Medienschmerzen: Der Niedergang der ARD
Shownotes
Dabei geht es sowohl um politische und juristische Dimensionen – etwa ein neues Urteil, das den Rundfunkauftrag neu bewertet – als auch um interne Probleme wie Hierarchien, Entscheidungsprozesse und fehlende Modernisierung.
Auf Grundlage eigener Erfahrungen und aktueller Beispiele analysieren die beiden, wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk heute steht, welche Fehler ihn ins Wanken gebracht haben und welche Reformen nötig wären, um seine gesellschaftliche Relevanz langfristig zu sichern.
Die zentrale Frage: Ist dieses System noch zu retten – und wenn ja, wie?
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00:00:01: Hallo Leute, schön, dass ihr einschaltet zu einer neuen Folge von viele News, was Deutschland bewegt.
00:00:05: Wir sprechen hier jede Woche über Themen, die uns bewegen, zu Hause am Abendbrotisch mit der Familie.
00:00:10: Und diese Woche soll es um das große Misstrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender gehen.
00:00:16: Ja, was ist bisher passiert?
00:00:17: Vielen Menschen fallen aus dem Stand, fünf, sechs, acht, zehn, zwölf Sachen, einen aus den letzten Jahren, wo sie gemerkt haben, dass irgendetwas mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht so funktioniert, wie es eigentlich sein sollte.
00:00:30: In Berlin hat mir ein Riesen-Skandal um eine frühere Airbnb-Intendantin, die offenbar ziemlich verschwenderisch mit Geld umgegangen ist.
00:00:40: Es gibt immer wieder große Vorwürfe von so tendenzieuser Berichterstattung.
00:00:44: Es gibt immer wieder Punkte, die auch deswegen sauer aufstoßen, weil, und das ist vielleicht das Fundament von dem, was passiert ist, die öffentlich-rechtlichen Sender finanziert werden durch eine Haushaltsabgabe, die alle Menschen oder fast alle Menschen, fast alle Haushalte in Deutschland bezahlen müssen.
00:01:02: Warum sprechen wir exakt diese Woche über dieses ganze Thema?
00:01:05: Zum einen ist die hoch umstrittene Doku um Jerome Boateng rausgekommen, eine ARD-Doku, die sehr, sehr viel Kritik abbekommen hat.
00:01:13: Wir wollen das Ganze heute kritisch beleuchten.
00:01:14: Gibt es vielleicht auch gute Argumente, warum diese Doku auf der ARD laufen sollte oder was spricht denn wirklich dagegen?
00:01:21: Und eine ganz neue Sache, die sich so klangheimlich eingeschlichen hat, aber auf der juristischen Ebene superinteressant ist.
00:01:27: ist ein Gerichtsurteil aus Oktober, das in Leipzig gefällt wurde vom Bundesverwaltungsgericht.
00:01:34: Eine Frau aus Bayern hat geklagt und wollte diesen Rundfunkbeitrag nicht mehr zahlen.
00:01:39: und über dieses Urteil wollen wir sprechen, weil es zumindest auf der rechtlichen Ebene wirklich bahnbrechend ist und dieses ganze System in sich zusammenfallen lassen könnte, zumindest für die Zukunft.
00:01:51: Wir wollen also dieses Gerichtsurteil besprechen.
00:01:53: Wir wollen auch über die Verfehlungen sprechen.
00:01:55: Ihr habt ja, wenn ihr den Podcast von uns hört, auch mitbekommen, dass auch ich in einem kleinen Skandal in der ARD verwickelt war, beziehungsweise am Rande war, der größere, die größere Geschichte war.
00:02:06: Ja, auf jeden Fall die Geschichte um Tilo Mischke.
00:02:08: Auch darüber wollen wir heute sprechen, weil ich so ein bisschen persönliche Einblicke in Arbeitsabläufe geben möchte.
00:02:14: die ich bis heute unbegreiflich finde und wir wollen uns einfach diese verstaubten Strukturen heute mal genauer ansehen, verstehen, warum das so ist und warum das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in letzter Zeit auf einem Synkflug ist.
00:02:28: Ja, Jule, unabhängig oder eigentlich auch abhängig von diesem großen Skandal Anfang des Jahres über das, den wir ja schon mal eine Sendung gemacht haben, als Moderatorin von Titeltesen Temperamente dem Podcast anfangen solltest und dann... sehr kalt abgeschossen wurde, obwohl du selber gar nichts falsch gemacht hast.
00:02:46: Also unabhängig davon finde ich sehr, sehr interessant, wie in unseren Gesprächen im Prinzip seit Tag eins in deinem Kopf und eigentlich sogar muss man sagen in deinem Herz immer eine Art Karrierepfad oder Traumberuf oder eine Vision von dem, was du tun möchtest, irgendwie doch mit öffentlich-rechtlichen zu tun hatte.
00:03:08: Er zu hundert Prozent, also Ich musste inzwischen selbst drüber lachen, weil ich, ehrlich gesagt, gar nicht mit dieser TTT-Sache, sondern schon davor, weil ich jetzt eben zehn Jahre lang für die Öffentlich-Rechtlichen gearbeitet habe und wirklich für viele Rundfunkanstalten und viele Projekte gemacht, auch Preise gewonnen damit.
00:03:26: Also ich will das gar nicht shit-talken, aber ich habe immer einen Blick in diese Strukturen gehabt und fand eigentlich in jedem Projekt die Struktur so belastend, dass ich auch schon vor dem TTT-Ding mal zu dir so privat gesagt habe, die müssen diesen Laden dicht machen.
00:03:44: Ich verstehe, ich weiß nicht mal mehr, wo man ansetzen soll.
00:03:47: Und ich will darüber heute so ein bisschen reden, als eine Person, die eigentlich schon ihre berufliche Karriere auf eine Joblaufbahn in den öffentlich-rechtlichen ausgelegt hat.
00:03:57: Ich habe während des Studiums schon angefangen, für den Bayerischen Rundfunk zu arbeiten.
00:04:02: Ich habe da über Jahre ein Podcast gehabt.
00:04:05: Hab dann beim WDR ein Podcast gehabt, Cool Kids, der auch einen Preis gewonnen hat.
00:04:09: Also ich war von, also ich hab jetzt für den Bayerischen Rundfunk, für den WDR, für den RBB gearbeitet und jetzt dann das letzte TTT-Projekt sollte so Sender übergreifen für alle Rundfunkanstalten zusammen, aber vor allem hessische Rundfunk sein.
00:04:26: Also ich würde sagen, ich habe einen Blick in viele Rundfunkanstalten bekommen in den letzten Jahren und ich habe mir selber auch zur Aufgabe gemacht, weil ich das immer wichtig fand, diese Welt darin Karriere zu machen.
00:04:36: und es bedeutet auch und darüber will ich einmal ehrlich sprechen, dass man ja bestimmte Werbedeals eben nicht annimmt, dass man bestimmte Jobs eben bei den Privaten nicht macht, weil man sich erhofft, dass man in diesem Wertesystem öffentlich-rechtlicher Rundfunk, dass sich selber sehr, sehr hoch enternst nimmt.
00:04:53: weil man in diesem System funktionieren muss und man funktioniert nur, wer man bestimmte Sachen auch nicht tut.
00:04:59: Und ich glaube, ich habe diese Woche auf meinem Instagram-Account drüber gesprochen, dass mich dieses ganze TTT-Ding dieses Jahr wirklich fast das Leben gekostet hätte.
00:05:10: und jemand hat so in den Kommentaren gesagt, ja, weil du jetzt einen Job nicht bekommen, was willst du dir das Leben nehmen oder was?
00:05:15: Und ich will das einmal so ein bisschen verdeutlichen, weil... Ich selber dieses Jahr gemerkt habe, wie sehr ich mein ganzes Leben von so einer beruflichen Perspektive abhängig gemacht habe.
00:05:26: Wenn du dann fällst und sogar fällst, weil du neben jemandem stehst, der irgendwie abgeschossen wird und dann war das irgendwann so, dass die zu mir gesagt haben, wir machen den Podcast auch nicht mehr mit dir und ich seitdem jetzt lange an der Klage gearbeitet habe, möchte ich auch ganz ehrlich sagen, ich werde auch hier, wenn dieses Verfahren durch ist, euch ganz genau sagen.
00:05:48: Wie viel von eurem Rundfunkbeitrag jetzt durch diese Klage auf meinem Konto ist, möchte ich wirklich einmal offenlegen, weil ich auch da finde, das sind Entscheidungen, auch juristische Entscheidungen.
00:05:57: Es fällt mir als Juristin wahnsinnig schwer, diese Prozesse zu sehen und am Ende ja auch zu wissen, weil ich zahle diesen Rundfunkbeitrag auch.
00:06:04: Was kosten?
00:06:05: Fehlentscheidungen von der ARD und dem ZDF, weil darüber sprechen finde ich viele einfach nicht so richtig.
00:06:10: Und jetzt habe ich so ein bisschen abgejäbt, aber ich will euch schon sagen, dass mein Herz so ein bisschen Zwei Seiten hat.
00:06:18: Ich sehe die Wichtigkeit dieser Welt.
00:06:20: Trotzdem habe ich, obwohl ich diese Welt echt mochte und meinen ganzen Beruf danach so ausgelegt habe, auch schon immer gedacht, das ist ein Rotten System.
00:06:28: Die sind so alt und verstaubt, die ganzen Strukturen da, die Menschen, die da Entscheidungen treffen.
00:06:34: Diese Entscheidungen sind so wenig unabhängig, wie man das nur für möglich halten kann.
00:06:39: Ich möchte darüber heute auch sprechen, weil ich glaube, dass es zu wenig Menschen tun und vielleicht habe ich durch dieses ganze Erlebnisse, eine gewisse Unabhängigkeit bekommen, freier darüber zu sprechen, weil natürlich würde ich nicht so frei darüber sprechen, wenn ich auf der Payroll bin.
00:06:53: Bin ich aber nicht mehr und deswegen kann ich jetzt schon einmal ehrlich darüber sprechen, wie es mir vorkam.
00:06:57: Wenn wir beide so drüber sprechen, dann hatte ich, als sie uns kennengelernt haben, das Gefühl, dass meine Haltung von den Öffentlich-Rechtlichen viel, viel höher war als deine.
00:07:07: Inzwischen habe ich das Gefühl, dass deine höher ist als meine.
00:07:09: Ja.
00:07:10: Und das, obwohl sie sich auch meine... gewandelt hat.
00:07:14: Und ich würde sagen jetzt nichts wegen zum Positiven.
00:07:16: Mit einer gewissen Ausnahme, weil ich tatsächlich schon häufiger auch zusammengearbeitet habe mit den öffentlich-rechtlichen.
00:07:23: Ich bin ja viel in Sendungen und hauptsächlich Talkshows, manchmal andere Sendungen.
00:07:29: Und da lerne ich regelmäßig Menschen kennen, auch manchmal besser kennen, die dort arbeiten.
00:07:34: Man kann mit denen diskutieren.
00:07:36: Insofern ist meine Haltung gegenüber den öffentlich-rechtlichen auch dadurch geprägt, dass sie eine Zeit lang einen absolut unverzichtbaren Job gemacht haben in dem Bereich, der mir beruflich so nah ist, nämlich Vermittlung von digitalen Kenntnissen, ein bisschen das einzusortieren, was da draußen passiert mit der digitalen Vernetzung, mit künstlicher Intelligenz.
00:07:59: Und da gibt es eine Vielzahl von Punkten, wo ich sage, völlig unverzichtbar.
00:08:02: So ein bisschen kann man das im übertragenen Sinn sagen, in den meisten Fällen sind die Inhalte von öffentlich-rechtlichen rund um Digitalisierung.
00:08:11: und künstliche Intelligenz bis zu einem bestimmten Punkt deswegen wohltuend, weil sie halt wenigstens Fakten transportieren, was halt nicht immer so ist, medial gesagt.
00:08:20: Man kann sich das ungefähr vorstellen wie der Podcast von Christian Drosten während der Pandemie oder zum Beginn der Pandemie.
00:08:28: Der war so ein Fixpunkt.
00:08:30: Und so habe ich vielleicht nicht in dieser Intensität oder dieser Größenordnung, aber über die Jahre habe ich immer gedacht, es ist so ein gewisser, da kann man sich ein bisschen darauf verlassen, dass die wenigstens nicht kompletten Quatsch sagen.
00:08:41: Und auch daher kam ein Teil von meiner positiven Haltung.
00:08:44: Natürlich war ich häufig in Talkshows, bin bis heute häufig in Talkshows.
00:08:47: Es gibt ein großes Aber.
00:08:48: Nämlich, dass ich gemerkt habe, dass es einen gigantischen Unterschied gibt zwischen den Sphären des ZDF, wo aus meiner Wahrnehmung natürlich passierender Fehler, natürlich gibt es da Schwierigkeiten, natürlich ist jede große, es sind über viertausend Mitarbeitende.
00:09:01: Also natürlich gibt es in jeder Struktur, die mit bestimmten, sagen wir mal... Schwierigkeiten zwischen Finanzierung, Öffentlichkeit, medialen Verwerfungen zu kämpfen hat, da gibt es immer irgendwas, was man findet.
00:09:14: Das ist vollkommen klar.
00:09:15: Aber
00:09:16: der Umgang zum Beispiel mit eigenen Fehlern, die Art wie Hierarchie gelebt wird, die Ergebnisse am Ende auch.
00:09:22: Also welche Ergebnisse kommen daraus?
00:09:25: Das
00:09:25: finde ich unterscheidet sich schon sehr.
00:09:28: Bei mir hat sich tatsächlich auch im Rahmen meines sehr unmittelbaren Erlebens von diesem ARD-Skandal rund um Tilo Mischke und dich hat sich rauskristallisiert, eine regerechte Abscheu.
00:09:44: Und zwar nicht, weil da was passiert ist, was dir geschadet hat.
00:09:49: Das kommt on top.
00:09:51: Sondern weil ich gesehen habe, wie die Strukturen im Inneren an Erbärmlichkeit kaum zu übertreffen sind, dass da Leute bis gestern X sagen und ab morgen das Gegenteil von X, das exakte Gegenteil.
00:10:04: Da ist zero Rückgrat, ich habe das mitbekommen, da ist eine Unmenschlichkeit in dem allerschlechtesten Sinn mit dabei.
00:10:13: Da waren so viele Punkte, wo ich gesagt habe, ihr zeltet gerade außerhalb der Realität.
00:10:19: Und ich möchte diesen Bogen kurz schlagen, weil ich bin Fan der öffentlich-rechtlichen und ich bin ... Auch Fan der Idee öffentlich rechtlich.
00:10:28: Ich glaube, dass die zeitalterne digitalen Vernetzung der algorithmischen Plattformen, sozialen Medien usw.
00:10:34: weiterentwickelt werden müssen.
00:10:36: Aber wir leben auch im Zeitalter von Fake News und ich glaube, dass so eine Institution wie die Tagesschau essenziell sein kann, um in die Richtung sinnvoll medial zu arbeiten.
00:10:46: Und obwohl ich Fan bin, habe ich alleine schon durch den Einblick, was da mit dir passiert ist, was mit Tilo passiert ist, wie das im Hintergrund war, ich war bei vielen eigentlich sogar allen Gesprächen mit dabei, die dich da unmittelbar betroffen haben, habe ich gemerkt, okay, dass was hinter der Fassade zu sehen ist, ist derartig verbogen, ist derartig, du hast irgendwie gesagt, rotten.
00:11:09: und genau das würde ich auch so bezeichnen, dass wenn du mir jetzt, obwohl ich Fan der Öffentlich-Rechtlichen bin, einen Knopf geben würdest und wenn ich den drücke, dann löst sich die ARD auf, würde ich ihn sofort drücken.
00:11:20: Ich würde mir zwar wünschen, dass bestimmte Bereiche ausgenommen sind, weil ein paar Dinge finde ich gut.
00:11:25: Aber strukturell von dem, was da passiert ist, von dem, was man dann einblicken hat, was ich von vielen Leuten höre, ist bei der ARD eine Unreformierbarkeit bei gleichzeitig aller dringendsten Reformbedarf, den ich katastrophal finde.
00:11:39: Und da kommt halt ein Punkt weiter dazu, genau wie die Doku von dir gesprochen hast.
00:11:44: Ich glaube, diese Jerome Boatengdoku ist auch ein ganz, ganz wichtiger Talking Point in dieser ganzen Sache, weil ich will jetzt heute keine selbst referenzielle Folge über, ich mag die ARD nicht, weil die mich verarscht haben machen.
00:11:54: Die
00:11:54: machen wir anders von.
00:11:56: Die machen wir noch mal anders, ja, gerne.
00:11:59: Mir ging es eher darum, dass ich diese Debatte seit einem Jahr sehr argwöhnisch beobachte, mit gemischten Gefühlen beobachte.
00:12:10: Weil ich inzwischen eine andere Meinung habe zu den Arbeitsprozessen da, das stimmt schon, aber weil ich sehe, dass sich auch der gesellschaftliche Diskurs verschiebt.
00:12:17: Und ich finde, dass bei dieser Jerome Boatengdoku interessant, weil die letzten Jahre muss man ja ehrlich sein, hat man vor allem aus der rechten Seite, vor allem von der AfD, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja komplett abschaffen möchte, hat man immer diese Begriffe gehört, Zwangsgebühren.
00:12:32: Jetzt war das in den letzten Wochen so, dass Überraschenderweise oder nicht überraschenderweise, unser Kulturstaatsminister Wolfram Weimar, auch plötzlich von Zwangsgebühren gesprochen hat.
00:12:41: Und mit dieser Veröffentlichung der Gerombat-Hengdoku habe ich zum ersten Mal so richtig aus der linken Ecke diese Begriffe gehört.
00:12:49: Ich möchte nicht, dass das mit meinen Rundfunkgebühren bezahlt wird.
00:12:52: Zwangsgebühren.
00:12:53: Wenn diese Begriffe halt vielleicht von rechts über Jahre geframed wurden, aber plötzlich eine Unzufriedenheit von beiden Seiten auftaucht, aus anderen Gründen, Dann ist ja eine Verdichtung für einem Gefühl, das sich auch in Zahlen total zeigt.
00:13:06: Das Vertrauen in die Öffentlich-Rechtlichen ist in den letzten Jahren wirklich so krass, auch in den Umfragen in einem Singflug, dass man sagen muss, das ist ja was, was sich, was zumindest besprechenswert ist und wo man ansetzen muss.
00:13:19: Ich bin gar nicht unbedingt, also ich verstehe deinen Gedanken mit, dann drückt man auf den Knopf und die ARD ist weg.
00:13:25: Ich glaube, wir beide sehen es so, dass diese Sender komplett überarbeitet werden müssen und Die Überarbeitung wahrscheinlich dadurch, dass die Strukturen so krass veraltet, verkrustet sind und so viele bestehende Verträge sind.
00:13:39: Darüber würde ich heute auch gerne sprechen, was das für ein Kostenapparat ist, wie viele Menschen da auf der Payroll stehen.
00:13:45: Dass ich verstehen kann, diesen Drang zu haben, erstmal alles abzubrennen, um es da neu aufzubauen, weil wir sind beide der Meinung, dass das im öffentlich-rechtlichen Rundfunk braucht.
00:13:53: Ich finde, man sieht das auch gerade im Gegensatz zu anderen Ländern, die das nicht haben, wie wichtig das ist, gerade im Zeitalter von Fake News.
00:14:00: Ich würde aber auch sagen, ich habe diese Woche eine Diskussion bei Gemisch das Hack gehört, wo sich Tommy Schmidt und Felix Lobrecht drüber unterhalten haben oder ja da nicht ganz eine Meinung waren, was die Berichterstattung der Tagesschau anging.
00:14:14: Es gab letzte Woche, haben wahrscheinlich alle mitbekommen, in Großbritannien gab es ja so eine dubiose, muss man schon sagen, neue wissenschaftliche Erkenntnis, dass es sein kann, dass Hitler eine besondere Krankheit hatte.
00:14:28: die dazu führen kann, dass er unter anderem auch einen Mikropränis gehabt haben könnte.
00:14:34: Bei gemischtes Hack kam die Jungs sich drüber unterhalten, inwiefern das jetzt Schlagzeile bei der Tageschancer sein sollte, was es war.
00:14:44: Und ich fand es ganz interessant, natürlich aber auch wissen, dass Tommy Schmidt viele Formate mit den Öffentlich-Rechtlichen auch gerade jetzt unter Vertrag steht und hat, der ein bisschen abgemildert waren, meinte, na ja gut, wenn die Strategie clicks ist, dann ist es halt eine super gute Überschrift, die halt gut geklickt wird.
00:15:00: Und ein Felix, der aus meiner Sicht immer sehr viel freier über die öffentlich-rechtlichen spricht und das schätze ich auch sehr an ihm, weil er eine gewisse Unabhängigkeit hat, auch wenn er ab und zu was mit den öffentlich-rechtlichen macht, die ich erfrischend finde, weil man das in letzter Zeit so selten sieht, ja warum auch, das hat, also auch wenn man für diese Anstalten arbeitet, das ist so ein krasses Loyalitätsding auch innen anstalten.
00:15:23: dass ich verstehe, warum Menschen da nicht den Mund aufmachen, wenn sie da auf den Gehaltschecks stehen.
00:15:29: Und ich fand es interessant, dass Felix Lobrisch gesagt hat, ja, sehe ich nicht, sehe ich nicht so recht, warum die Tagesschau das machen muss.
00:15:36: Es gibt ja Medien und freie Medien, die können das machen und es ist ja dann eine ganz lustige Überschrift, aber ich möchte nicht, dass das von der Tagesschau passiert.
00:15:43: Und das ist ja eigentlich eine Diskussion, die in den letzten Jahren immer mehr aufkam, dass man sich gefragt hat, wie sehr müssen sich öffentlich-rechtliche Sender diesem Schiff beugen, dass mediale Berichterstattung inzwischen anders ist.
00:15:57: Und ab welchem Punkt muss man aber auch sagen, ja, ihr finanziert euch aber anders.
00:16:02: Ihr dürft euch nicht nur über Clickbaiting eure Arbeit ausrichten, weil ihr kriegt ja so nicht euer Geld.
00:16:08: Ihr seid kein privater Sender, der irgendwie eine Jahresabschlussrechnung braucht.
00:16:12: Ich finde das so ein valides Argument und ich finde das absurd.
00:16:16: Ein Blick in viele Rundfunkanstalten gehabt haben.
00:16:19: dass es gar kein Thema intern ist, sondern dass es intern eigentlich fast nur um Klicks geht.
00:16:23: Wie viele Insta-Follower hat welche Account, welche Moderatorin ist wie groß, wer hat welchen Zuspruch im Internet?
00:16:29: Man könnte ja meinen, dass es viel unabhängiger ist, weil der Rundfunkbeitrag sich eben so zusammensetzt.
00:16:35: Das ist aber nicht so, sondern es geht eigentlich nur um Klicks und deswegen beugt sich natürlich auch der Tagesschau, so eine Hitler-Penis-Meldung, die lustig ist.
00:16:42: Ja, und das ist ein Punkt, da würde ich gerne mit dir ein bisschen tiefer reingehen, weil dahinter aus meiner Sicht ein Phänomen steckt.
00:16:49: wo man durchaus geteilter Meinung sein kann.
00:16:51: Wo aber vollkommen aus meiner Sicht klar ist, dass der AD es schafft, eigentlich mehr oder weniger in zwei falsche Richtungen gleichzeitig abzubiegen.
00:16:58: Ich habe schon häufiger seit Beginn im Prinzip des sozialen Medien.
00:17:02: Ganz am Anfang war das auch mit YouTube so.
00:17:04: Diskussionen mitbekommen darüber.
00:17:06: Ah, sollten öffentlich rechtlich überhaupt in soziale Medien reingehen mit ihren Inhalten.
00:17:10: Das war rund um diesen großen Debatte um Funk.
00:17:13: Da gab es viele unterschiedliche Haltungen.
00:17:15: Und ganz am Ende war ein für mich immer sehr gut nachvollziehbares Argument, dass die öffentlich-rechtlichen einen Auftrag haben, einen öffentlichen Auftrag, weshalb sie öffentliches Geld bekommen.
00:17:24: Und dieser Auftrag beinhaltet auch Menschen zu erreichen.
00:17:27: Das bedeutet, du hast eine bestimmte Form von Messung, ob du den Auftrag erfüllst, die auch mit der Reichweite zu tun hat.
00:17:36: Denn selbst wenn die absolut...
00:17:38: hochqualitatives
00:17:38: Programm machen.
00:17:39: Also wirklich ausgezeichnet von tausend Juries und nach Meinung der Fachleute das beste Programmbereich X und Y. Denn ist halt immer noch die Frage ja, die Qualität stimmt also, jedoch werden die Menschen auch erreicht.
00:17:53: Und diese Frage ist, wenn man die... ernsthaft dadurch denkt, gar nicht so leicht zu überantworten, was das für soziale Medien bedeutet.
00:18:01: Inzwischen werden redaktionelle Beiträge in fast allen großen professionellen Medien, auf jeden Fall im öffentlich-rechtlichen, auch danach geschrieben, ob sie in sozialen Medien funktionieren.
00:18:10: Das bedeutet, ob sie algorithmisch in irgendeiner Weise performen könnten.
00:18:15: Und jetzt ist genau die Frage.
00:18:17: Wenn du am Ende des Jahres sagst, und das wird genau so gemacht, der Account von Sendung X hat so und so viele Leute erreichen können mit seinen Inhalten, dann wird das daran gemessen.
00:18:30: Und dann ist eben die Frage, kann eine Hitler-Mikropeniskachel, die fünfhunderttausendmal geteilt wird oder zwei Millionen mal geklickt wird oder so immer, kann die vielleicht dazu führen, dass drei oder vier andere Berichte mit dabei sein können, die halt nur zehntausend Leute interessieren, die aber für eine höhere Qualität haben?
00:18:50: Und ich finde, das ist eine interessante Diskussion.
00:18:52: Total interessant, weil man ja auch ein Gegenargument bringen könnte und sagen könnte, bis zu einem gewissen Punkt, müssen Sie dieses Ziel erfüllen.
00:19:00: Aber, und das ist ja das, worüber die Jungs in gemischtes Hack gesprochen haben, gibt es rote Linien.
00:19:05: Und gibt es halt Linien, wo man sagt, es ist am Ende immer noch die Tagesschau, die natürlich Beiträge bringen kann, auch Unterhaltungsbeiträge bringen kann, weil so funktioniert der Soschumi, da kannst du ja nicht den ganzen Tag nur über den Sodan berichten.
00:19:16: So, das macht die Leute depressiv.
00:19:19: Trotzdem... wird ja genau über diese Grenzen in letzter Zeit immer mehr diskutiert.
00:19:24: Und ich glaube, dass es kein Zufall ist.
00:19:26: Das ist ja nicht nur bei dem Mikropenis von Hitler irgendwie passiert, sondern es passiert eben auch.
00:19:31: Und zu dem Beispiel würde ich gerne mit dir kommen, bei dieser Doku über Jerome Boateng.
00:19:36: Großes Streitthema.
00:19:39: Was für eine Rolle haben die Öffentlich-Rechtlichen?
00:19:43: Wie neutral sind die Öffentlich-Rechtlichen?
00:19:45: Wie neutral haben die auch einen Auftrag zu berichten?
00:19:48: Ich finde, dass es ehrlich gesagt bei diesem Punkt und die Meinung war relativ einherrlich, dass die Menschen gesagt haben, wir schauen mir das nicht an.
00:19:54: Ich finde es schlimm, dass es überhaupt produziert würde.
00:19:56: Ich finde, dass man bei dieser Doku auch anderer Meinung sein kann.
00:19:59: Und ich würde darüber heute gern einmal mit dir sprechen, weil ich, obwohl ich wirklich gerade nicht so viele positive Gefühle für die IED übrig habe, finde, dass man, wenn man das zifferenziert beleuchten möchte, halt wirklich alle Seiten beleuchten muss.
00:20:13: Und ich finde, dann gibt es da wirklich mehr als eine.
00:20:16: Die Grundfrage ist, glaube ich, warum hat die ARD ein Interesse daran, auf so eine Person so eine Doku zu produzieren.
00:20:26: Sie sagen laut eigener Aussage, dass sie ein neutrales Bild oder eine Bild von außen auf diese Personen zeigen wollten.
00:20:32: Ich finde, wir haben ja auch bei dieser Film-Klimandoku mitgemacht, ja auch so eine gefallene Person in der Öffentlichkeit.
00:20:38: Viele Deutsche, für die es ist, sind das wichtige Personen.
00:20:42: Ich finde, Kliman wie Jerome Boateng, die haben viel Meinung dazu.
00:20:45: Also erstmal grundsätzlich eine Doku über so eine Person zu produzieren.
00:20:49: finde ich erstmal logisch, weil da ist eben viel Futter, was über was man berichten kann.
00:20:54: Jetzt nach meinen Einblicken bei Filmkliman fand ich auch, dass die superneutral da rangegangen sind und einfach erstmal O-Töne eingesammelt haben und sehen wollten, wie es denn das Stimmungsbild.
00:21:04: Bei Jerome Boateng finde ich, dass es berechtigter Kritik gibt, weil man sagt, naja, man kann ja mal die Gegenprobe machen.
00:21:11: Warum will Jerome Boateng denn so eine Doku?
00:21:13: Weil er hat neun, drei Millionen Followerinnen auf Instagram, der könnte ja einfach eine Doku über sich produzieren lassen, die auf seinem Account rausballern und sich irgendwie neu aufstellen.
00:21:21: Und da würde ich halt schon sagen, kommt dieses wichtige Argument und ich bin gespannt, was du von dem hältst, dass die öffentlich-rechtlichen halt so eine Neutralitätsstellung in unserer Gesellschaft immer noch haben, auch wenn das Vertrauen in sie singt, dass Leute schon sagen, na ja, der könnte sich mit so einer positiven Doku über ihn.
00:21:40: Rehabilitieren.
00:21:41: Und zwar so, wie er sich nicht rehabilitieren könnte, wenn er jetzt den Doku über sich selbst dreht und die auf seinem Instagram-Account veröffentlicht.
00:21:48: Findest du, das ist ein stark genuges Argument?
00:21:50: Also, ich hab zu dieser Sendung vor allem einen YouTube-Film gesehen, einen YouTube-Clip gesehen von Sascha.
00:21:57: Der heißt peinlich, peinlicher ARD, wie der ÖRR-Boateng reinwaschen
00:22:02: will.
00:22:03: Und ich teile weitgehend die Perspektive von Sascha, die da drauf schaut und sagt, Moment, ihr macht auf Kosten.
00:22:09: von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ein Imagefilm für Boatern in einer Situation, wo vollkommen klar ist, das geht ja auch aus anderen Punkten hervor, dass der sich rehabilitieren möchte und dafür viel Geld in die Hand nimmt, ganz offensichtlich, PR-Berater, Krisenberater und so weiter.
00:22:27: Ich glaube, dass die ARD hier einen Deal gemacht hat, eine Form von Deal, die wir häufiger sehen, nämlich... Wir können einen Inhalt, der mutmalig sehr viel geklickt wird, also eine große Reichweite, weil es viel interessiert, im Gegenzug dafür bekommen, dass wir uns in Inhalt und Ausrichtung der Dokumentation reinreden lassen.
00:22:49: Und ich sage deswegen, dass ich glaube, weil natürlich die das heftig abstreiten werden.
00:22:54: Ich weiß aber aus nicht dieser, aber anderen Situation, dass es solche Deals gibt.
00:22:59: Ich habe mit den Medien seit ... ... zwanzig Jahren intensiv zu tun.
00:23:03: Ich habe alleine für ... ... ALD und ZDF Produktionsfirmen ... ... ich glaube insgesamt drei ... ... Dokumentationen gedreht.
00:23:10: Ich weiß so ein bisschen ... ... wie dies im Hintergrund funktioniert, ... ... wie das aufgebaut ist, wer da was man sagt.
00:23:15: Aus meiner Sicht hat sich die ALD hier ... ... zur Hilfskraft machen lassen ... ... in der bei der großen ... ... Boateng Rheinwasch ... ... Kampagne.
00:23:23: Sie sind Teil einer Kampagne aus meiner Sicht.
00:23:25: Und
00:23:25: das ist ja auch ein berechtigter ... ... und auch nachweislich ... Messbarer Vorwurf, den man den DokumacherInnen da machen kann, wenn man sich allein schon den Aufbau ansieht.
00:23:35: Boateng hat gerade Probleme überhaupt Fuß zu fassen in Deutschland und er möchte sich als Trainer laut eigener Aussage selbst aufstellen.
00:23:43: Dazu hat er eine Trainerhospitanz beim FC Bayern München gehabt.
00:23:47: Auch mal Shoutout an dieser Stelle an die Fans dort.
00:23:50: die einfach seit Minute eins dem das Leben da so schwer gemacht haben, auch in Pressekonferenzen Journalistinnen angefangen haben, den Verein so zu belagern, dass eigentlich klar ist, dieser Mensch kriegt keinen gesunden Fuß in ein Berufsfeld in Deutschland, weil die Menschen ihm das nicht vergessen und nicht verzeihen, was ihm alles vorgeworfen wurde.
00:24:08: Jetzt kommt diese dreiteilige Doku raus und in Teil eins und zwei geht es um die Karriere und das Wirken und was er alles geschafft hat und die WM Und im dritten Teil geht es dann um die ganzen Vorwürfe.
00:24:23: Diese Vorwürfe sind aber die Grundlage dafür, dass er gerade kein Fuß in irgendeine Tür bekommt.
00:24:28: Und ich finde, da kann man schon allein journalistisch sagen, okay, hier ist ein Aufbau, der erstmal versucht, einen Menschen in ganz vielen Facetten zu zeigen, aber nicht in der einen relevanten, die für alle gerade in Deutschland relevant ist oder für viele in Deutschland relevant ist.
00:24:45: Auch wenn man sich diese Vorwürfe ansieht, die ihm da inhaltlich gebracht werden, dass er zum Beispiel sagt, wir haben, falls euch das alles interessiert, es gibt einen fabelhaften Podcast vom Spiegel zu dieser ganzen Sache, unter anderem von Michael Buckhaus, der heißt, die Akte Kasia Lehnhardt, kann ich euch sehr empfehlen.
00:25:03: Ansonsten haben wir hier auch noch mal eine Podcastfolge, und ich glaube schon zwei zu Boateng gemacht.
00:25:07: Aber ich glaube, es ist wichtig zu zeigen, dass er in dieser Doku wirklich grundsätzlich sich selbst widerspricht und dass das nicht aufgelöst wird.
00:25:17: schon, finde ich, eine der bemerkenswertesten Sachen.
00:25:20: Ja, vor allem, weil das ja nicht im luftleeren Raum stattfindet.
00:25:22: Kasia Lehnhardt soll sich das Leben genommen haben.
00:25:25: In der Doku kommt es vor allem dann zur Sprache, wenn Jerome Burton gesagt, ich habe es bis heute nicht richtig verarbeitet.
00:25:31: Ich habe einen geliebten Menschen verloren.
00:25:33: Sein fragwürdiges, vorsichtig gesagt, Bildinterview.
00:25:37: Damals las sich in der Anklage völlig anders, die er ihr gegenüber ablos
00:25:41: gelassen hat.
00:25:41: Ja, er sagt wirklich in der Doku, ich mir ist noch mal wichtig zu betonen, dass ich Kasia geliebt habe.
00:25:45: In dieser Bild-Pressekonferenz damals hat er gesagt, er wollte keine Beziehung mit ihr führen.
00:25:50: Die hatte ein Alkoholproblem.
00:25:51: Sie wurde als die verrückte Frau dargestellt, die versessen in einen Mann ist und er will eigentlich gar nichts mit ihr zu tun haben.
00:25:59: Dass er sich selbst nicht schämt.
00:26:01: Ich denke mir, dass immer wieder Täter einfach nur den Spuren folgen, die meisten Täter verraten sich selbst und dass er sich selbst widerspricht.
00:26:11: Da keine journalistische Arbeit geleistet wird und das aufgelöst wird, weil es für dich kommentiert.
00:26:15: Das haben andere Menschen dann später herausgearbeitet.
00:26:18: Wenn man ein bisschen tiefer in dem Fall drin ist, fällt einem das auf, wie sehr er sich widerspricht.
00:26:22: Das sind schon Punkte, von denen ich mir denke, wie kann man deine Doku über so einen Menschen machen und das dann so in dritten Teil unkommentiert mit reinnehmen?
00:26:29: Vor
00:26:30: allem, weil ja auch klar ist, es ist ein gutes Jahr her, Mitte den Jahr.
00:26:35: Da wurde Jerome Borteng verurteilt.
00:26:38: Er ist... ein verurteilter Straftäter, und zwar was Gewalt gegen die Mutter seiner Kinder angeht.
00:26:45: Das ist also gerichtlich festgestellt worden.
00:26:47: Und wenn so jemand einen Raum bekommt, der Rehabilitation, den ihm öffentlich-rechtliche ausrollen, in diesem Fall jetzt die ARD ausrollt, um ganz offensichtlich ein Thema aufzumachen, wo sie sagen, oh, da können wir relativ viel Aufmerksamkeit bekommen, dann halte ich das für einen fatalen Deal.
00:27:05: Und zwar auch deswegen, das ist ja... vollkommen klar, warum Boateng diese ARD-Duko-Vorzug gegenüber irgendwas, was er auf seinem eigenen Kanal veröffentlicht.
00:27:15: Es gibt genau aus dieser Sicht ein ziemlich interessantes, ein lustiges Zitat von Helmut Thomas, der war früher RTL-Chef, als so die privaten Sender immer größer wurden und versucht haben, selbst Nachrichten zu machen.
00:27:29: Irgendwann haben sie es dann nur noch mit Heilwerkraft getan.
00:27:32: Und da sagte Helmut Thomas, über die ARD Tagesschau.
00:27:35: Diese Sendung könnte man auch in Latein verlesen mit zwei brennenden Kerzen und sie hätte immer noch die gleichen Ratings.
00:27:40: Darüber ist extrem viel diskutiert worden und der Hintergrund ist der gleiche, warum Brateng die Doku in der ARD haben möchte.
00:27:47: Es gibt da das Gefühl von so einer Offizialität.
00:27:52: Das verleiht dir, wenn du in den öffentlich-rechtlichen auftauchst, irgendwas Offizielles.
00:27:58: Da ist so, so ist es also.
00:27:59: Das ist die Feststellung davon, wie es ist.
00:28:04: Da, finde ich, kann man jetzt aber schon auch reingehen und sagen, ja, das könnte aber auch genau das Gegenargument sein, warum es okay ist, diese Doku zu machen.
00:28:11: Nämlich zum einen diese große Frage, haben die Öffentlich-Rechtlichen eine Neutralitätspflicht.
00:28:15: Finde ich nicht.
00:28:15: Ich finde wichtig, dass da auch Meinung gezeigt wird.
00:28:18: Man könnte ja auch sagen, na ja gut, sie haben genau die Stelle drin gelassen, in der er sich selbst widerspricht.
00:28:24: Sie zeigen am Ende ja nur, dass da jemand ist, der sich versucht zu rehabilitieren.
00:28:28: und die Frage ist, gelingt es ihm überhaupt?
00:28:30: Wahrscheinlich nicht, wenn man jetzt sieht, wie groß der Aufschrei ist.
00:28:34: Auch da gibt es wieder zwei geteilte Wege.
00:28:36: Man könnte sagen, ja, aber muss der Aufschrei auf so eine Produktion erst groß sein, damit man versteht, dass es nicht falsch ist?
00:28:43: Oder wäre das vielleicht auch schon in der Produktion eine Möglichkeit gewesen, zu zeigen, Leute, ihr versucht jemand was, aber wir lassen ihn damit nicht durchkommen?
00:28:50: Das sind alles Punkte, von denen ich mir denke, ja, es gibt für beide Seiten, finde ich, Argumente.
00:28:54: Es ist nicht für mich ein ganz klares, die Doku hätte nicht produziert werden sollen oder wie sie es tut.
00:28:59: Meine Position wäre, dass man die Doku nicht so hätte aufbauen sollen, nicht so hätte produzieren sollen in der gegenwärtigen Gesamtsituation.
00:29:07: Denn die Idee hätte erkennen müssen, dass sie Teil einer Rehabiliterungskampagne wird, die weit über das hinausgeht, was man... Straftätern ja irgendwann gönnen muss, nämlich zu sagen, okay, die Tat liegt jetzt zurück, eine Vorurteilung zurück, jetzt braucht es mir eine Form von Resozialisierung und das bezieht die Öffentlichkeit mit ein.
00:29:25: Ich möchte das gar nicht grundsätzlich in Frage stellen.
00:29:27: Aber die Frage ist ja schon bei einem ziemlich mächtigen Multimillionär, mächtig auch deswegen, weil er in ganz vielen Medien sehr gute Beziehungen hat, nach wie vor.
00:29:35: Also einer sehr mächtigen, reichen, bekannten Person.
00:29:38: Ist die ARD ... eigentlich nicht verpflichtet sicherzustellen, dass sie nicht Teil einer Imagekampagne wird.
00:29:46: Und da würde ich darauf antworten, unabhängig davon, dass man das wieder von zwei Seiten sehen kann, ob diese Doku überhaupt produziert werden kann oder nicht oder soll.
00:29:53: Da würde ich sagen, da sind so wenige Kritis Passagen drin, da ist so viel weggelassen worden, was man aus meiner Sicht hätte thematisieren müssen, dass ich finde,
00:30:04: die
00:30:05: Existenz einer Doku, die so wahrgenommen wird, Die ist tatsächlich fraglich.
00:30:10: Da sind wir völlig einer Meinung.
00:30:11: Mir geht es eher um diesen Punkt.
00:30:13: Gibt es ein Recht auf kritische Berichterstattung über eine Person?
00:30:16: Weil es gab ja viele Stimmen, die gesagt haben, wieso wird die Doku überhaupt über so eine Person?
00:30:20: Wieso findet er überhaupt noch statt?
00:30:22: Und da würde ich halt sagen, nee, der darf schon stattfinden, der darf aber auch gerne oder der muss kritisch stattfinden.
00:30:26: Und der kritische Doku über ihn, ich kenne das so vor allem irgendwie aus Zeitungen, wo man ja immer wieder ganz erfrischend negative Porträtsübermenschen liest.
00:30:35: Es ist ja oft so, dass bei einer Zeitung die Zeitung irgendeine Person an, die fühlt sich mega geschmeichelt und sagt, okay, begleitet mich drei Wochen.
00:30:42: Und danach kommt ein Verriss manchmal raus, wo man sich denkt, dass das überhaupt legal ist.
00:30:46: Ist verrückt, aber ja, ist es.
00:30:49: Weil die Zeitung sagt, ja, wir schauen uns mal dein Leben an.
00:30:51: Und dann schauen wir mal, wie gut das für dich ausgeht.
00:30:54: Und das wäre ja eine Basis.
00:30:55: Das wäre eine Basis, zu sagen, du willst von uns eine Doku haben.
00:30:58: Ja, wir sind aber die öffentlich-rechtlichen, dann sagen wir mal, was ist oder wir schauen mal, was ist.
00:31:02: Und dann geht es weiter.
00:31:03: Das, was da jetzt am Ende rauskommt, ist ein Imagefilm, ist ein Werbefilm.
00:31:07: Und das ist das, was man ihnen angreiten kann.
00:31:10: Egal, ob man das gerechtfertigt findet, dass überhaupt eine Doku über so eine Person gemacht wird oder nicht.
00:31:14: Und da, finde ich, kann man auch schon berechtigterweise sagen, ja, muss es die ARD machen.
00:31:19: Das kann ja dann auch irgendwie, es kann ja dann ein Privatersender machen oder er kann selber eine Doku über sich produzieren.
00:31:23: Es gibt ja einfach Menschen, wo man sagt, gäbe es nicht ein, zwei, drei, zehn Fußballer oder vielleicht sogar Fußballerinnen, die gerade einfach deutlich erfolgreicher sind.
00:31:31: über die so ein Porträt einfach wichtiger wäre als über einen verurteilten Straftäter.
00:31:37: Lass uns mal zu Grundsätzlichkeiten kommen.
00:31:40: rund um jetzt diesen Fall ARD.
00:31:43: Vor ein paar Wochen hat der Spiegel ein Titelblatt gemacht.
00:31:48: Da war sehr groß das ARD-Logo, ein bisschen kleiner im Hintergrund das ZDF-Logo, so ein angedeutetes Fernseh-Störungsbild.
00:31:55: und da drunter steht, sind die noch zu retten.
00:31:58: teuer Träge belehrend die öffentlich-rechtlichen in der Existenzkrise.
00:32:04: Und tatsächlich ist das, was da drin steht, wenn man sich so durchliest.
00:32:07: Ich kenne von den drei Leuten, die das geschrieben haben, zwei und kann grob einschätzen, aus welcher Richtung die da drauf schauen.
00:32:13: Wenn man sich das durchliest, dann fragt man sich, das ist sehr, sehr zart formuliert, dann fragt man sich schon, ob die noch zu retten sind im doppelten Sinn.
00:32:22: Nämlich einerseits die Vielzahl der Entscheidungen, die zwischen absurd, schädlich und toxisch getroffen worden sind im Rahmen von öffentlich-rechtlichen, die ist schon mindestens erstaunlich.
00:32:34: Und andererseits sind sie noch zu retten.
00:32:35: Diese Frage muss man nicht erst alles abreißen, um etwas Sinnvolles neu zu bauen.
00:32:41: Und da würde ich, das habe ich ja schon angedeutet, da würde ich beim ZDF sagen, nein, das glaube ich helfen so ein paar Verbesserungen und dann ist es gut.
00:32:46: Und bei der ARD würde ich sagen, nee, abreißen und neu machen anhand der Punkte, die tatsächlich funktionieren.
00:32:51: Und es sind halt irgendwie nicht so viele, aber die gibt es.
00:32:53: Ich möchte so meine Genese in dieser ganzen Sache, meine Gefühle in dieser ganzen Sache erklären.
00:32:58: weil ich wirklich lange Zeit ganz andere Meinungen da war.
00:33:01: Ich habe die Öffentlich-Rechtlichen schon immer geliebt, als Kind geliebt.
00:33:05: Als ich sechzehn war, habe ich jedes Mal Markus Lanz gesehen und dachte mir, ich mag die Stimmung, ich mag wieder diskutiert wird.
00:33:13: Ich finde das ein total interessantes Klima.
00:33:16: Ich finde es nur Ultraschade, dass es keine Inhalte für Menschen wie mich gibt.
00:33:19: Eine sechzehnjährige junge Frau in einem Land lebend.
00:33:23: die sich nicht abgeholt fühlt zwischen Kika und irgendwie Rentner TV.
00:33:26: Dann kam ja so das junge Angebot auf während meinem Studium.
00:33:31: Das war für mich wirklich die Offenbarung zu sehen, die verstehen, da muss was geändert werden, Funk kommt.
00:33:37: Ich habe mich während dieses Jurastudiums dann beim Bayerischen Rundfunk, ich hatte da, es sind ja auch immer Castings, was ich treu finde, das getestet wird, passt du da rein oder nicht.
00:33:49: Und als ich diese Castings gewonnen habe, für verschiedene Formate dachte ich mir immer so, ich möchte ein aktiver Teil sein, daran was zu ändern, weil ich sehe die Schönheit dieser Idee von einem unabhängigen Rundfunk und ich sehe aber auch die nötigen Punkte, wo man was verändern muss.
00:34:04: und ich möchte was verändern.
00:34:06: Und ich dachte mir immer so, es hört sich jetzt so absurd an, aber ich dachte mir immer so, ich will mal so, ich möchte eine Talkshow für junge Menschen ins Leben rufen.
00:34:13: So eine junge Markus Lanz sein.
00:34:17: Das war immer so meine Idee von, das muss doch ein differenziertes, ernstes Programm für junge Menschen geben, die sich für die Welt und alles, was so in ihr passiert, interessieren.
00:34:29: Irgendwas Abseits von Tatort und Fernsehgarten und Nachmittagsteelzeit im WDR oder so.
00:34:35: Das war so mein Traum.
00:34:36: Als ich dann diese ganzen Projekte da hatte und gearbeitet habe und plötzlich gemerkt habe, wie Entscheidungen getroffen werden, wie diese Systeme funktionieren, wie ... Und ich war bei ein paar, also alle Rundfunkanschalten, haben in den letzten Jahren so Erneuerungsprozesse gehabt.
00:34:50: Ich fand es immer interessant, ich war immer so nicht, also freie Journalistin da, kann man auch mal darüber reden, wie die Arbeitsverträge sind.
00:34:57: Das ist höchst dubios, finde ich, aus einer juristischen Perspektive finde ich, dubios, wie ich da über mehr als ein Jahrzehnt angestellt war oder nicht angestellt war.
00:35:06: Aber ich habe diese Erneuerungsprozesse mitbekommen in verschiedenen Anstalten und die waren teilweise rigoros, wo ich mir dachte, okay, interessant, hier passiert wirklich was.
00:35:14: auch ziemlich schnell, aber oft in Richtung von denen ich mir dachte, das funktioniert ja gar nicht.
00:35:19: Hier werden gerade Sachen entschieden, die folgen Zielen, die nicht funktionieren, die nicht durchdacht sind.
00:35:25: Und da habe ich zum ersten Mal so gemerkt, ich weiß gar nicht, was die richtige Lösung ist, weil das, was gerade alles entschieden wird, ist nicht die Lösung für eine Person, die da als einfach so leichter Einblicke hatte.
00:35:37: Und inzwischen würde ich schon sagen, dass das, was du gerade angedeutet hast, dass das ganze Ding einmal untergehen muss, um vielleicht es auch neu aufzustellen, so aus meiner Perspektive die beste Variante wäre, um das schnell neu aufzubauen, einfach weil diese Strukturen da so veraltet sind.
00:35:58: Und es gibt jetzt zum ersten Mal juristisch eine Möglichkeit, dass es genau so laufen könnte.
00:36:04: Und das betrifft ja eigentlich auch den Anfang dieses Spiegelartikels, die das auch so gesehen haben und den Artikel damit angefangen haben und zwar mit diesen vollen Erwänden, Bundesverwaltungsgericht Urteil im Oktober, wo das Bundesverwaltungsgericht erstmals klargestellt hat, dass Gerichte künftig prüfen dürfen, ob öffentlich-rechtlicher Rundfunk, also als ARD, ZDF, Deutschlandradio und und und, seinen gesetzlichen Auftrag erfüllt.
00:36:30: Das Ding war vorher immer juristisch, dass die gesagt haben, wir sind nicht zuständig, ihr könnt euch bei den Senderanstalten beschweren, ihr könnt da sagen, dass euch der Inhalt nicht gefällt, das ist nicht eine Sache des Gerichts.
00:36:39: Dieses Urteil, auch wenn es jetzt noch nicht direkt heißt, ihr könnt alle ab dem nächsten Monat keinen Rundfunkbeitrag mehr zahlen, das heißt es nicht.
00:36:46: Aber dieses Urteil sagt zum ersten Mal, dass Gerichte in der Pflicht sind, zu überprüfen, ob Menschen sich wiederfinden in Vielfalt, Ausgewogenheit und beispielsweise auch Staatsferne.
00:37:01: Und ich glaube, dass es mehres bedeuten kann.
00:37:03: Ich glaube zum einen, dass man leider in den nächsten Wochen und Monaten sehen wird, dass die AfD mehr vertreten ist.
00:37:08: Weil das ist der erste Vorwurf, der kommen wird.
00:37:10: Dass viele Menschen sagen, hier wird, das ist schon immer ein Problem bei den öffentlich-rechtlichen.
00:37:15: oder der Hauptvorwurf, ist schon immer das Konservative sagen, das ist zu links, ihr stellt alles zu links da.
00:37:21: Es wird gar nicht das ganze Meinungsangebot dargestellt.
00:37:23: Was gerade heißen würde, wir sehen irgendwie Tino Ruppala noch viel, viel mehr in irgendwelchen Talktos sitzen oder Alice Weidel.
00:37:30: Das kann passieren, aber ich glaube, dass auch zum ersten Mal Prüfungen durch Gerichte passieren werden.
00:37:36: die zumindest diesen ganzen Inhalt viel kritischer in Frage stellen werden.
00:37:40: Und das ist ein Weg, der hier eröffnet wird, rechtlich, der vorher nicht da war, der nochmal auf einer juristischen Ebene das Ganze auf einen ganz anderen Prüfstand stellt.
00:37:49: Jetzt muss man dazu sagen, das ist nicht so eine leichte Prüfung und dann sagen die Ja, ihr habt recht, ihr müsst das nicht zahlen, sondern man muss dann zum Beispiel nachweisen, dass über den längeren Zeitraum regelmäßig evidente Defizite in bestimmten Bereichen aufgezeigt werden.
00:38:04: Aber... Das ist schon ein Urteil, das so in der juristischen Welt sehr bahnbrechend ist, weil sich das Verwaltungsgericht nicht rausgezogen hat zum ersten Mal.
00:38:14: Ja, interessant finde ich übrigens den historischen Connex, den es da gibt.
00:38:20: Die Existenz des ZDF, die basiert ja vor allem auch daraus, dass die ARD von verschiedenen, sehr mächtigen Menschen, denen damals im Bundeskanzler zum Beispiel als Rotfunk wahrgenommen wurde, als zu links wahrgenommen wurde.
00:38:37: Und deswegen gesagt, wir brauchen noch einen zweiten öffentlich-rechtlichen Sender, der ein bisschen konservativer ist.
00:38:42: Es ist jetzt sehr, sehr vereinfacht dargestellt, strukturell.
00:38:48: Es ist tatsächlich so, dass diese gewisse Voreingenommenheit von öffentlich-rechtlichen, die ist nicht seit vor drei Tagen im Gespräch, sondern die ist tief in die Debatten, in die Kritik seit vielen Jahrzehnten eingebettet und ich glaube auch nicht so unrecht.
00:39:03: In diesem Spiegelartikel, den du gerade erwähnt hast, dieses Titel, da steht auch drin, ein sehr, sehr zentraler Satz.
00:39:11: Wer bei der ARD eine gewisse Hierarchiestufe erreicht hat, ist faktisch unkündbar.
00:39:16: Und wer geht, tut dies mit teilweise abenteuerlichen Privilegien.
00:39:19: Dann kommt ein Beispiel für die Privilegien.
00:39:22: Die ehemalige RBB-Programmdirektorin Claudia Notelle, die hat mit Anfang fünfzig ihren Job quittiert und hatte dann später, also nicht erst in der Rente, sondern relativ kurze Zeit später Anspruch auf ein monatliches Ruhegeld von acht tausend vierhundert siebenund dreißig Euro zusätzlich zu dem Gehalt, was sie dann in ihrem nächsten Job verdient hat.
00:39:42: Also das sind die Größe und ich bin... kein Fender von Aufrechnung zu betreiben und zu sagen, hier so viel verdienen die Intendanten da und das sind hier und das sind solide Gehälter vorsichtig gesagt.
00:39:52: Ich glaube aber nicht, dass das zielführend ist, das jetzt auf den Euro runterzubrechen und zu diskutieren.
00:39:56: Da können andere andere Meinungen sein.
00:39:58: Aber was ich schon sehe, ist, dass sich in der ARD, vor allem in der ARD, so eine Mehltauschicht von Leuten rausgebildet hat.
00:40:10: die Null Komma Null nach Leistung beurteilt werden, sondern die im Hintergrund versuchen ihre Macht auszuspielen und die nach völlig eigenem Gutdünken agieren ohne... Irgendeine Form von Kontrolle und Transparenz.
00:40:27: Kontrolle und Transparenz gibt es dann wieder ganz an der Spitze, wo Leute auch schon mal rausgeworfen worden sind.
00:40:32: Und dann klagen und dann kriegen sie noch viel mehr Geld.
00:40:33: Das ist wirklich auch ein Kreuz häufig.
00:40:36: Die vorher schon erwähnte RBB.
00:40:37: Wieder RBB.
00:40:38: RBB-Intendante Schlesinger ist dann ein Beispiel.
00:40:41: Aber am Ende, glaube ich, ist die Unreformierbarkeit, die da mit rein spielt, von der du jetzt ein paar Mal auch gesprochen hast.
00:40:49: Die hängt sehr eng damit zusammen, dass es da Leute gibt.
00:40:52: Die checken, ich habe hier eine Machtposition, die werde ich nie wieder loslassen.
00:40:55: Und ich werde alles dafür tun, dass ich nicht weniger Macht bekomme.
00:40:59: Na ja, und ich finde schon, also du hast es gerade gesagt, du wirst nicht gerne über Gelder reden.
00:41:03: Ich finde, wenn man sich überlegt, wie sich der Rundfunkbeitrag zusammensetzt und zwar, dass von jedem Menschen dieses Geld oder nahezu jedem Menschen in Deutschland dieses Geld einfach eingezogen wird und dann wird es aufgeteilt und was damit gemacht wird.
00:41:13: Na ja, Millionentatort, perfekt, Sonntagabend, schauen alle.
00:41:17: Ich finde schon, dass man darüber sprechen kann und ich finde auch, dass man über die Gehälter sprechen kann, die beispielsweise in dem Spiegelartikel unter anderem offengelegt sind, was die Jahresvergütung für beispielsweise die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind.
00:41:30: Und wenn man dann sieht, dass irgendwie ein SWR-Rundfunkintendant vierhundert drei tausend Euro im Jahr verdient, dann ist es schon eine Bezahlung, wo ich sagen würde, wir sind ja hier nicht in einem privaten Sektor, wo es irgendwie um Werbung geht und man sagt, ja, es sind halt am Ende Werbe, natürlich verdient die viel Geld, die machen ja auch viel Geld.
00:41:49: Dass viele Geldes hier gemacht wird, wird kollektiv in der Bevölkerung eingesammelt und deswegen finde ich schon auch, dass man das auf dem Prüfstand stellen kann und sagen kann, wie viel verdienen den ModeratorInnen, wie viel verdienen den IntendantInnen, wie wird das Geld denn ausgegeben?
00:42:03: Ja, aber da bin ich wieder ein bisschen differenzierter und wir mangelt es ja nicht jetzt speziell bei der ARID an, sagen wir mal kritischer Einlassung und der entsprechenden Perspektive.
00:42:14: Ich bin deswegen interessierter.
00:42:17: weil ich schon glaube, dass die ARD am Ende in Medienkontext konkurrenzfähig sein muss.
00:42:26: Und wenn klar ist, dass du zur ARD gehst als High End Spitzenkraft, egal welchen Bereich, sei es Medienmanagement oder bestimmte Inhalte oder Produktion oder eben Moderation, wenn du denn als ARD konkurrenzfähig sein möchtest und Klar ist, du kannst nicht im Ansatz so viel Geld bezahlen, wie am Markt dafür bezahlt wird.
00:42:49: Dann glaube ich, ist das eine Garantie, um Leute zu bekommen, die eben entweder nicht so gut sind.
00:42:57: oder die ein anderes Mindset haben, was nicht immer sinnvoll sein muss.
00:43:02: Das glaube ich nicht, weil ich finde, der Gegenentwurf dazu ist zum Beispiel Politik in Deutschland.
00:43:07: Politikerinnen in Deutschland werden nicht unglaublich gut bezahlt und sie haben immer die Möglichkeit oder viele haben die Möglichkeit in die freie Wirtschaft zu gehen und dort deutlich besser zu verdienen.
00:43:16: Trotzdem machen das viele nicht, weil wir in der Gesellschaft aufwachsen, wo?
00:43:20: Politikerinnen, Menschen, die beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiten, eben besondere Stellungen, auch besondere Privilegien in unserer Gesellschaft genießen.
00:43:27: Das ist ja schon, also jetzt als die Person, die auch lange versucht hat, in dem System Fuß zu fassen und das auch in gewissen Bereichen gemacht hat, ich war schon bereit, über Jahre teilweise echt chili bezahlt, die Jobs, weil das ist ja dann so, die Spitzen werden gut bezahlt, der Weg dahin ist überhaupt nicht gut bezahlt.
00:43:46: das in Kauf zu nehmen und mir zu denken, ich nehme ihm nicht den großen Werbediel an, der jetzt gerade lukrativer wäre, weil das verlangt dieses System auch ein bisschen, dass man unangreifbarer ist, dass man eben manche gewisse Shady-Dinge auch nicht tut.
00:43:59: Ich glaube, dass dazu erstmal grundsätzlich genug Menschen bereit sind, auch Einblick haben in die Bezahlung, in die Rundfunkanstalten.
00:44:08: Es geht ja jetzt nicht nur um die paar Leute, die vor der Kamera stehen, sondern es stehen ja zehnmal so viele Menschen dahinter.
00:44:15: Ich hatte schon in den letzten Jahren immer das Gefühl, dass das sehr gemütliche Jobs waren.
00:44:19: Und dass vor allem, wie diese Arbeit da aufgeteilt wurde, durchaus hätte überarbeitet werden können.
00:44:24: Die haben dann gewisse Kontingente für irgendwelche Projekte, wo man sich denkt, das kann doch nicht sein, dass auf eine einfache Stelle dann irgendwie fünf Redakteur-Innenstellen sitzen, weil es personal da ist und wenn man es dann halt einfach so aufteilt.
00:44:37: Und das sind teilweise Ressourcen, von denen ich sagen würde, im Privatsektor könntest du dir das nicht leisten.
00:44:43: Wieso muss sich also eine staatliche Institution oder eine halbverstaatliche Institution gar nicht um solche Parameter kümmern?
00:44:51: Das wäre ja okay zu sagen.
00:44:53: Na ja, ihr nehmt ja das Geld von allen.
00:44:56: Also müsst ihr auch halbwegs verantwortungsvoll mit dem Geld umgehen.
00:44:59: Und damit will ich jetzt nicht sagen, den muss allen das Geld gestrichen werden.
00:45:02: Und ich finde nur, ich habe selten Korrektive in diesem ganzen Prozess erlebt.
00:45:07: Und ich glaube, dass es wichtig ist, da ein Korrektiv zu haben.
00:45:10: Das gibt es ja auch bei der Polizei oder bei anderen öffentlichen Stellen, wo man sagt, ja, da kann man halt auch nicht machen, was man will.
00:45:16: Ist ja auch gut so.
00:45:17: Ja, das ist eine große Problematik, dass es in den unteren Sphären, was die Hierarchie in öffentlich-rechtlichen spezielle ARD angeht, gibt es teilweise so einen unmenschlichen Leistungsdruck und menschlich hier im Sinne von, dass Leute sogar nach Dingen beurteilt werden, die sie nur ganz sphärisch beeinflussen können.
00:45:34: Und in ihrem Hörmann kommt, dass du mehr, ich bei sehr, sehr vielen verschiedenen Projekten das Gefühl gehabt, Da wird nur noch nach Gutdünken vorgegangen.
00:45:45: Da wird gar nicht mehr so in irgendeiner Realität versucht zu begründen, warum das jetzt eine Strategie ist, mit der man das besser hinbekommt.
00:45:53: und das wäre eine der schlechte.
00:45:55: Da sind einfach Leute, die geschmecktlisch entscheiden.
00:45:58: Da sind einfach Leute, die sagen, ich denke, das ist richtig und auch gar keinen Rechtfertigungsdruck mehr verspüren und erst recht nicht sich an irgendwelche Korrektive halten.
00:46:06: Und dieser Eindruck ist in vielen... Projekten entstanden.
00:46:10: Ich habe es ja nicht umsonst, dass wenn man sich so mit öffentlich-rechtlichen Leuten unterhält, dann gibt es ja sehr viele.
00:46:14: Früher oder später kommt immer dieses kleine Bombo, die ARD, seine Behörde, die halt zufällig auch irgendwie ein paar Medienprodukte so an den Start bringt.
00:46:21: Und dieses Behördendink, das ist ja eine Übersetzung davon, dass hier Leistung nicht, dass es von nach beurteilt wird.
00:46:30: Und ich bin jetzt nicht jemand, der sagt, wir müssen die kapitalistischen Grundprinzipien bis in die Tiefe der ARD rein prügen.
00:46:35: Das gar nicht.
00:46:36: Aber wenn sich Leute so Blasen schaffen, um sich herum, wo sie ihre Macht auch durchaus ihre wirtschaftliche Macht, das Auftragsvolumen der Idee ist riesig, ihre wirtschaftliche Macht, wo sie die ausspielen, nachdem ich habe halt den Eindruck, ich denke das, ich möchte das und sich dann überhaupt nicht mehr dran messen lassen oder eben nur Leute weit runter oder weit drüber an solchen Leistungen gemessen werden.
00:47:01: Dann halte ich das für sehr, sehr schwierig.
00:47:04: Ich merke, So gerne ich da weiter und ich hätte noch viele Punkte, wo ich, die kann man einfach gut nehmen, die fühlen sich so ein bisschen an wie Benzin, mehr Benzin, dass man ins Feuer gießen kann bei dieser ganzen Sache, weil sie selber so viele, in so viele Fettnäpfchen treten, dass man da jetzt wirklich noch, wir haben noch nicht mal über die Gelpa-Sache gesprochen, es gibt so viele Skandale, die man hiermit reinbringen könnte.
00:47:25: Und trotzdem glaube ich, muss man auch noch mal grundsätzlich... über diese bedrohliche Situation reden, in der sich alle Medien gerade befinden.
00:47:32: Das ist ja auch interessant, dann kann man auch mal so ein bisschen nach links und nach rechts auch in die Privaten sehen,
00:47:36: die
00:47:37: ja gerade eine große Offensive in Deutschland aber überall starten und sagen, okay, wir gehen weg vom Fernsehen, die Menschen schauen kein Fernsehen mehr, wir gehen ins Internet.
00:47:45: Wurde ein bisschen missverstanden, aber es war ja auch diese Debatte beim Kika.
00:47:49: Ich weiß nicht, ob das einige von euch mitbekommen haben, aber da war dann so große Bitte schaltet den Kinderkanal nicht ab.
00:47:54: Wir sind damit aufgewachsen.
00:47:56: Darum ging es nicht, sondern es ging darum, wird der Kika noch auf dem Fernseher geguckt?
00:48:00: Oder geht man eben mehr auf online?
00:48:02: Weil auch wir schauen irgendwie die ganzen Kindersachen in der Kika-App und auf YouTube, auf dem Sandmännchen-Account.
00:48:08: Also warum sollte man das weiter im Fernsehen ausweiten?
00:48:11: Man könnte das ja auch alles digital machen.
00:48:14: Ich glaube, dass grundsätzlich Medien gerade in der tiefen Krise stecken.
00:48:18: Und es ist nicht die Schuld der ARD, sondern die Welt hat sich verändert.
00:48:22: Da haben Pro-Siebensat-Eins RTL genauso zu struggling.
00:48:25: Vielleicht sogar gerade irgendwie RTL mit ihrer Rabentscheidung auf eine ganz andere Weise noch viel tiefer.
00:48:31: Und auch da sieht man ja Fehlentscheidungen, wo man sich denkt lustig.
00:48:34: Die checken es ja auch teilweise nicht.
00:48:37: Also ich glaube, es ist einfach die ARID da weg zu baschen.
00:48:40: Wenn man das so global oder zumindest national betrachtet, dann würde ich sagen, gibt es gerade eine tiefe Krise.
00:48:47: aus der alle rauskommen müssen und da weiß ich ehrlich gesagt auch nicht wie.
00:48:52: Auch wenn ich sehr viele Punkte sehe, die ich anzumerken zu verbessern habe, wo ich selber dachte, dass ich irgendwie ein Teil von einer Veränderung sein kann, habe ich die letzten Jahre schon auch gemerkt.
00:49:03: Ich habe das Gefühl, die Veränderung geht schneller, als man Zeit bräuchte, um die Inhalte und die Sender zu verändern.
00:49:10: Und deswegen wäre jetzt hier auch so diese grundsätzliche Frage.
00:49:14: Ist es am Ende die ARD oder sind es Medien, wie wir sie gelernt haben und wie wir sie kennen, die sich gerade selbst auflösen, weil sich die Gesellschaft verändert hat und deswegen das eh nicht mehr so relevant ist.
00:49:26: Glaubst du, dass die ein Shift hinbekommen können?
00:49:29: Was deine Frage angeht, bin ich sehr entschieden.
00:49:31: Ich glaube, natürlich sind Medien in der Krise, private Medien, Weiterentwicklung durch Plattformen.
00:49:37: Es gibt ein Shift bei dem, was Google tut.
00:49:39: Google gibt kaum noch Traffic in bestimmten Bereichen raus an Medien, die sich früher so finanziert haben durch diese KI-Zusammenfassung.
00:49:44: Es gibt also ganz viele Punkte, wo Medien in einer wirtschaftlichen, in einer institutionellen, in einer Glaubwürdigkeitskrise sind.
00:49:50: Es gibt aber ein Aber.
00:49:51: Ich glaube nämlich, dass die Probleme der ARD noch mal ganz anders gelagert sind.
00:49:55: Nicht nur weil sie sich anders finanziert und viele von den klassischen Medienproblemen halt mit der Finanzierung oder der Refinanzierung zu tun haben.
00:50:01: Ich möchte an der Stelle jemanden zitieren, der unverdächtig ist, überkritisch gegenüber der ARD zu sein.
00:50:08: Nämlich Tom Buro.
00:50:10: Tom Buro war ARD-Vorsitzender.
00:50:13: Und der hat zu dem Zeitpunkt, als er ARD-Vorsitzender war, im November, ein Rede gehalten vor dem Hamburger Überseeklub.
00:50:22: Und da hat er gesagt, Zitat, Deutschland wird in zwanzig Jahren nicht mehr alle öffentlich-rechtlichen Sender finanzieren wollen.
00:50:29: Wenn wir jetzt nicht verantwortungsvoll und ehrlich einen Neuanfang machen, wird es schlimmstenfalls keinen Neuanfang geben.
00:50:36: Wie gesagt, das ist der damalige ARD-Vorsitzende, der den Laden... aus dem Innersten kennen.
00:50:42: Der war Nachrichtensprecher, der war ARD-Vorsitzender, der kennt diese föderalen Strukturen, der weiß das alles.
00:50:49: Er hat mir übrigens nicht einen riesen Fan von ihm, aber darum geht es ja gar nicht.
00:50:51: Der Punkt ist halt schon alle, und zwar Leute, die drin sind, die da draußen sind, die da dran sind, drum herum sind und auch die Verantwortlichen sehen, wie dieses Schiff gegen einen Eisberg steuert.
00:51:05: Und es gibt Leute, die wollen sagen, naja, lass mal Vollgas geben, vielleicht.
00:51:10: Zerteilen wir den Eisberg hier damit?
00:51:12: Nein, ich glaube nämlich, ich glaube dieses Bild stimmt, aber das das Bild ist, das Schiff ist schon lange auf den Eisberg gefahren.
00:51:18: Man tut so, als würde man, müsste man noch hören, ob der Aufprall ist, der war schon, das Schiff sinkt schon und man ist sich nicht mal drüber bewusst, wen man in die Rettungsbote setzt.
00:51:27: Weil darum geht es ja inzwischen.
00:51:28: Es geht ja, wenn man sich an sieht, wie der Kostenerberat ist, wir reden jetzt hier gerade über so eine kritische oder nicht kritische Jerome Boateng-Doku, das ist ja im Ende vielleicht sogar noch kritische oder nicht kritische Journalismus.
00:51:39: den man vielleicht am ehesten noch bräuchte, aber wenn man sich ansieht, was alles von den öffentlich-rechtlichen produziert wird.
00:51:44: Mal abgesehen davon, dass du wirklich in Deutschland teilweise dreißig Kilometer fährst und verschiedene Radiosender hast, weil jedes Poops Bundesland nochmal seinen eigenen Radiosender mit seinen eigenen Untersendern und das ist ein Konzept, das ist veraltet in der Zeit, in der du in Deutschland digital Radio hören kannst und eigentlich überall was hören kannst.
00:52:02: Das ist fünftausend, also nicht fünftausend, das ist jetzt übertrieben, Leute, aber Ihr wisst, was ich meine, so viele Radiosender gibt, dass es so viele Unterprogramme gibt.
00:52:10: Die wurden jetzt ein bisschen zusammengelegt, aber man versucht gerade oder man tut gerade so, als gäbe es auf diesem Schiff, das gegen den Eisberg gefahren ist, fünf Tausend Rettungsbrote.
00:52:19: Und die Antwort ist, es gibt fünf.
00:52:21: Wen setzt ihr also in diese fünf Rettungsbrote?
00:52:23: Und ich habe gerade das Gefühl, dass nicht mal wahrgenommen wird, dass das Schiff schon lange auf den Eisberg gefahren ist und dass man sich jetzt schnell entscheiden muss, Was ist wichtig in der Zeit, in der Fake News groß werden, in der die Menschen auch einfach mehr amerikanische Inhalte sehen in Deutschland und und und.
00:52:38: Also ganz viele Punkte, von denen ich denke, das Wasser steht euch bis zum Hals.
00:52:43: Wieso tut ihr so, als würdet ihr noch hören müssen, ob es ein Aufbrei gab?
00:52:47: Der war schon da.
00:52:48: Den habt ihr nicht gemerkt, aber der war schon da.
00:52:50: Und das ist ein Punkt, also ich habe vorhin in den Tatort angesprochen.
00:52:54: Diese ganze Unterhaltungssache streiten wir uns sehr viel, weil wir der unterschiedliche Meinung sind.
00:52:59: Ich finde schon, dass öffentlich-rechtliche gerade in dieser Zeit nicht mehr so für Unterhaltung verantwortlich sein müssten, weil das kann ja auch eine Sache der Privatisierung sein, dass man sagt, na ja, Netflix gab es noch nicht, als diese ganzen Sender groß wurden.
00:53:14: Das gibt es aber inzwischen.
00:53:15: Wie viele Leute von uns schaunen sich wirklich noch diese ganzen Spielfilme, die über Millionen Millionen produziert sind an, wäre es nicht wichtiger, für den Kontinent Afrika mehr als irgendwie eine Handvoll Korrespondenten zu haben, um eben dann auch über solche Sachen wie den Sudan und und und so berichten zu können, wie das wichtig ist, dass halt in der Zeit, in der auch viele Fake News verbreitet werden, berichtet wird, müssten diese Leute nicht exorbitant gut bezahlt werden, weil sie ihr Leben riskieren.
00:53:41: Wieso werden Tatortschauspielerinnen in, was weiß ich wo, besser bezahlt als ein Auslandskorrespondent, der teilweise Vasili Golot in der Ukraine, sein Leben riskiert für die Berichterstattung.
00:53:53: Das sind alles Punkte, von denen ich mir denke, wieso sich das von außen, wieso sieht das niemand von innen?
00:53:59: Oder wieso wird nichts verändert, vielleicht
00:54:01: wird's gesehen.
00:54:02: Das ist so meine Wahrnehmung, es wird gesehen, und zwar nicht von allen, aber von vielen, nur diese Schicht an Lebensschicht oder Granitschicht an Leuten, die nichts verändern wollen.
00:54:13: weil sie Angst haben, weil sie verbohrt sind, weil sie ideologisch sind.
00:54:17: Da gibt es viele unterschiedliche Hintergründe, aber am Ende möchten Sie sich nichts verändern.
00:54:21: Diese Schicht ist sehr, sehr mächtig in den öffentlich-rechtlichen.
00:54:24: Wir haben da so einen kleinen Einblick in einen Bereich, über den würde ich jetzt gerne noch auf der Zielgeraden mit dir sprechen, weil ich ihn für nicht irrele Wand halte, sondern eher für symptomatisch.
00:54:33: Nämlich das ist der Fall Julia Ruß.
00:54:37: Julia Ruß, die ein politisches Magazin machen sollte, namens klar, die konservative Zuschauer in den Ansprechen sollte.
00:54:45: Sie ist bekannt geworden durch ein Tagesthemen-Kommentar, wo sie sich gegen Stendern geäußert hat, mit Ende zwanzig, als junge Frau dann sich dahin zu setzen und zu sagen, ich bin gegen Stendern, das hat eine bestimmte Klientel sehr angesprochen.
00:54:57: Und dann entstand diese Idee, sie eine Art Panoramamagazin, politisches Magazin aus konservativer Sicht.
00:55:05: moderieren zu lassen.
00:55:06: Das war eine Kooperation zwischen BR und NDR.
00:55:09: Und schon nach wenigen Sendungen hat der NDR gesagt, nee, um Gottes Willen können wir auf gar keinen Fall machen.
00:55:13: Das ist alles ganz schlimm.
00:55:14: Und vor allem hat die Belegschaft gemäutert.
00:55:17: Und da steckt eine ganze Menge drin.
00:55:18: Nicht nur, dass ich dem Umgang mit Julia Ruß vorsichtig gesagt fragwürdig bis beschämt fand.
00:55:23: Ich habe da parallel zu dem Umgang mit dir wahrgenommen, wo man Leute ins Messer rennen lässt, aber auch, wo man eigentlich Vereinbarungen gehabt hat.
00:55:29: Das ist vollkommen offensichtlich.
00:55:30: Das ist nicht zufällig passiert.
00:55:32: Sondern da gibt es auch noch eine Facette drin, die ich extrem schwierig finde.
00:55:37: Nämlich in der Recherche zu diesem Fall und auch in meiner Wahrnehmung jetzt speziell vom NDR, von vielen Leuten, mit denen ich da gesprochen habe, ist etwas deutlich geworden.
00:55:48: Nämlich, dass es von den Leuten, die so aussehen, als seien sie Ein von Rechten erfundenes Klischee, wie man sich so einen öffentlich-rechtlichen Redakteur vorstellt.
00:56:01: Ja, so ideologisch, verbohrt, null Lust auch nur irgendein Zentimeter außerhalb des Horizons als sinnvoll wahrzunehmen.
00:56:09: Von der Sorte, der eigentlich der feuchte Traum von Rechten, weil sie so das Feindbild paar Axelons darstellen und verkörpern.
00:56:17: Von der Sorte gibt es ziemlich viele Leute im öffentlich-rechtlichen Kosmos bei der ARD.
00:56:22: Von Leuten.
00:56:23: Die haben irgendeine Stiefe gefunden, die weichen davon gar nicht ab.
00:56:26: Die sind null gesprächsbereit.
00:56:28: Ich hab's auch in Teilen z.B.
00:56:31: zwischen Israel-Berichterstattung und Krisenberichterstattung über bestimmte innenpolitische Aspekte gesehen.
00:56:37: Da gibt es Leute, die lassen sich ihre ideologische Perspektive auf die Welt nicht von der bösartigen Realität verderben.
00:56:44: Und das ist ziemlich häufig so.
00:56:46: Und damit meine ich nicht, die armen Menschen sollen jetzt endlich mal auch rechte Inhalte verbreiten.
00:56:51: Darum geht es nicht, sondern es geht am Ende darum, gehst du ran an so ein Delikates Thema wie Nachrichten, so ein Delikates Thema wie Weltgeschehen, gehst du daran, mit meiner Haltung ist die einzige Richtige, alles andere ist falsch, gefährlich, toxisch oder schlimm, oder gehst du daran mit einer gewissen Offenheit, meine ich wegen Werten, die unverrückbar sind, aber halt nicht Einschätzungen von Zusammenhängen, wo man sagt, es geht nur so.
00:57:17: Das ist die Essenz von dem, was ich nicht mehr verstehe und weswegen ich auch nicht mehr Teil dieses Systems sein kann, weil ich nicht verstehe, wie die agieren.
00:57:23: Ich verstehe die Route nicht, weil ich finde, man kann Werte haben.
00:57:26: Man kann sagen, uns ist es wichtig, wir sind öffentlich-rechtliche.
00:57:29: Wir wollen, dass auch Leute, die so und so denken, da Thema werden und und und.
00:57:36: Oder du sagst, unsere Policy ist, wir wollen, dass alle Mitarbeitenden zufrieden sind mit unseren Entscheidungen.
00:57:41: Und deswegen nehmen wir besonders unumstrittende Persönlichkeiten.
00:57:45: oder Weiß ich nicht, kennt man ja oft auch so bei Filmen.
00:57:48: Manche Frische-Seuerinnern wählen eben die polarisierenden Schauspieler-Innen für eine Rolle und sagen, ja, die sind vielleicht vorbelastet, aber die bringen Klicks.
00:57:56: Andere sagen nur, ich möchte lieber mit ganz neuen Gesichtern arbeiten.
00:57:58: Vielleicht entdecke ich dann immer mal wieder auch Leute.
00:58:01: Kann ja auch eine Option sein.
00:58:03: Aber also wenn ich jetzt mal meine TTT-Sache sehe, dann ist damals ganz klar die TTT-Relektion auf mich zugegangen und hat gesagt, ey, Wir wollen dich haben.
00:58:12: Such dir jemanden aus.
00:58:14: Das soll schon ne große Person sein.
00:58:15: Das soll jetzt nicht dein Bestdesign.
00:58:16: Das soll ne Person sein, die schon auch Follower-Innen mit sich bringen.
00:58:19: Das soll jemand sein, den man kennt.
00:58:21: Das muss ein Mann sein, das muss so und so sein.
00:58:23: Ganz viele Anforderungen.
00:58:25: Ich hab dann lange überlegt, wen kann ich da nehmen?
00:58:26: Hab dann Thilo Mischke vorgeschlagen, weil der sehr auf diese Anforderungen gepasst hat, die sie gerne wollten.
00:58:31: Das hat man auch daran gemerkt, dass sie ihn als Moderator für die Sendung.
00:58:34: Ja,
00:58:34: das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht genau.
00:58:35: Aber ich dachte mir, ah, das passt ganz gut.
00:58:37: Haben sie anscheinend auch gedacht.
00:58:39: Und ... Bis heute, wirklich, ich kann dir Wort für Wort dieses Gespräch sagen, dass ich da mit denen saß, wir zusammen mit denen saßen und wir meinten, wie gehen wir mit diesen oder jenen Punkten um?
00:58:51: Wir wissen beide, wir bringen eine gewisse Follower-Innschaft mit, wir bringen auch gewisse Fans mit, aber wir bringen auch Leute mit, die sagen werden, ey, er hat dieses Buch geschrieben, hast du überhaupt kein Problem, gar kein Thema, wir stellen uns darauf ein, was immer da auch kommt und dann kommt es und ich sage, ah nee, nee, das, das jetzt gar nicht, also das, Obwohl wir das eins zu eins besprochen haben, das ist jetzt überhaupt dann nicht mehr Thema.
00:59:13: und deswegen lassen wir euch, also über die russische Seite müssen wir noch gar nicht sprechen, aber auch einfach menschlich exakt das vorher zu besprechen und dann zu sagen, ah nee, das haben wir nicht kommen sehen.
00:59:23: Das ist was, wo es erratisch wird, wo ich mir denke, also was jetzt?
00:59:27: Ich hätte euch auch einen viel unumstritteneren Vorschlag machen können.
00:59:31: Euer Wunsch war, das muss eine Person sein über die, die groß ist, die schon eine gewisse Follower-Innschaft mit sich bringt.
00:59:37: Es hätte Leute gegeben, die weniger Meinung mitgebracht hätten.
00:59:43: Auch in meiner Wahl.
00:59:44: Aber sie haben mich ja ganz aktiv angeschrieben und gesagt, wir wollen das in jedem Fall mit dir machen.
00:59:48: Mit wem willst du es dann machen?
00:59:50: Das ist für mich erratisch, wenn bei der ersten Kritik man dann einknickt und sagt, Annie, so nicht.
00:59:56: Wir wollten schon eure Klicks und eure Reichweite haben.
00:59:59: Die Kritik wollen wir aber nicht mitnehmen.
01:00:01: Also, wir wollen eigentlich einfach nur geliebt werden und viele Klicks haben.
01:00:04: So, das ist unsere Idee.
01:00:05: wo ich mir denke, ja, aber was ist die Haltung dahinter?
01:00:07: Weil die kann man ja in alle Richtungen haben, aber man kann nicht sagen, ich wähle diese Person aus, wenn sie mir nicht mehr passt, lass ich sie einfach fallen, weil so was ist doch egal.
01:00:17: Also das ist, finde ich, ein menschlicher Umgang, wo ich sagen muss, ich habe jetzt so viel Einblick auch in die Geschichten von anderen ModeratorInnen gehabt, dass ich das so tief unkollegial finde, also einfach im ungesundes Arbeitsumfeld menschlich total unterirdisch so miteinander umzugehen.
01:00:34: Und dann halt irgendwann so erratisch, dass man sich denkt, es gibt ja so gewisse Bereiche, wo man dann vielleicht selbst die Nase rumpft und sagt, ne, da will ich kein Teil von sein.
01:00:45: Ich möchte nicht mein ganzes Leben und das ist das, was ich denen so ein bisschen vorwerf.
01:00:48: Ich habe meine berufliche Karriere an euch verschwendet.
01:00:52: Ich hätte mit meinem Jurastudium einfach mich für einen anderen Weg entscheiden können.
01:00:57: Ich hätte mich inzwischen bereuchst, dass ich nicht einfach auf die Privattensender gegangen bin, weil ich da inzwischen eine Loyalität sehe, habe ich bei Tilo auch gesehen, wie posib mit ihm umgegangen ist, der ja auch sein Arbeitgeber ist, die gesagt haben, danke für die ganze, für die ganze Kritik.
01:01:11: Wir machen mit Tilo genauso weiter wie vorher und ich denke mir, wieso habe ich meine berufliche Karriere auf so ein erratisches Feld ausgerichtet, das von sich selbst denkt, die letzte Instanz zu sein und irgendwie.
01:01:24: Und vor allem auch moralisch
01:01:26: überlegen.
01:01:26: Ja, genau, moralisch überlegen.
01:01:28: Genau eines dieser Probleme, wenn man gar keinen Korrektiv hat oder die Korrektive halt nur für andere gelten.
01:01:34: Oder das habe ich beim NDR und beim WDR.
01:01:36: Bei beiden, damit die größten Rundfunkanstalten in Deutschland, beide ungefähr so viel mitarbeiten wie das ZDF, um es mal jeweils in Kontext zu setzen.
01:01:45: Bei beiden habe ich das wahrgenommen, sehr, sehr intensiv, das, da sich Leute gesehen haben, als das Korrektiv der Gesellschaft.
01:01:56: Und zwar auch gar nicht... in dem Sinn von, wir versuchen unseren Teil beizutragen, dass wir über Investigativjournalismus oder so.
01:02:02: Nee, nee, das geht hier um eine moralische Perspektive auf die Welt.
01:02:07: Auch eine eigene Form von, wir sind richtig, wir sind auf einer Mission.
01:02:14: Und das, glaube ich, hängt sehr eng zusammen mit dem, was hier so zwischen Unkündbarkeit und man wird dann am Ende doch nicht nach Leistung beurteilt, durchkommt.
01:02:24: da retten sich Leute auf eine Position, wo sie die Physik größte Wirkmacht verspüren, dass sie sagen, mein Stiefel ziehe ich durch, ich kann hier was verändern oder ich kann hier etwas machen, so wie ich das möchte, ohne irgendwie rechtfertigungspflichtig zu sein.
01:02:36: Das ist jedenfalls das Gefühl, ich glaube schon, dass das nicht zeitgemäß ist.
01:02:42: Ich glaube schon, dass sich die Welt so schnell weiterentwickelt, dass man versuchen muss, wo sind denn die Kernwerte, die unverrückbar sind und wo sind denn Interpretationen davon?
01:02:51: Wo sind denn ... andere Perspektiven, die sinnvoll sind.
01:02:54: Und das habe ich sehr selten wahrgenommen.
01:02:57: Und die Frage ist schon auch, Medien haben sich inzwischen so verändert.
01:03:00: Ich finde, so diesen leichten Downfall der Öffentlich-Rechtlichen konnte man ganz gut sehen, wenn man die Videos von RISO in den letzten Jahren geguckt hat.
01:03:07: Weil es so interessant ist zum einen, wie die Followerzahlen oder wie die Klickzahlen von seinen Videos sind.
01:03:12: Die sind halt teilweise besser als jede News-Sendung von irgendeinem öffentlich-rechtlichen, die so läuft zu einer guten Zeit.
01:03:19: weil es dann irgendwie sechs, sieben, achthunderttausend Menschen mal kurz gesehen haben.
01:03:22: Und das sind so die normalen Videos.
01:03:24: Da sind wir jetzt noch nicht bei die Zerstörung der CDU.
01:03:26: Und ich finde das ganz interessant, weil Rezo immer, du merkst so, in den letzten Jahren alle Videos, die ich dazu gesehen habe, hat sich an Dutzend Videos dazu gemacht.
01:03:34: Unter anderem, wie Funk arbeitet, so verschiedene journalistische Formate von den öffentlich-rechtlichen Arbeiten.
01:03:39: wo man so richtig seine Enttäuschung merkt und merkt, dass er von den Öffentlich-Rechtlichen so viel gehalten hat und es nicht glauben kann, wie die arbeiten, mit welchen Standards die arbeiten, mit welchen journalistischen Standards, die er für sich nicht beansprucht, die er aber total einhält in seinen Videos und nicht glauben kann, dass das ein öffentlich-rechtlicher Sender so nicht macht.
01:03:58: Teilweise wirklich grobe, lügen, justiziable Sachen, die unter anderem ihm aber auch anderen passiert sind.
01:04:05: Ich glaube, dass es so, wie es jetzt gerade ist, nicht mehr funktioniert.
01:04:08: Und ich freue mich, ehrlich gesagt, auch auf einen neuen Aufbau, weil ich glaube, dass es viele Gesichter gibt, auch die gerade sind.
01:04:14: Und unter anderem ja auch bei der ARD.
01:04:16: Lewis Klamrod erzählen wir hier immer wieder.
01:04:17: Ich bin so ein Fan von dem.
01:04:18: Ich finde, er macht so tolle Arbeit.
01:04:20: Ich will jetzt gar nicht alle da baschen.
01:04:22: Und ich glaube, dass die guten Menschen, die es da extrem auch gibt, die werden ihre Mittel und Wege finden.
01:04:29: Siehst du ja auch bei so jemandem wie Markus Lanz oder so, der dann seinen Podcast nebenher aufbaut und ... Wo man schon sagt, vor zwanzig Jahren wäre das irgendwie undenkbar gewesen, dass es so Side-Hassel-Businesses gibt.
01:04:40: Und man inzwischen sagt, nee, nee, nee, er soll seinen Schnapp schon auch mit dem Podcast machen.
01:04:43: Liebe Grüße.
01:04:45: Ich gönne ihm das.
01:04:45: Ich finde das gut.
01:04:46: Ich finde, er macht gute Arbeit.
01:04:47: Wieso denn nicht?
01:04:48: Aber um diese Menschen muss man sich, glaube ich, auch keine Sorgen machen.
01:04:52: Ich will aber, dass sich mal endlich um die Menschen, also dass sich ein paar Menschen da Sorgen machen, die sich bis jetzt gar keine Sorgen machen mussten, weil ich glaube, dass es so nicht funktioniert.
01:05:00: Ja, da kann ich vielleicht hier... als Schlussakord.
01:05:04: Eine kurze Persönliche, aber ich finde auch mit einer gewissen Allgemeingültigkeit und deswegen relevant versehene Botschaft an verantwortliche Innerhalb der ARD senden.
01:05:17: Wie gesagt, das ZDF möchte ich ein bisschen ausnehmen, weil ich das völlig anders erlebt habe, auch in Zusammenarbeit.
01:05:22: Ich habe für ZDF NIO auch zwei Dokumentationen gemacht.
01:05:24: Das ist für mich andere... Ebenen, das funktioniert anders.
01:05:28: Absurd, dass es so anders ist, dass die Abläufe auch so anders sind.
01:05:31: Es hängt,
01:05:31: glaube ich, mit den Gremien zusammen.
01:05:33: Günther Jauch hat ja mal von den Gremien Gremlins gesprochen, die bei der ARD alles kaputt machen, auch aus Miskons, aus Neid, aus Ideologie, aus gruseligsten persönlichen
01:05:44: Machtmotiven.
01:05:45: Und ich glaube, die ARD-Verantwortlichen wissen das, die ahnen das und die sind ängstlich und haben ihre Herausforderung, das mag sein.
01:05:55: Aber wenn zwei Fans des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wie du und ich, Juli, wenn die ARD es schafft, auch über Jahre zusammengearbeitet, immer referenziert, viele interessante Konversationen und gelegene Möglichkeiten gehabt, wenn die es schaffen, uns zu Gegnern zu machen, spätestens dann sollten sie sich, glaube ich, wirklich sorgen.
01:06:18: Das ist, glaube ich, das, was mich so am traurigsten macht.
01:06:20: Ich war kein Mensch, den man überzeugen musste, dass das ein gutes System ist.
01:06:23: Ich war der größte Fan.
01:06:24: war bereit, meine berufliche Laufbahn auf dieses ganze System auszulegen, weil ich so sehr dran geglaubt habe, dass es funktioniert.
01:06:32: Und dass ich es mal über meine geliebten öffentlich-rechtlichen so viel shit-talken würde in der Öffentlichkeit, das hätte ich nicht gedacht.
01:06:41: Aber mit der Erfahrung in den letzten Jahren muss ich wirklich sagen, es hört sich bei weitem nicht so böse an, wie es gemeint ist.
01:06:48: Das ist ein fantastisches Schlusswort.
01:06:51: Liebe Leute.
01:06:52: Vielen Dank fürs Zuhören.
01:06:54: Das waren unsere Gedanken, unsere Gefühle zu diesem großen Themenkomplex, ob der öffentlich-rechtlichen und speziell die ARD-Reform fähig ist oder nicht, das Prinzip öffentlich-rechtliche insgesamt und damit auch Medien im einundzwanzigsten Jahrhundert andere Ansätze zu diskutieren.
01:07:10: Das ist eine Dimension, aber sich kritisch auseinanderzusetzen mit dem, was da ist.
01:07:15: Das ist, glaube ich, die Dimension, die jetzt ist dringend.
01:07:18: braucht.
01:07:18: Das waren unsere Gedanken und Gefühle zu diesem Thema.
01:07:21: Wenn es euch gefallen hat, dann empfehlt die Sendung gerne weiter in sozialen Medien.
01:07:27: Ja oder diskutiert einfach auf Campfire mit.
01:07:29: Wir sind da gerade.
01:07:31: Ich habe diese Woche wirklich viel jetzt nochmal so mit euch diskutiert, auch zu den anderen Sendungen.
01:07:35: Ich freue mich, wenn ihr da reinschreibt und es gibt ja inzwischen da so eine ganz kleine Route, die so richtig wöchentlich da ihre Meinung sagt, was mich ultra freut, weil das so ein Ort genau für das Jahr ist.
01:07:43: Ihr ladet euch die App runter, Campfire und könnt dann da wirklich in der Minute genau im Podcast an verschiedenen Stellen mitdiskutieren.
01:07:51: Es wird wirklich perfekt jede Quelle.
01:07:54: Manchmal schaue ich rein, die Folge ist online und es hat einfach achtundfünfzig Kommentare und es siebenundfünfzig davon sind Welle, Quelle, Wissenschaftsstudie.
01:08:03: Also falls ihr mal irgendwas sucht, auf das wir uns beziehen oder euch denkt über was reden die gerade.
01:08:07: Selbst wenn wir die Studie nicht erwähnen, oft sind dann die Quellen und Hinweise eben in Campfire und deswegen finde ich das so praktisch und toll.
01:08:13: Können wir gerne mit diskutieren, ansonsten hören wir uns nächsten Donnerstag wieder.
01:08:16: Bis dahin, macht's gut, passt auf euch auf.
01:08:18: Tschüss.
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