiert, weil ich es wichtig finde, da einzustehen.

00:22:46: Ich habe auch so einen Kommentar von einer Followerin bekommen, die gesagt hat, ganz ehrlich, deswegen finde ich dieses Quiet-Watching auf Social Media auch so schlimm.

00:22:55: Denn es kommentieren halt meist nur die Menschen, die sonst keine Freude im Leben haben.

00:23:00: Don't know.

00:23:01: Ich habe mir es zur Aufgabe gemacht, ab und zu in der Woche ganz bewusst mal ein Herzchen oder etwas Nettes unter Beiträgen zu schreiben, die mir gefallen.

00:23:08: Das ist natürlich mühselig und nicht immer drin.

00:23:12: das ist vielleicht irgendwo die neue Form der Höflichkeit einer Gesellschaft, die hauptsächlich im digitalen Raum aufeinander trifft und stattfindet.

00:23:20: Und das muss meiner Meinung nach auch erlernt werden, gesamtgesellschaftlich, oder?

00:23:25: Ja.

00:23:26: Mein Blick darauf, ich versuch das immer zu objektivieren.

00:23:30: Ich stelle mir oft zu Kommentarspalten, wie du sie gerade beschrieben hast, als eine Art Soziotop vor.

00:23:36: Also eine kleine Gemeinschaft wie so ein kleiner Tümpel, wie so ein kleiner See.

00:23:40: Und dieser kleine See hält halt eine bestimmte Zahl von Giftalgen aus.

00:23:45: Dann können die Fische drum herumschwimmen und sind ansonsten ganz froh.

00:23:48: Dann kommen vielleicht noch neue dazu, dann kommt wieder ein bisschen Wasser dazu.

00:23:52: Ab einer bestimmten Zahl von Algen oder Giftstoffen kippt der ganze Tümpel um.

00:23:56: Total.

00:23:57: Dann ist klar, die Fische suchen das Weite über diesen einen Zufluss oder schwimmen dann berghoch.

00:24:02: Alle anderen Pflanzen gehen ein.

00:24:04: Es gibt, wie bei Biotopen, auch bei Soziotopen, den Moment, wo das kippt.

00:24:10: Das ist für mich ein Hoffnungsschimmer auf mehreren Ebenen.

00:24:13: ich das alles nicht zu positiv sehen möchte, ich muss mich immer zwingen, das nicht zu positiv sehen, aber das ist dieser Bewertigungsansatz.

00:24:19: zu sagen, was können wir daraus lernen, wie können wir das besser machen, ist einer, der mir sehr geholfen hat.

00:24:23: Aber allein die Tatsache, dass man merkt bei manchen Diskussionen, Ah, das sind diese drei oder vier Kommentare, die haben dazu geführt, die dann auch z.B.

00:24:32: von Instagram ganz nach oben gerankt werden, dass der erste Eindruck, den neu dazukommende, ein Negativer ist.

00:24:38: Und das ist selbst verstärkend.

00:24:39: Auch dazu gibt es eine Vielzahl von Studien.

00:24:41: Es ist leider so, dass ganz viele soziale Medien, zumindest bis zur tieferen Integration von künstlicher Intelligenz, einfach nur Signale verarbeitet haben, die gar nichts mit dem Inhalt zu tun hatten, sondern die nur mit Likes und Shares und Antworten zu tun hatten.

00:24:57: Und dann ist ja kein Wunder, dass Empörung, Riesenüberraschung, etwas ist, was sehr offensiv die Zahl der Leute daranhält, hey, hey, hey.

00:25:07: Ich glaube, wenn man es als Soziotop betrachtet, dann hast du einen ziemlich guten Ansatzpunkt, um das zu verbessern.

00:25:12: Auch wenn ich sagen muss, das ist mega anstrengend, ich habe es schon ein paar Mal gemacht.

00:25:15: Du musst einfach ein Gefühl dafür bekommen, was sind die Kommentare, die Das zum Kippen bringen.

00:25:23: Es gab dazu vor einiger Zeit, ich weiß nicht, ob es von ihm direkt war, aber Levy Pennell hat dazu einen Beitrag gemacht, dass seine Studie selbst gemacht hat.

00:25:30: Ich weiß nicht, ob der studiert für was er das gemacht hat, aber es war so ein Test.

00:25:33: wo er bei Leuten getestet hat, welche Meinung sie haben, in Form von der Test war, dass so zwei Aussagen waren.

00:25:40: Und einmal hatte die Aussage im Vierhundert Likes und die andere keine und dann umgedreht.

00:25:45: Und man hat richtig gemerkt, dass die Leute sich total beeinflussen lassen von Kommentaren, die viele Likes haben.

00:25:53: Das ist ehrlich gesagt auch was bei mir persönlich, das habe ich in den letzten Jahren erst gemerkt, wenn ich ein super aufwendiges Video gemacht habe.

00:25:58: Und ich mache auf meinem Insta meistens irgendwie so Kochvideos, also jetzt erstmal nichts, was direkt unsere Gesellschaft gefährdet, sondern es ist oft einfach, finde ich jetzt auch nicht schlimm, belanglose, vielgut Videos.

00:26:09: Und wenn ich dann so ein aufwendiges Video gemacht habe, habe ich ganz lang so das Biotop selbst kippen lassen, weil ich dachte, Ich muss ja Kritik aushalten.

00:26:18: Das ist ja okay, wenn jemand, ich mache ein Video über Fleisch und dann schreiben Leute, sie finden Fleisch scheiße, dann schreiben Leute, sie können sich das Fleisch gar nicht leisten, dann schreiben die, wieso machst du überhaupt, wieso kochst du überhaupt?

00:26:28: Ich komm gar nicht zum Kochen.

00:26:29: Hab ich immer gedacht, das ist ja kein Hass, das kann ich ja stehen lassen.

00:26:33: Was dann aber passiert, ist, dass ich irgendwann keine Lust mehr auf die Videos hatte, weil ich mir dachte, das ist für mich so viel Arbeit, wenn es danach einfach nur runtergemacht wird, dann bringt's mir nichts.

00:26:43: Also dann koche ich einfach für mich privat und teile es nicht.

00:26:47: Und dann kam plötzlich Leute, die gesagt haben, wieso machst du keine Videos mehr?

00:26:49: Ist ja voll schade, ich vermisse die Videos voll.

00:26:51: Und dann habe ich gemerkt, ey, das ist mein Profil, das ist meine Arbeit, die ich da reinstecke.

00:26:56: Natürlich habe ich auch die Hoheit über die Kommentarspalte.

00:26:59: Und inzwischen ist es so, dass wenn es mir wichtig ist, bei einem Video nicht merke, das fängt jetzt hier gerade an zu kippen, dann nehme ich mir die Zeit und es kostet wahnsinnig viel Zeit.

00:27:07: Man muss stündlich in die Kommentarspalten reingehen.

00:27:09: Und wirklich, ich mache das inzwischen, wenn es so ein bisschen nach diesem Ding, wenn du nix nettest, so sagen hast, dann... Lass es.

00:27:16: Zumindest bei Themen, wo ich mir denke, da ist es jetzt nicht super wichtig, alle Standpunkte zu zeigen.

00:27:22: Und wenn ich mir diese Mühe mache, dann sind es plötzlich so viele positive Kommentare, die reinkommen, weil die Leute sich eingeladen fühlen, was zu sagen und auch was nett ist zu sagen.

00:27:31: Aber es kostet halt wahnsinnig viel Zeit, das überhaupt zu machen.

00:27:35: Und als eine Person ... der ja auch Kritik wichtig ist, finde ich es dann so schwer, wenn man in diesem Tunnel ist, selber noch rauszufiltern, was ist jetzt okay, was ist so etwas Kritisches, was ich wichtig finde?

00:27:45: Es gibt manchmal irgendwie so Inhalte, wo ich mir denke, also Kommentar, wo ich mir denke, es ist kritisch und ist ultra wichtig, dass es unter meinem Video steht.

00:27:52: Und manchmal gibt es Sachen, wo ich mir denke, nee, du hate-watchst gerade einfach nur mein Video und zeigst es jetzt.

00:27:57: Und dann gibt es achtzig Leute, die es auch hate-watchen und liken.

00:27:59: Aber von denen weiß ich jetzt nicht, hundertzwanzigtausend Menschen, die das Real insgesamt gesehen haben.

00:28:05: Ist es halt im Verhältnis eigentlich nicht so viel Hate?

00:28:09: Lässt man das dann stehen oder nicht?

00:28:11: Und ich finde, da hat sich irgendwie so ein Gesetz entwickelt, so von wegen, ja, wenn es kein Hass ist, dann hat man die Verpflichtung zu zeigen, wie die Leute denken.

00:28:18: Und das stimmt halt gar nicht, das haben wir nicht.

00:28:20: Das stimmt nicht.

00:28:20: Und das ist auch eine meiner allerersten Erkenntnisse für mich selbst gewesen.

00:28:24: Also wirklich radikal subjektiv.

00:28:26: Ich hab da schon mal eine Kolumne drüber geschrieben, das ist über zehn Jahre her.

00:28:29: Ich lösche und blocke und verbanne ... alles in Grund und Boden, wenn mir diese Sphäre irgendwie wichtig ist.

00:28:38: In letzter Zeit schaffe ich das gar nicht mehr, weil es einfach zu viel geworden ist.

00:28:41: Aber vom Prinzip her, du hast ja auch gerade so von dem Anspruch

00:28:43: gesprochen.

00:28:44: Ich finde, man hat auf den eigenen Accounts, die einem zugeordnet werden, die absolute Hoheit in jeder Dimension.

00:28:52: Und du kannst alles löschen, alles blocken, was du möchtest.

00:28:55: Es gibt Keinelei Verpflichtung von der Öffentlichkeit.

00:28:58: Es sei denn mal öffentliche Accounts von irgendwelchen gewählten Menschen oder Ämtern, die mit der Öffentlichkeit zu tun haben.

00:29:03: Aber ansonsten bei insbesondere Privatpersonen, auch großen Privatpersonen im Sinne von, wie soll ich sagen, prominenten oder reichweiten stärkenden Medienpersönlichkeiten.

00:29:11: Es gibt

00:29:12: zero,

00:29:13: zero Verpflichtung, irgendwas abzubilden.

00:29:15: Ist das meine Haltung?

00:29:16: Ja,

00:29:16: sehe ich.

00:29:17: Aber ich finde das dann schon schwierig, weil ich meine, wir sind beide Personen, die in der Öffentlichkeit arbeiten und auch für Medienhäuser arbeiten.

00:29:23: Ich war ... wirklich jahrelang, ich hab jahrelang für den bayerischen Rundfunk diesen deutsche Podcast gemacht und da gab's einfach ultra viele vorpopuläre Typen, die entweder super sexistischen Scheiß geschrieben haben, also so einfach so will ich bumm sind, bla, oder Leute, die die ganze Zeit geschrieben haben, was hat die für eine Berechtigung, den Podcast zu machen.

00:29:42: Und es waren oft so Fragen, von denen ich mir dachte, ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass mein Haus da mehr für mich einsteht, die waren aber so ein bisschen, ey, uns sind die Hände gebunden, wir sind halt ein öffentlich-rechtlicher Kanal, wir müssen ja auch ...

00:29:55: Hättest du das nicht für eine angenehme Ausrede?

00:29:56: Weil ich habe jetzt ehrlicherweise im direkten Umgang mit großen Medienhäusern, speziell auch öffentlich-rechtlichen Medienhäusern, nicht das Gefühl, dass aufrechter Haltung, Gradlinigkeit, Rückgrat, so die zentralen Posen sind, mit denen Sie da Ihre Kommunikation bestimmen.

00:30:11: Also ich habe ehrlich gesagt alle, ich habe alle Ecken verstanden.

00:30:14: Ich habe mich irgendwann gar nicht mehr unterstützt gefühlt.

00:30:17: Die dachten sich irgendwann, Alter, wie dünn heute ist denn die?

00:30:19: Also wir können jetzt ja auch nicht irgendwie so ein unrealistisches Bild gegen sie aufricht erhalten, das gar nicht so vorliegt, weil da solche Kommentare da sind.

00:30:28: Also ich hatte das Gefühl, es fehlt eine grundsätzliche Haltung bei diesem Thema, der man folgen kann.

00:30:34: Das wurde irgendwann, ich habe ja noch die Zeit erlebt, wo auch.

00:30:37: Da wurden auch Beleidigungen.

00:30:38: Da wurden Kommentarspalte gar nicht moderiert.

00:30:40: Es gab eine Zeit, wo Medienhäuser das nicht gemacht haben.

00:30:43: Und es hat sich ja inzwischen gibt, hat jedes Medienhaus irgendwie ein Social-Media-Team, die das machen.

00:30:47: Es gibt zu jedem neuen Podcast, zu jeder neuen Sache, die regelmäßig kommt, dann gleich irgendwie Leute, die vierundzwanzig sieben in Schichten das alles moderieren.

00:30:56: Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass es an dieser Grundhaltung, wie sind wir zueinander?

00:31:00: Und damit meine ich nicht strafrechtlich relevante Sachen.

00:31:02: Da haben wir inzwischen gelernt, dass man das nicht macht und dass man das verfolgen kann.

00:31:05: Aber außerhalb ... Strafrechtlich relevante Inhalte gibt es ja schon.

00:31:10: Auch noch so eine Grundhaltung, von der ich bis heute nicht glaube, dass es in der Regelung entwickelt wurde.

00:31:15: Und ich glaube, dass es allen auf die Füße fällt, weil es ist ja so eine Negativspirale, in der keiner gewinnen kann.

00:31:20: Nicht die Person, gegen die das geht.

00:31:22: Ich finde es auch persönlich ultra schwierig, jeden Tag im Internet so viele schlimme Sachen über andere Personen zu lesen.

00:31:28: Ich merke, dass mir das nicht gut tut, immer so einen bösen Blick auf die Menschen zu haben.

00:31:33: Und ... Ich glaube auch nicht, dass es für die Person, die das verfasst, gesund ist.

00:31:36: Ich glaube nicht, dass es schön ist, wenn der Welt, in der du dich ja oft alleine fühlst, Angst hast, der Alltag anstrengend ist, dann setzt man sich dann nachmittags eine Freizeit an den PC und schreibt irgendeinen Hass ins Internet.

00:31:49: Es ist also eine Negativspirale, bei der keiner gewinnen kann und auch die Medienhäuser nicht, weil sie aufwendig produzierte Inhalte haben, hoffen, dass es gut wird.

00:31:57: Und dann nimmt es so überhand und jedes Format wird ... Und zwar wirklich jedes Jahr red ich jetzt nicht nur von meinen.

00:32:04: Ich sehe das bei allen anderen Formaten auch.

00:32:07: Das wird in Grund und Boden kritisiert.

00:32:09: Und zwar so, dass man am Ende denkt, ja, wieso machen wir es eigentlich noch?

00:32:13: Ja, man macht es eigentlich für diejenigen, die nicht in vorderster Headfront stehen.

00:32:18: Ich glaube, die gibt es auch.

00:32:19: Und deswegen, aus meiner Sicht, ist es sehr wichtig, dass mehr Leute merken, dass eine positive Rückmeldung Und jetzt beziehe ich gar nicht auf uns, sondern eine positive Rückmeldung bei Inhalten, die Sie gut finden, sehr wichtig ist, um ein wenigstens ausgewogenes Bild herzustellen, weil Hate multipliziert sich.

00:32:38: In den meisten Fällen ist es halt so, dass dieser Empörungstynamik auch algorithmisch gesteuert so ausgespielt wird, dass ihr merkt jemand, okay, dieser Hate-Kommentar, also der Algorithmus, merkt dieser Hate-Kommentar hat in fünf Minuten zehn Likes bekommen, dann führen wir da mal ein paar Leute hin, das Publikum, die das auch hätten, weil er eine mehr Kommentare bekommt.

00:32:55: Ich habe dazu eine ganz interessante Nachricht bekommen.

00:32:58: Ich anonymisiere die jetzt auch sehr, dass man wirklich jetzt nicht rausbekommt, wer das geschrieben hat, aber... Die Person hat geschrieben, Herr Jule, du sprichst ein extrem wichtiges Thema an.

00:33:07: Ich arbeite als Psychiaterin an der Uni XY und sehe täglich wie Einsamkeit, Isolation und Medienbezogene Störungen zunehmen, besonders seit der Pandemie.

00:33:17: Studien der WHO und OECD zeigen, dass Einsamkeit inzwischen ein eigenständiger Gesundheitsfaktor ist, mit dem massive Folgen für Psyche und Körper kommen.

00:33:26: Dazu kommt Algorithmen, Belohnen, Wut und Empörung, Fördern, Polarisierung, dass es wissenschaftlich gut belegt, unter anderem MIT, Harvard und Oxford.

00:33:35: Kurzfristig entlastet das viele, langfristig schadet es uns als Gesellschaft.

00:33:41: Ich glaube, wir müssen jetzt auch mal nicht nur über den Hass... von wem der kommt und wer so die Schuld vielleicht daran trägt, sondern vor allem auch über den Mechanismus hinter all dem sprechen.

00:33:54: Weil echt sag du mir damals so richtig die Augen geöffnet hast bei diesem Thema.

00:34:00: Wie funktionieren soziale Medien und wie funktionieren die Gefühle, die wir alle haben und sich so Die fühlen sich ja so an, als hätte man die selbst entwickelt und als wäre das was, was aus einem kommt.

00:34:12: Es gibt da sehr, sehr interessante, sehr umfangreiche Studien zu, was gar nicht so leicht ist, weil das ein Moving-Target ist, nämlich die sozialen Medien und wie sie auf die Gesellschaft wirken und wie sie auf die einzelnen Leute wirken.

00:34:22: Es gibt eine katastrophale Baseline, muss man auch dazu sagen, und die Baseline ist zum Beispiel die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich selbst... Töten.

00:34:30: Da ist der wichtigste Grund oder mit der wichtigste Grund eine bestimmte Form von Dunkelheit, die in engen Zusammenhang mit Mobbing und Ausgrenzung steht.

00:34:40: Die Größenordnung, von der wir sprechen, auch wenn die Statistik langfristig, muss man sagen, runtergeht, aber die Größenordnung, von der wir sprechen, ist das zum Beispiel, dass es zum Beispiel bei Menschen unter dreißig die häufigste Todesursache-Suizid war.

00:34:54: Das ist also der Bereich von den Gesprächen im Jahr in der EU ungefähr fünftausend junger Menschen, die sich selbst töten.

00:35:00: Und da, wie gesagt, kann man sehr viele von den tatsächlichen Gründen zurückführen auf Mobbing, auf Diskussionskultur, Ausgrenzung im Netz, soziale Medien und so weiter.

00:35:10: Das ist diese Baseline.

00:35:13: sind Gefühlsmaschinen, Emotionsmaschinen.

00:35:15: Die sind dazu gebaut, Emotionen zu wecken, weil Emotionen am besten dazu funktionieren, Werbung auszuspielen.

00:35:22: Werbung und Emotionen, das ist klar, da gibt es einen engen Zusammenhang, weil Produktkauf meistens mit Gefühlen zu tun hat.

00:35:30: Und das wird umbedeutet, soziale Medien haben vor allem drei Gefühlsfassetten, die sie verstärken wollen.

00:35:39: Das ändert sich gerade übrigens in manchen Bereichen, interessanterweise.

00:35:42: Aber die drei wichtigsten Emotionen in sozialen Medien sind einerseits Wut und Empörung, weil das so entzündend ist, vor allem auf Leute, die etwa in die gleiche Richtung schauen.

00:35:54: Zweiterseits und übrigens überraschend häufig damit verbunden Empathie, das heißt eine Mischung aus Wut und Empathie.

00:36:01: kann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit viral gehen.

00:36:05: Empathie ist halt, man identifiziert sich mit dem Opfer zum Beispiel.

00:36:08: Und Wut ist, man hat Hass auf die Täter in Anfangzeichen.

00:36:12: Diese Mischung ist superexplosiv.

00:36:13: und das Dritte ist Humor.

00:36:15: Und einer der Gründe, warum Rechte im Netz erfolgreich sind in sozialen Medien, ist, weil sie das alles vermengen.

00:36:21: Humor ist dann so Zynismus, so ein Sarkasmus, der hätte mir dankgemerkeltes.

00:36:26: Empathie ist dann mit Opfern und die Zuschreibung, was Wut angeht, ist natürlich eine täterbasierte und häufig rassistische.

00:36:32: Und diese Mischung funktioniert wahnsinnig gut in sozialen Medien.

00:36:36: Und die verursacht aber auch, dass es verstärkend wirkt.

00:36:39: Und diese Verstärkung muss man ehrlicherweise sagen, die haben soziale Medien noch gar nicht den Griff bekommen.

00:36:46: Alles, was an Moderation zwischendurch versucht worden ist, ist jetzt spätestens seit Trump gar nicht mehr so hip.

00:36:51: In bestimmten Bereichen haben diejenigen, die es vereinfachen wollen, die es radikalisieren wollen, die im Zweifel-Holz-Schnitt artig Engagement verstehen, leider gewonnen.

00:37:02: Das ist in den letzten ... Monaten fürchte ich sehr deutlich geworden.

00:37:05: Sicherlich sind diese Maschinen dazu gebaut, dass es genau so funktioniert.

00:37:11: Trotzdem würde ich sagen, dass es ein Verständnis gerade in unserer Gesellschaft gibt, von dem ich mich wirklich frage, wie konnte das entstehen und wie können so viele Menschen auf diese Annahme reinfallen?

00:37:22: Über die würde ich gerne mit dir sprechen.

00:37:23: Und zwar habe ich das Gefühl, dass ganz viele Menschen aktuell denken und auch danach handeln, dass es zu einem Thema eine einzige Meinung geben kann und dass man sich eigentlich als Gesellschaft dann über irgendwie Kommentare und Strömung und Berichte auf diese Meinung einigt.

00:37:43: und eigentlich müssen alle nur noch dahin überzeugt werden oder dafür bestraft werden, dass sie nicht dieser Meinung sind.

00:37:50: Und ich rede jetzt nicht über solche Sachen, also so Menschenfeindlichkeit, da gibt es, das ist für mich keine Meinung, das ist... Darum geht's nicht.

00:37:57: Aber bei den allermeisten Themen, sei das jetzt politisch oder so kleinste Beispiele, es gibt so eine Art Sonnenblumen-Gate.

00:38:05: Ich bin in diese Sache so ein bisschen reingeschlittert.

00:38:08: Und es ist eine Welt, die mich seitdem sehr fasziniert.

00:38:11: Ich hab neulich mein Video gemacht, weil ich das irgendwo mal vor ein paar Jahren gesehen hab, dass ein Florist einen Strauß gemacht hat, er hat Sonnenblumen gekauft und hat dann die gelben Blätter von den Sonnenblumen abgerissen.

00:38:21: und eben nur so diesen Blüten, nennt man das ein Stempel, nee, nicht Stempel, dieses ... Lütenbett, Samenbett von der Sonnenblume so in der Wase gestellt.

00:38:30: Und ich habe das neulich mal gemacht in einem Video, weil ich das irgendwie ganz schön finde.

00:38:33: Und dann sind sofort Leute gekommen, die mich auf eine Influencerin aufmerksam gemacht haben aus Österreich.

00:38:39: Ich kannte die nicht, die das schon mal vor einem Jahr oder ein paar Monaten oder so auch gemacht hat.

00:38:43: Und darauf von den Leuten als Psychopathin, als man muss die wegsperren.

00:38:50: Also wenn man das mit seinem Blumen macht, dann weiß man ja, dass psychisch alles am Ende ist bei einer Person.

00:38:55: Also eine super banale Sache, wo es am Ende um Geschmack geht, weil es geht nicht um mehr, es geht nur darum.

00:39:02: Also die Blumen sind ja eh schon tot, es ist ja oft dann auch so ein Einfallstor, es ist so Nachhaltigkeit und das ist, was machst du denn jetzt, du gehst hier umpfleglich mit Sachen um.

00:39:09: Aber bei diesem Vorgang ist ja einfach nur, ich will das mal so ein bisschen sozialzieren, weil man dann merkt, wie absurd das ist.

00:39:16: In dem Moment, wo man sich die Sonnenblumen gekauft hat und das Eigentum übergegangen ist, sag ich jetzt mal juristischerweise, ist völlig egal, was man damit macht.

00:39:24: Also, man kauft sich die und es ist erst mal völlig egal, stellt man die in die Vase, lässt man die trocknen, verschenkt man die ist es wurscht, weil man hatte die gekauft und man kann dann damit machen, was man möchte.

00:39:35: Und dann betreten wir einen Bereich, der sich einfach Geschmack nennt, weil mehr ist es nicht.

00:39:41: Es gibt Leute, die finden Sonnenblumen mit Blättern schöner, es gibt Leute, die finden die mit Blüten schöner.

00:39:46: Man kann damit machen, was man will.

00:39:48: Und ich weiß nicht, warum dieses Thema so absurd emotional ist, was die Leute da so getriggert hat.

00:39:53: Ich hätte das auch bei den Sonnenblumen.

00:39:54: Es gibt manchmal so Themen, wo ich selber weiß, oh ja, das wird jetzt gleich schwierig.

00:39:57: Aber bei diesem Thema, ich hab's gar nicht erwartet, und diese Influencerin hat es dann so gut beschrieben und meinte so, ey, ich hab so grenzüberschreitende Nachrichten bekommen zu einer völlig banalen Sache.

00:40:07: Und lustigerweise war vor ein paar Tagen Paris Fashion Week und Heidi Klum hat irgendeine große Show, so.

00:40:14: beendet, glaube ich.

00:40:15: Und es gab so eine Bühnszene, wo ihr ein riesengroßer Strauß Sonnenblumen ohne Blütenblätter überreicht wird.

00:40:21: Und wir haben darauf voll viele geschrieben und meinten so, ah, sehr lustig.

00:40:26: Und du hast so diese ganzen Emotionen bei einer völlig irrelevanten, banalen Sache.

00:40:29: Du hast den Hass.

00:40:30: Und ich bin dann auch da durchgegangen.

00:40:31: Ich habe den ganzen Hass bekommen.

00:40:32: Dann gibt es ein paar Leute, die gesagt haben, ich finde es eigentlich cool.

00:40:35: Jetzt gibt es ein paar mehr, weil irgendwie, wenn Heidi Klum dann so einen Strauß in der Hand hat, dann hat man in Deutschland entschieden, das ist jetzt doch Kunst.

00:40:40: Wir haben ja auch immer so ein bisschen ein Problem mit, ist das Kunst oder kann das weg?

00:40:44: also die Schönheit in so banalem zu sehen.

00:40:47: Und ich dachte mir so, das ist so lustig, weil man kann es nicht richtig machen.

00:40:51: Und das ist so ein banales Thema, aber ich finde es ein gutes Beispiel für... Es gibt es ja dann auch in ganz anderen Bereichen und ich ärger mich so, dass Leute sich nicht selber davon langweilen, das Internet zu öffnen und zu erwarten, dass alle exakt ihrer Meinung sind und zwar in jeder Nuance, weil ich selber persönlich auch erfrischend finde, Sachen zu sehen.

00:41:12: auf die ich gar nicht gekommen wäre, wo ich vielleicht selber sage, bin ich gar nicht der Meinung, dass es so ist.

00:41:16: Aber man kann doch zumindest anerkennen, dass es nicht eine Wahrheit und nicht einen richtig gibt.

00:41:23: Ja, also ich würde gerne hier mal so eine Art Hot Take als größeren Bogen als Antwort versuchen.

00:41:28: Ist das tatsächlich nur eine These?

00:41:31: Aber mir ist das auch schon häufiger aufgefallen.

00:41:32: Wir haben auch schon mal darüber gesprochen, dass es Menschen gibt, die ganz offenbar annehmen.

00:41:35: Wenn man bloß alle Informationen hat, dann gibt es nur noch eine richtige Haltung.

00:41:40: Und dahinter verbirgt sich, glaube ich, etwas auf der einen Seite eine Form von Weltverbesserung.

00:41:46: Nämlich die Ansicht zum Beispiel, ich müsse die Öffentlichkeit aufklären, ich muss diese andere Person jetzt mal aufklären, weil wenn sie alle Informationen hat, in Klammern wie ich selber, dann hat sie auch die gleiche Meinung.

00:41:59: Weil das ist ja die richtige Meinung.

00:42:00: Der Bogen, den man da schlagen kann, glaube ich, ist einer, dass sehr viele Leute Meinung und Wahrheit oder Meinung und Wirklichkeit verwechseln.

00:42:10: Das ist ganz oft, Leuten extrem schwerfällt, zu sagen, was hier ist die Feststellung von der Realität und was ist schon Interpretation oder Meinung.

00:42:22: Und wenn man das nicht sauber macht, dann gehört plötzlich die eigene Meinung zur Feststellung der Realität da.

00:42:27: Aber das ist doch so.

00:42:29: Das ist so, kann man super benutzen, um die Wirklichkeit zu beschreiben, aber eben nicht die Meinung.

00:42:34: Und wenn du Manchmal sind die Grenzen auch schwer zu erkennen.

00:42:37: Aber genau an dieser Risskante zwischen ist das noch Feststellung von dem, was Wirklichkeit bedeutet, was Realität ist?

00:42:43: Oder ist das schon Interpretation und damit ein Meinungsraum?

00:42:46: Das fällt Menschen wahnsinnig schwer.

00:42:48: Aber

00:42:49: warum würdest du sagen, entsteht es überhaupt?

00:42:51: Weil also hat es dann mit Charakter, mit Unsicherheit am Ende zu tun, dass man möchte, um jeden Preis das Leute einem zustimmen.

00:42:59: Weil ich finde, oft könnte man ja auch einfach akzeptieren, okay, also ich kenne es jetzt nur so.

00:43:05: Diese Erkenntnis vor allem bei meinen engsten Menschen im Leben, meiner besten Freundin.

00:43:10: Ich weiß ganz genau, wo wir unterschiedliche Haltungen haben.

00:43:12: Und das sind dann die erfrischendsten Themen, weil wir da viel diskutieren und irgendwie ich weiß, sie hat nicht meine Haltung.

00:43:17: Ich finde es aber gar nicht wichtig, sie zu überzeugen oder ihn zu überzeugen, sondern ich finde es einfach den Austausch interessant.

00:43:23: Ja, aber da würde ich meinen Hot-Tag einfach nahtlos weiterführen durch eine simple Umdrehung.

00:43:29: Wo ist es denn extrem wichtig, dass Leute genau eine Meinung haben?

00:43:34: Und das ist überall in so autoritären Situationen, autoritären Systemen.

00:43:39: Und das würde wiederum bedeuten, dass das ein Teil davon ist, dass Freiheit halt relativ schwer auszuhalten ist.

00:43:45: Du hast eben von der Unsicherheit gesprochen.

00:43:47: Ja, auf jeden Fall.

00:43:47: Wenn du die Grundannahme hast, es gibt nur eine richtige Meinung, denn ist das in einer besonderen Form eine Vermittlung von Sicherheit.

00:43:56: Dann ist es so ein kleiner, enger Kasten, wo du sagst, okay, zur Selbstvergewisserung, ich gucke noch mal nach links und nach rechts.

00:44:01: In der Tat, ich habe die gleiche Meinung wie die Leute vor mir und nach mir, dann bin ich richtig.

00:44:06: Das ist eine Form von sozialer Selbstversicherung und Selbstvergewisserung.

00:44:09: Das ist so eine Art Groupthink im Zweifel, wo man anfängt, Gruppendenken, Hauptsache Ich habe die gleiche Haltung wie andere und nicht eine andere, weil das schon wieder schwierig und sozial ausgrenzend wäre.

00:44:21: Ich glaube, das ist wirklich so autoritär bedingt.

00:44:25: Trotzdem glaube ich, dass man halt lernen könnte.

00:44:28: Deswegen finde ich es auch wichtig, dass wir jetzt irgendwie als von mir aus auch kleine Multiplikatoren nennen, aber zumindest, dass da mehr darüber gesprochen wird, dass man zu den allermeisten Themen verschiedene Meinungen haben kann und dass das völlig okay ist.

00:44:40: Es gibt ja andere Bereiche.

00:44:42: Nimm jetzt mal so eine banale Situation, wie irgendwie du bestellst im Restaurant.

00:44:46: Und alle bestellen was unterschiedlich ist.

00:44:48: Da haben wir alle erlernt.

00:44:49: Das ist kein persönlicher Angriff, wenn dein Gegenüber eine Carbonara bestellt und du eben ein Salat essen möchtest.

00:44:53: Das sagt man ja nicht.

00:44:56: Also du hast doch auch die Karte durchgesehen.

00:44:57: Wieso hast du dich jetzt für die Karbonare entschieden?

00:44:59: Da haben wir gelernt, es ist völlig in Ordnung.

00:45:02: Wie hat sich das in Social Media für selbstständig?

00:45:04: Weil ich würde auch sagen, im Alltag ist es doch mal anders.

00:45:06: Ich habe schon erfrischende Diskussion mit Leuten geführt, die dann auch... Da ist dann irgendwie der schüchternne Ausleuchter.

00:45:13: Wenn man so in einem Filmteam da steht, der schüchternne Ausleuchter sagt plötzlich, also ich sehe es ganz anders.

00:45:17: Ich habe mich, was weiß ich, für Kinder entschieden, weil... Oder dann kommt eine andere Person, die sagt, oh Gott, ich habe mich gegen Kinder entschieden, weil... Und das wird so eine total interessante Diskussion.

00:45:24: mit verschiedenen Standpunkten.

00:45:26: Wieso hat sich das im Internet so verselbstständig, dass man bei den banalsten Dingen, bei Politik kann ich sogar noch ein bisschen verstehen, dass man sagt, also ich hatte schon auch eine Zeit, es ist inzwischen auch anders, aber ich hatte eine Zeit, wo ich mich nicht nur als der Links wahrgenommen habe, sondern das auch immer als ein Angriff für mich, aber vor allem andere wahrgenommen habe, wenn Menschen konservativ waren, weil ich mir dachte, es Es bedroht ja, so eine Haltung bedroht ja dann im Ende tatsächlich andere Lebensmodelle.

00:45:56: Ja,

00:45:57: es gibt dafür, wenn du diese Frage größer stellst, gesellschaftlich stellst, eine ganze Reihe von sehr interessanten Thesen und Ansätzen und einen würde ich gerne mit dir ausdrücklich besprechen, weil der sogar eine sehr große Relevanz hat für die Demokratie insgesamt.

00:46:13: Man nennt diesen Begriff affektive Polarisierung.

00:46:16: Affektive Polarisierung bezeichnet diese emotionale Entfremdung zwischen gesellschaftlichen oder politischen Gruppen und zwar nicht bei dem, was man denkt, sondern was man über die andere Gruppe fühlt.

00:46:29: Der konkrete Hintergrund ist, dass Menschen ihrer eigenen Gruppen zunehmend als moralisch gut und die Gegengruppe als gefährlich oder böswillig betrachtet.

00:46:40: Es ist eine Moralisierung von bestimmten Meinungen und Haltung.

00:46:43: Und es gibt noch eine zweite Ebene, die da mit rein spielt und die hängt zusammen, da haben wir auch schon mal eine Sendung drüber gemacht, mit diesem Intelligenzfetisch, den so viele Leute haben.

00:46:53: Sie betrachten die Eigenhaltung als die Intelligente und alles, was davon abweicht, ist sofort dumm.

00:46:59: Das bedeutet, entweder Man sortiert Meinungen ein in Gut und Böse, was gar nicht immer sinnvoll ist, also sogar selten wirklich sehr sinnvoll ist, oder in Intelligent und Dumm.

00:47:12: Und in dem Moment, wo man das macht, fängt halt an, die andere Gruppe nicht mehr jemand zu sein, mit dem man einfach reden kann, wo man eine Diskussion führen kann, sondern eine Gegnerschaft, eine Feinschaft und eine emotionale Ablehnung und Herablassung wird aufgebaut.

00:47:29: Und da gibt es Eine ganze Reihe von sehr gut, vor allem für die USA, muss man sagen, aber von sehr gut erforschten Gründen für diese sogenannte affektive Polarisierung.

00:47:39: Ganz vorne soziale Medien, das ist tatsächlich ein ganz wichtiger Punkt.

00:47:43: dann kulturelle Identität gerade in Zeiten von Verunsicherung.

00:47:46: Wenn alles um dich so zusammenstürzt, dann suchst du die Nähe zu einer Gruppe, die möglichst intensiv genau weiß, was richtig ist und was falsch.

00:47:55: Weil es so schwer ist, zu sagen, was richtig und was falsch ist, wenn Sachen zusammenstürzen und alte Gewissheiten aufführen.

00:48:00: Aber ich würde da gerne kurz reingehen, weil es ist für mich nur so klar, kann man sich so erklären.

00:48:05: Ich finde es auch ein sehr... Also... Ich finde den Ansatz sehr intellektuell, muss ich dir ehrlich sagen, und es ist jetzt nicht positiv gemeint, weil ich schon glaube, wenn du es jetzt mal lebensnah dieses ganze Thema begreifst, dann ist es eine wahnsinnig tolle Erklärung.

00:48:20: Aber es ist ja gleich mit dabei, dass es nicht funktioniert, weil stell dir mal vor, das Internet wär plötzlich ein Ort, wo du reingehst und es ist so ein vielgut Ort, wo du Guts sendest, wo du Gutes bekommst.

00:48:30: Und jetzt zu sagen, ja, aber in der Welt, in der alles so wild ist, sucht man Sicherheit Leute, die genau so sind, ja, aber der Preis dafür ist ja, dass du ganz viele Leute ausgrenzen kritisieren musst, selber ausgegrenzt und kritisiert wirst und es nirgendwo hinführt.

00:48:44: Stimmt, aber vielleicht kann man, ich versuch das jetzt noch mal von der positiven Seite zu sehen, Vielleicht kann man versuchen, rauszufinden, warum das so ist auf einer eher nicht wertenden Ebene, wenn das zu wissenschaftlich und zu intellektuell ist.

00:48:57: Ich glaube, dass, wenn man von dem ganz krassen Hass absieht, der so Menschenfeindlichkeit beinhaltet, dass gar nicht so wenige, ich weiß nicht, ob die mehr zahl, die letztlich nichts anderes machen als Hass ins Netz zu wursten, dass die eigentlich mit dem Anspruch einer Weltverbesserung daran gehen.

00:49:16: Der Anspruch ist missglückt, der Anspruch ist falsch formuliert.

00:49:20: Der Anspruch hat sich vielleicht schon so verwandelt in eine Form von Abwertungen, Hass und Ablehnung und Menschenfeindlichkeit.

00:49:25: Die da drüben sind so scheiße, weil die machen nicht x, bis an z. Aber im Kern glaube ich häufig, eine Weltverbesserungsansatz zu sehen.

00:49:34: Und dadurch würde sich auch erklären, warum, wenn die Welt immer schwieriger zu werden scheint, Immer mehr Leute immer drängender versuchen, die Welt zu verbessern auf eine falsche Art und Weise.

00:49:44: Aber sie versuchen es immer.

00:49:45: Wir müssen uns dagegen stemmen.

00:49:46: Die da drüben machen die Welt schlechter.

00:49:47: Wir müssen dagegen argumentieren.

00:49:49: Wir müssen in die Grenzen aufzeigen, in Klammern, damit die Welt besser wird.

00:49:52: Ja, und das ist halt, ich finde, du merkst in den Inhalten, dass es unfassbar langweilig wird.

00:49:57: Ich finde, dass, also, in der ... Die bessere Welt ist ja nicht eine, wo wir alle einem Ziel verfolgen.

00:50:05: Ich finde ein gutes Beispiel ist da das Gespräch zwischen Melanie Armann und Ulf Poschardt, das in den letzten Tagen viel großer Aufreger war im Internet.

00:50:14: Und es tut mir so weh zu sehen, mit welchem Hass beide Seiten, aber vor allem würde ich jetzt sagen in der Situation Ulf Poschardt, da begegnet wird.

00:50:23: Weil ich finde, dass das ein Gespräch war.

00:50:25: Die waren beide auf Augenhöhe.

00:50:27: Die wissen beide so gut, wie man diskutieren kann, wie sie ihre Standpunkte unterstreichen.

00:50:32: Und ehrlich gesagt, ich bin so froh für solche Formate, weil ich die in letzter Zeit immer seltener sehe, dass Leute bereit sind, sowas zu machen.

00:50:40: Weil beide sind klug und beide wissen, um den Backler, den es nach so einem Gespräch gibt.

00:50:46: Und ich finde das so schade, dass ... dass man das nicht einfach konsumieren kann und dankbar sein kann, dass hier Leute sind, die eine Meinung wagen.

00:50:55: und es ist wirklich, ich sage das jetzt nochmal dazu, weil es jetzt gleich wieder falsch verstanden wird und ich finde es schon lang, ich langweil mich schon selber dabei, dass ich das jetzt dazu sagen muss, dass ich nicht der Meinung von Ulf Poschard bin in vielen Bereichen, die er da so bringt als Hot Takes.

00:51:07: Ich bin dem aber wahnsinnig dankbar dafür, dass der solche Hot Takes bringt, weil ich glaube, in der Demokratie, auch in der linken Bubble, Ist es kein Angriff, wenn jemand mit Hortechs reinkommt und man seine Standpunkte noch mal selber verteidigen kann?

00:51:22: Melanie Armann hat das fabelhaft gemacht.

00:51:24: Es war jetzt null so, dass er sie irgendwie unter der Gürtellinie angegriffen hat, sondern die haben wirklich, es ist ein Hochgenuss, das zu hören, wie die beiden zusammen diskutieren.

00:51:33: Und da entstehen auch in mir, ich bin auch nicht ruhig geblieben, als ich das angesehen habe, weil da so viele Gefühle entstehen.

00:51:39: Aber wenn ich mir jetzt eine Welt vorstelle, in der alle verbessern wollen und in der alle irgendwie hoffen, dass es dann irgendwann so ein Safe Space wird, dann ist es ja auch eine langweilige, dann ist es langweilig.

00:51:53: Ich will, dass viele Menschen sich trauen, Sachen zu sagen, die Meinung sind, dass man Menschen greifen kann.

00:52:02: Ich finde das viel interessanter, das Gefühl zu haben.

00:52:06: Ich weiß, Der denkt so, die denkt so, da unterscheiden sich die Meinungen, weil und das By-Produkt ist doch in den Inhalten gerade, dass Leute das nicht mehr machen, dass man sich denkt, ich könnte jetzt noch den Halbsatz dazu sagen, denn meine Meinung von der Meinung von meinem Gegenüber hier unterscheidet.

00:52:22: Ich will aber den Preis nicht zahlen, weil es wird so hitzig und es wird so unangenehm, dann lass ich's.

00:52:26: Ich

00:52:30: habe eine Frage und vielleicht dann zum Abschluss ... Vorschlag, wie man das lösen kann, weil ich glaube, dass der am Horizont schon erkennbar ist.

00:52:37: Die Frage an dich wäre, ist es denn so leicht rauszufinden, was in welcher Situation noch legitime Kritik ist, die vielleicht auch weiterbringt, die eine Diskussion anfacht, die vielleicht ein Widerspruch erzeugt, der irgendwie produktiv ist?

00:52:53: und was ist schon... Hate, was ist Abwertung, was ist zumindest zwischen den Zeilen eine Herablassung, die dann dieses Soziotrop zum Umkippen bringt?

00:53:01: Glaubst du, dass man das irgendwie unterscheiden kann?

00:53:03: Also

00:53:03: ich finde, das ist die größte Frage bei dem Thema und ich habe keine Antwort darauf.

00:53:06: Also ich merke, ich gehe in meine Lösung, ich weiche dieser Antwort aus, weil ich das selber überhaupt nicht weiß.

00:53:13: Ich denke selbst, dass es so wichtig ist zu kritisieren.

00:53:17: Und trotzdem merke ich, dass diese Kritik gerade so unter Linken, zu denen ich mich auch zähle, alles vergiftet gerade.

00:53:26: Ich habe das Gefühl, wir steuern auf einen Abgrund zu.

00:53:29: Die Wahlergebnisse sind so, dass man sieht, rechts ist ich einig, links steuert auf den Abgrund zu.

00:53:35: Und noch im schon übern Abgrund rüberfallen im Flug gibt es Linke, die sich noch mal ein Messer im Flug in den Abgrund in den Rücken rammen, weil einer zu früh gesprungen ist oder einer noch mal was einen Halbsatz falsch gesagt hat.

00:53:49: Und ehrlich gesagt, mein Gefühl, dass diese Haltung und diese Kritik deswegen gerade für uns alle bedrohlich ist, ist größer als die Wichtigkeit von Kritik.

00:53:59: Ich finde Kritik wichtig, aber ich habe das Gefühl, dass Kritik und die Wichtigkeit von Kritik bei diesem Thema so krass überhöht wird, als sei das irgendwie der wichtigste Grundsatz in allem, aber muss dann noch kritisieren dürfen.

00:54:10: Ja, ja, muss man noch.

00:54:10: Also wir leben jetzt ja auch nicht irgendwie in einem totalitären Regime, wo man gar nichts mehr sagen kann.

00:54:15: So ist es ja nicht.

00:54:16: Aber ich finde schon mal mit sich ins Gericht zu gehen und da würde ich auch wirklich uns an unsere eigene Nase anfassen.

00:54:22: Wir sind auch Leute, die super schnell in Kritik gehen.

00:54:25: Ich weiß, dass wir das als Paar oft haben, dass ich zu dir auch mal irgendwann gesagt habe, ich möchte nicht über jede Person, die ich bei dir ... Ich komme ja oft mit einer Person und sage, ich find das so toll, was die macht.

00:54:34: Und du bist auch ein Mensch, der dann ganz viel ... Ich auch.

00:54:37: Ich sag's jetzt gerade nur aus meinem Erleben mit dir.

00:54:39: Du bist dann auch auf einer Person, die sagt, ja, aber hier, der hat es im Jahr twohntausend sechs mal was ganz Schwieriges gesagt.

00:54:44: Wo ich manchmal denke, ja, aber haben wir nicht, weil wir jetzt alle so lang am Internet und in Öffentlichkeit teilnehmen.

00:54:49: von allen Menschen einen Katalog an wirklich Fehlern oder Dovensachen, die die mal gesagt haben.

00:54:54: Und wie wichtig ist diese Kritik und all das im Kopf zu bewahren?

00:54:59: Und wie wichtig ist es vielleicht auch, sich zu verzeihen, gut zueinander zu sein?

00:55:03: Und vielleicht dann im Umkehrschluss auch so, wie ich das ja vorhin in der Nachricht vorgelesen habe, was die Followerin so als Lösungsansatz hat, aktiv sich für Zuspruch und Lob zu entscheiden?

00:55:14: Weil ich habe das Gefühl, das hat im Gewicht zu, wie wichtig ist Kritik?

00:55:19: nicht so viel Gewicht.

00:55:20: Also ich würde schon sagen, dass ich einen Unterschied mache in unserer Kommunikation, wo ich dann auch so ein Safe Base und dann da draußen versuche ich eigentlich wenig negativ ab und zu mache ich einen Kommentar und das ist dann auch zum Beispiel auf LinkedIn, wird das sehr schnell durch die großen Followerzahlen dort in Sphären, die dann da muss ich vielleicht ein bisschen zurückhaltender werden, aber ich Ich habe am Horizont einen Lösungsvorschlag und den möchte ich in einem kleinen Bogen deshalb vorstellen, weil ich halt schon so lange in sozialen Medien bin und so viele Facetten mitbekommen habe und ganz viel auch ausprobiert habe.

00:55:48: Eine Zeit lang war das in meinen Kolumnen mein Hauptthema.

00:55:52: Vor vierhundert Jahren gefühlt war Facebook der Ort, wo man so diskutiert hat.

00:55:56: Und mein Facebook-Profil habe ich lange so experimentell benutzt und habe versucht, mit allen möglichen Leuten zu diskutieren.

00:56:02: Und irgendwann mal, das wird das Jahrzehnte und zweitensächzehn gewesen sein, habe ich um das Thema Feminismus diskutiert mit einer Frau, die damals zu den wichtigsten Feministen zu Stimmen gehört hat, Antje Schrubb.

00:56:12: Und habe so verschiedene Fragen gestellt und habe dann über Stunden und Stunden ein extrem enges Moderationsregime gefahren, auf Facebook, testweise.

00:56:24: Will sagen, ich habe ... zwar gelöscht, aber ich hab vor allem auch qualifiziert widersprochen.

00:56:29: Wenn ich den Eindruck hatte, hier muss ich das Soziatob vom Kippen abhalten.

00:56:33: Ich hab Sachen versucht zu entschärfen mit Humor.

00:56:35: Es war wirklich richtig intensivste Arbeit, auch so gedanklich und strategisch, und kann ich hier so antworten, dann muss ich das da liken.

00:56:42: Also wirklich so ganz auf ... Es hat sechs Stunden, sag ich mal, gedauert.

00:56:46: Interessanterweise ist nur über diesen einen Diskussionsstrang sogar ein Artikel in der Süddeutschen erschienen.

00:56:52: Aber das hat mir gezeigt, es geht ... mit extrem großem moderativen Aufwand, dass man Diskussionen im Netz versuchen kann zu lenken, wenn man die richtigen Instrumente hat.

00:57:04: Und der Hoffnungsschimmer, so als Schluss-Accord von meiner Seite aus.

00:57:07: Wir haben inzwischen, oder wir stehen kurz davor, mit künstlicher Intelligenz ein Mechanismus zu haben, der so tief und so genau verstehen kann, was Leute sagen und was sie meinen, dass auch so ein vergiftetes Kompliment, wie die spricht aber gut Deutsch, als rassistisch erkannt werden könnte.

00:57:23: Wir stehen kurz davor, eine künstliche Intelligenz zu haben, die sinnvoll Diskussionen moderieren und lenken und leiten kann, und zwar im Auftrag derjenigen, die diese Plattform gehört.

00:57:34: Also ich merke gerade für mich, dass ich so ein ... mehrere Lösungen oder Ansätze da für mich rausziehen, weil ich würde auch sagen, es hat sich in den letzten Jahren verändert.

00:57:43: Ich dachte früher immer nicht darauf reagieren, so dieses Never explain, never complain.

00:57:48: Das würde ich inzwischen nicht mehr sagen.

00:57:49: Ich finde, man kann bei viel Kritik... gegen die eigene Person.

00:57:52: Ich wünsche mir aber auch oft von anderen sich positionieren und eben noch mal was dazu sagen und sagen, hey, an dem und dem Punkt bin ich dieser oder jener Meinung, aber mein Stil da war nicht gut oder bereue ich heute auch, dass ich das gemacht habe.

00:58:04: So habe ich es so bei, ich sage es mal so, wenn man in der Öffentlichkeit ist, hat man so... drei, vier, fünf große Fehler oder irgendwie Kontroversen, die einfach folgen.

00:58:14: Bei denen ich inzwischen merke, Nömi ist es wichtig, da was zu zu sagen, weil ich hab ja nicht das Selbstbild von mir, ich mach alles richtig und kann lieber irgendwas passieren, sondern ich glaube, es ist ein Mix aus A-Moderation.

00:58:26: Also jetzt so ein Lösungsansatz, wie verändern wir das in den Kommentaren?

00:58:28: A-Moderation, selber auch auf Kritik einzugehen, wenn man der entgegnen kann, nicht einfach drüberstehen und sagen whatever.

00:58:36: Ich glaube, nämlich viele Menschen kritisieren, weil sie vielleicht auch nicht glauben können, dass es so ist und überzeugt von dem Gegenteil überzeugt werden wollen.

00:58:43: Zum anderen selber mehr Liebe geben, vielleicht auch in der Hoffnung, Selbstliebe von anderen dann zu bekommen.

00:58:50: Ich merke das oft bei mir, das ist ein beleidigender Kommentar.

00:58:53: Darauf kommen irgendwie hundert Warme.

00:58:55: Und ich habe ganz oft wirklich fast täglich so Nachrichten von Leuten, die sagen, ey, ich schreibe sonst nie Personen, die ich nicht kenne, aber ich mag das total, was du machst.

00:59:05: Man denkt ja, wenn man das jeden Tag bekommt, dass es irgendwann sich abnimmt.

00:59:08: Bei mir nutzt sich das nicht ab.

00:59:09: Mir bedeutet das wahnsinnig viel, wenn sich Leute die Zeit nehmen, so was zu schreiben, weil es mich so freut und mich das ehrlich gesagt auch durch Zeiten trägt, in denen ich mir denke, ist das alles schlimm und schlecht?

00:59:20: Cringe und Scheiße was ich mache oder ist es gefällt es auch Leuten ist das irgendwie cool weil man lässt ja schon so ein bisschen die Hosen runter und hofft dann dass es Leute gibt die damit was anfangen können und das finde ich irgendwie auch wichtig den Support.

00:59:33: ich glaube aber schon auch dass wir nochmal und da würde ich mich auch in die eigene Nase fassen mehr realisieren müssen dass es ganz viel unterschiedliche Meinungen Haltung zu Themen geben kann und man akzeptieren muss dass die da sind und einfach in vielleicht nochmal bei sich persönlich nachjustiert, welche Rolle nehme ich jetzt ein?

00:59:52: Und ich bin auch eine, die leidenschaftlich gerne diskutiert und ich liebe es auch, Leute zu überzeugen oder selbst von guten Argumenten überzeugt zu werden.

00:59:59: Aber es ist nicht alles Diskussion und Überzeugungssituation, sondern manches kann man einfach sich anhören und kann für sich selber sagen, interessant sehe ich ganz anders.

01:00:09: Vielleicht muss man es nicht mal sagen, sondern kann für sich selber sagen, ist es gerade wichtig.

01:00:13: zu zeigen und zu sagen, dass ich völlig andere Meinung bin oder kann ich einfach akzeptieren, dass hier jemand eine andere Lebensrealität hat und wie du es vorhin so schön gesagt hast, mit derselben Anzahl an Informationen zu einem anderen Ergebnis gekommen ist.

01:00:27: Möchte jetzt zum Ausgang auch zu diesem emotionalen Ausgang nicht wieder zu intellektualisieren und wissenschaftlich werden, aber... Eine Sache oder anderthalb möchte ich doch sagen, weil sie halt so wahnsinnig gut auch in das passen.

01:00:38: Worüber wir ganz oft sprechen, auch hier in diesem Podcast schon zusammengesprochen haben.

01:00:41: Ich habe vorher die affektive Polarisierung erwähnt, also dass man eine Gruppe, die eine andere Haltung, andere Meinung hat, nicht nur argumentativ ablehnt, sondern anfängt die zu hassen, wenn da also Ablehnung dabei ist über jedes Maß hinaus.

01:00:56: Und wenn man sich anschaut, wie die Studienlage ist, zu wie kann man eigentlich diese affektiven Polarisierung, die ganze Gesellschaften erfasst?

01:01:02: Das ist das, was in den USA gerade diese unfassbar toxische Situation hergestellt hat.

01:01:06: Wenn man sich damit befasst, was kann dem entgegenwirken?

01:01:08: Dann kommen mehrere Punkte dazu.

01:01:11: Einer ist zum Beispiel Resilienz, nämlich, dass man lernen muss, zum Beispiel nicht alles auf Sicht zu beziehen.

01:01:18: Das einzelne Individuen lernen sollten bestimmte Abwehrhaltung zu

01:01:21: haben.

01:01:22: Ganz kurz zu dem, das hast du mal vor ein paar Podcastfolgen gesagt.

01:01:24: Und ich habe das inzwischen antwortig da manchmal Leuten drauf, die mir auf eine Story sagen.

01:01:29: Weiß ich nicht.

01:01:29: Ich sag, ich habe es gerade unser Spielzeug aussortiert.

01:01:32: Und dann gibt es eine Person, die sagt, ja, also ich habe das noch gar nicht gemacht.

01:01:35: Seid ich das manchmal antworten und sage?

01:01:37: Ich hab aber nicht dich als Person in dieser Story gemeint, fühl dich nicht von allem persönlich angesprochen.

01:01:42: Es sind ganz viele Menschen an die Sender, wenn da was dabei ist, würde ich dir raus.

01:01:45: Und wenn nicht, dann entfolgt mir oder schaust vielleicht weiter und fühl dich nicht angesprochen.

01:01:50: Das hat so bei mir Glück gemacht und ich merke, dass das immer wieder bei anderen total Glück macht.

01:01:55: Nämlich, ich hab das auch bei mir manchmal, dass ich mich angegriffen fühle von einer Haltung oder einer Story von einer Person, wo ich dann merke, ey.

01:02:02: Ich bin gar nicht gemeint.

01:02:03: Vielleicht hat die Person gerade irgendwas erlebt und macht diese Story oder sie will das an ganz andere Menschen sagen.

01:02:09: Ich bin nicht der Briefkasten für alles, was an Meinung da ist und muss das annehmen und mich dazu verhalten.

01:02:15: Ich hab da jetzt oft, danke, dass du das mal gesagt hast, so ein Erweckungsmoment, dass Leute sagen, okay, stimmt alles klar, nichts für einen guten Ciao.

01:02:22: Das ist übrigens auch ein wichtiger Punkt in sozialen Medien, die ... diese Haltung dramatisch befördern, dass alles auf dich zugeschnitten ist und dass du deswegen auch alles auf dich beziehst.

01:02:32: Das wird durch soziale Medienalgorithmisch befördert.

01:02:35: Ich wollte den anderen Punkt anbringen.

01:02:36: Der zweite große Punkt, wie kann man gegen affektive Polarisierung angehen, nicht nur in Debatten, sondern eigentlich mit einer eigenen Weltheitung, mit der ganzen Herangehensweise an das Netz und an die Leute und an alles drumherum.

01:02:48: Und das ist die von dir so geliebte die wir immer wieder besprochen haben.

01:02:52: Ambiguitätstoleranz.

01:02:54: Bring it on.

01:02:55: Genau.

01:02:56: Und diese Ambiguitätstoleranz, also nicht nur das nicht auf sich selbst zu beziehen.

01:02:59: Du

01:02:59: musst mal erklären, was das heißt.

01:03:00: Genau.

01:03:01: Ambiguitätstoleranz bedeutet nichts anderes, als dass man verschiedene Deutungen anfängt zu tolerieren, lernen, mit der Mehrdeutigkeit zu leben.

01:03:12: Du hast einen der wichtigsten Sätze für uns, für uns als Paar, mir gesagt, ganz am Anfang.

01:03:19: der direkt damit zu tun hat, mit wie lernt man Ambiguitätstoleranz.

01:03:22: Du hast mir ganz am Anfang gesagt, und das konnte ich damals gar nicht, habe ich inzwischen von dir gelernt, versuch doch mal alles, was ich sage und mache, so positiv wie möglich zu deuten.

01:03:32: Und nicht zu glauben, dass in den Worten, die ich sage, in den Taten, die ich tue, Negativität drin ist.

01:03:40: Und seit du das gesagt hast, versuche ich das, das klappt natürlich nicht immer.

01:03:43: Aber ich versuche das.

01:03:45: Und ziemlich genau dieser Ansatz ist auch einer der sehr dabei hilft, Ambiguitätstoleranz zu lernen.

01:03:51: Erst mal nicht davon ausgehen, dass die anderen Leute das gegenüber der Diskussionsteilnehmer, die andere Gruppe, alles Schlechte möchte.

01:03:59: Die schlechtestmögliche Deutschung.

01:04:01: Sondern vielleicht sogar mal eine positive oder sogar die positivstenenkbare.

01:04:04: Ja,

01:04:04: das hast du schön gesagt.

01:04:05: Ja, Leute, ich bin mega gespannt, wie ihr dieses Thema seht.

01:04:08: Ich frag mich, ob ihr vielleicht noch Lösungsansätze habt, die einem da auch noch weiterhelfen.

01:04:14: Ich find's schön, dass wir uns heute so ... aktiv damit befasst haben, weil ich häufig diesen Lösungsansatz sehe, ja dann mach doch einfach das Internet aus, dann nimm doch einfach nicht mehr teil.

01:04:23: Und ich finde, das ist der falsche Ansatz für eine Problematik, die aus meiner Sicht löstbar ist.

01:04:28: und ich glaube, dass wir alle gerade Internet nochmal anders und weiter lernen.

01:04:33: Ich glaube, dass sich diese ganzen Technologien so schnell entwickelt haben, dass es halt Punkte gibt.

01:04:39: Wir belächeln immer so Boomer, die dieses oder jenes im Internet nicht checken oder AI nicht von Realität unterscheiden können.

01:04:46: Ich finde aber, dass auch andere Generationen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, teilweise diese Sache noch gar nicht beherrschen.

01:04:53: Und ich glaube, wir müssen da alle zusammen.

01:04:54: einen Umgang finden.

01:04:56: Und ich glaube, dass der sich entwickeln wird die nächsten Jahre.

01:04:58: Vielleicht sind heute schon so ein paar Lösungsansätze dabei.

01:05:00: Vielleicht wird man es auch irgendwann ganz anders lösen.

01:05:03: Aber ich freue mich, dass wir uns damit beschäftigen.

01:05:06: Und ich merke für mich, es fühlt sich total gut an, da eher so die Flucht nach vorn zu gehen, als das zu ignorieren und so zu tun, als sei es kein Problem, unter dem niemand leidet, weil so ist es einfach nicht.

01:05:17: Und deswegen danke dir für dieses Gespräch heute.

01:05:19: Das hat mir total gut getan.

01:05:20: Ich glaube, ich gehe heute mal sehr erfrischt und gut in den Tag und sicher emotional und vielleicht geht es euch ja auch so.

01:05:27: Danke fürs Zuhören.

01:05:28: Wie immer, dieser Podcast ist ein Meinungsangebot.

01:05:30: Ihr könnt ganz unterschiedlicher Meinung wie wir sein.

01:05:33: Das ist uns nicht wichtig, dass wir euch überzeugen und es ist wichtig, dass wir euch zeigen, wie wir darüber denken und ihr euch dann eure eigene Meinung bildet.

01:05:41: egal, wie die aussieht.

01:05:43: Tut nochmals Konzept von viel der News zusammengefasst, oder?

01:05:46: Macht's gut, Leute.

01:05:47: Ciao.

01:05:48: Ciao.

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